
Vom 26. Juni bis 17. Juli 2022 erklingt die Königin der Instrumente in besonderen Konzerten des "11. Rhöner Orgelsommer" in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen. Fünf prächtige Kirchen, ebenso viele Orgeln und sechs namhafte Interpreten aus der Region sowie dem In- und Ausland – eines der beliebtesten Musikereignisse der Rhön steht in den Startlöchern. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Regionalzentrums für Kirchenmusik Bad Kissingen entnommen: Endlich ist die Zeit des Wartens vorbei und die Orgelkultur nimmt langsam wieder Fahrt auf. Für die Orgel war 2021 ein besonderes Jahr, ist sie doch von den Landesmusikräten zum Instrument des Jahres gewählt worden. Zudem hat schon 2017 der zwischenstaatliche Ausschuss den Orgelbau und die Orgelmusik in Deutschland in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Wenn das keine Wertschätzung ist.
Zum Auftakt erklingt am 26. Juni um 17 Uhr die mächtige Hoffmann & Schindler-Orgel der Oberstreuer Pfarrkirche St. Andreas in einem Orgelkonzert, das der renommierte Bad Kissinger Stadtkantor Burkhard Ascherl spielen wird. Zur Aufführung kommen dabei unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Dabei wird auch das weltweit größte, je in eine Orgel eingebaute Glockenspiel aus der weltberühmten Manufaktur Schiedmayer zu hören sein.
Prüfungskonzert in der Stadtpfarrkirche
Ein absolutes Novum in der Geschichte des Orgelsommers ist das Prüfungskonzert von Alexander Rohm in der Stadtpfarrkirche in Münnerstadt am Sonntag, 3. Juli, um 17 Uhr. Dieses Konzert findet in Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen statt und markiert gleichzeitig den Studienabschluss des Organisten. Dass das Publikum an einer Prüfung teilnehmen kann, ist an sich schon außergewöhnlich. Exklusiv bringt der Berufsfachschüler einen Schulkollegen aus Mexiko mit. Luis Enrique Pérez Martinez wird das Konzert mit virtuosen Werken für Querflöte und Orgel bereichern. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.
Neu im Orgelprogramm des Festivals ist die historische Wilhelm Hey-Orgel aus dem Jahr 1880 in der katholischen Dorfkirche St. Antonius von Padua in Brüchs. Am Freitag, 8. Juli, 19 Uhr, musizieren hier der namhafte Berliner Tenor Kim Schrader und der Festivalleiter, Regionalkantor Peter Rottmann Werke für konzertierende Orgel und Gesang aus Italien, analog zum Namen des Kirchenpatrons. Um das Instrument noch von einer anderen Seite zu beleuchten, wird Karin Rottmann-Hagen poetische Texte vortragen, bei denen die Orgel und ihre Musik im Mittelpunkt steht.
Musikalische Schilderungen von Bibelszenen
In Zusammenarbeit mit dem vom 8. bis 10. Juli stattfindenden Münnerstädter Stadtfest erklingt die weithin bekannte und beliebte Orgel der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena in einem ganz besonderen Orgelkonzert am Sonntag, 10. Juli, um 17 Uhr. Peter Rottmann spielt dabei keine gewöhnliche Orgelmusik, sondern Kompositionen, in denen Naturschilderungen wie heranziehende Gewitter, Seestürme samt untergehenden Schiffen, Stimmungen im Gebirge sowie musikalische Schilderungen von Bibelszenen die Hauptrolle spielen. Das Publikum wird dabei die Orgel so erleben, wie sie sie noch nie gehört hat.
Am Freitag, 15. Juli, 19 Uhr, ist der Bad Neustädter Dekanatskantor Matthias Braun mit einem erlesenen Programm mit Orgelmusik aus England, Frankreich und Deutschland auf der imposanten Hey-Orgel der Stadtpfarrkirche St. Kilian in Mellrichstadt zu erleben. Dort steht ein prächtiges Orgelwerk der Urspringer Orgelbaufirma Hey, das auf drei Stellen im Raum verteilt ist und somit ein dreidimensionales Klangerlebnis möglich macht.
Barocke Werke aus Frankreich und Deutschland
Ebenfalls neu im Orgelkanon des Rhöner Orgelsommers ist die Krieger-Orgel in der Pfarrkirche St. Josef der Bräutigam in Schönderling. Dort endet der Orgelsommer am Sonntag, 17. Juli, um 17 Uhr mit einem festlichen Konzert für Trompete und Orgel. Dabei erklingt die Orgel, die erste, die Regionalkantor Peter Rottmann im Rahmen seiner Tätigkeit als Orgelsachverständiger konzipiert hat, mit barocken Werken aus Frankreich und Deutschland. An der Trompete ist der weit über die Grenzen der Region bekannte Trompetenvirtuose Jürgen Weyer aus Bad Neustadt zu hören. Gemeinsam spielen sie Werke von G. Fr. Händel, Ph. Telemann, R. Delalande und V. Rathgeber.
Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro, ermäßigt 5 Euro für Schüler und Studenten sind nur an der Konzertkasse, die ca. eine Stunde vor Konzertbeginn öffnet, erhältlich. Der Eintritt für das Prüfungskonzert in Münnerstadt ist frei.