Bis in das Jahr 1902 geht die Geschichte der Adventskalender zurück. Sie begann mit einer Weihnachtsuhr für Kinder in einer Hamburger Buchhandlung und setzte sich sechs Jahre später bei einem Münchner Verlag fort. Dort erschien der erste Adventskalender unter dem Thema "Im Lande des Christkinds".
Nach 1920 entdeckte die grafische Industrie den neuen Trend. Bis heute haben sich die besonders gestalteten Kalender in der Adventszeit gehalten und sind nach wie vor begehrt. Sie sind aber auch in ihrer Aufmachung nicht mehr mit den glitzernden Kalendern mit weihnachtlichen Motiven von einst zu vergleichen. Kostete der erste Adventskalender 1902 gerade mal 50 Pfennige, so kann man heute, je nach Inhalt der Kalender, zwischen 5 und 140 Euro ausgeben.
Adventskalender werden gern selbst gestaltet
Doch auch die selbst gestalteten Adventskalender mit persönlichen Bildchen oder zum Auffüllen sind gefragt. Schnell ausverkauft sind oftmals die mit Süßigkeiten befüllten Kalender, aber auch sogenannte Schmink- oder Spielwarenkalender. Da gibt es dann Lego-Figuren ebenso wie Tiere und kleine Häuser für einen Bauernhof.
Kalender mit Kinderschokolade werden ebenso gerne gekauft wie Kalender mit Gutscheinen, Cremes, Teesorten oder verschiedenen Düften. Doch auch der klassische Adventskalender wird immer wieder gerne gekauft. Da findet man dann, wie in früheren Jahren, adventliche oder weihnachtliche Bildchen hinter den einzelnen Türchen und am Heilig Abend natürlich die heilige Familie.
Auch für Tiere wird die Adventszeit versüßt
Heute gibt es auch Kalender für Haustiere, in denen sich dann insgesamt 24 Leckereien für Hund, Katze oder andere Mitbewohner "verstecken". Hinzu kommen kleine Bausätze als Adventskalender. Hier können Kinder das Weihnachtsgeschehen Tag für Tag aufbauen, bis an Heilig Abend als letztes Bild sich zu Maria und Josef die Krippe mit dem Jesuskind gesellt.
Es gibt aber auch Puzzles als Adventskalender, die letztendlich einen großen Weihnachtsstern ergeben, sowie Adventsbücher mit vielen kleinen Geschichten. Oftmals werden Adventskalender aber auch heute noch selbst gebastelt und die Geschenke an einer Schnur befestigt. Der Ideenreichtum ist breit gefächert, und so wird wohl der Adventskalender auch nach 120 Jahren in den Kinderzimmern weiter Bestand haben.
Adventsfenster werden zum geselligen Treffpunkt
Hinzu gekommen sind in den vergangenen Jahren auch die sogenannten Adventsfenster in den einzelnen Ortschaften. Verteilt auf die jeweiligen Anwohner schmücken diese eines ihrer Fenster, versehen mit der jeweiligen Nummer von 1 bis 24. Täglich gibt es dann den Besuch der Dorfbevölkerung, die gespannt ist, was man sich hat einfallen lassen. Natürlich sind vor allem Kinder, aber auch Erwachsene dabei, meist auch ein kleine Musikgruppe.
In Bad Königshofen gibt es seit vielen Jahren das Adventshaus, für das Kinder immer ein Bildchen malen, das dann ausgestellt ist. In Maria Bildhausen gab es in diesem Jahr eine Neuerung durch einen begehbaren Adventskalender. Verteilt auf die gesamte Einrichtung des Dominikus Ringeisenwerks konnte man diesen bewundern und erfuhr dabei auch mehr über 50 Jahre Weihnachtsspiel in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung.