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Bad Neustadt
Denkmal-Topografie für den Landkreis Rhön-Grabfeld: Enormer Bestand an Denkmälern und Bodenfunden
Bei der Zusammenkunft des Kreistags in Bad Neustadt wurde der erste von insgesamt fünf Bänden der Denkmal-Topografie für den Landkreis Rhön-Grabfeld vorgestellt. Markus Ullrich (links) begleitete die Realisierung der Topografie federführend mit. Landrat Thomas Habermann dankte für das Engagement.
Foto: Hanns Friedrich | Bei der Zusammenkunft des Kreistags in Bad Neustadt wurde der erste von insgesamt fünf Bänden der Denkmal-Topografie für den Landkreis Rhön-Grabfeld vorgestellt.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 01.11.2023 02:47 Uhr

Als ein "epochales Werk" bezeichnete Landrat Thomas Habermann den ersten Band der Denkmal-Topografie für den Landkreis Rhön-Grabfeld. Vor dem Kreistag stellte Markus Ullrich vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege diesen vor. Er sei ein "Appetitmacher für die folgenden Bände und ein Bekenntnis zur Kultur". Auch wenn die Fertigstellung mehr als zehn Jahre in Anspruch nahm, habe es sich gelohnt, denn in den insgesamt fünf Bänden sind akribisch die einzelnen Gemeinden, die Kulturgüter und Bodendenkmäler aufgelistet und durch zahlreiche Fotos belegt.

Landrat Thomas Habermann dankte dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, besonders Markus Ullrich, der die Realisierung der Denkmal-Topografie federführend begleitet hat. 2011 habe der Kreistag beschlossen, für den Landkreis diese erstellen zu lassen. Ein Jahr später gab es eine Vereinbarung zwischen dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Kosten bezifferten sich auf 343.000 Euro. Über Kostenerstattungen und Spenden flossen 212.000 Euro, sodass der Landkreis lediglich 131.000 Euro finanzieren musste. Nicht nur vom Gewicht, sondern auch vom geistigen Inhalt her, sei der erste Band "schwerlastig", meinte der Landkreischef.

In der Denkmal-Topografie sind die Kultur- und Bodendenkmäler sowie die einzelnen Gemeinden ausführlich beschrieben.
Foto: Hanns Friedrich | In der Denkmal-Topografie sind die Kultur- und Bodendenkmäler sowie die einzelnen Gemeinden ausführlich beschrieben.

Markus Ullrich sprach den enormen Bestand an Denkmälern und Bodenfunden im Landkreis Rhön-Grabfeld an, was zu den insgesamt fünf Büchern führte. Mit 2125 Einzelbaudenkmälern und 16 Ensembles sei der Landkreis reich ausgestattet und stehe an der Spitze der bayerischen Landkreise. Die Bände sind alphabetisch geordnet, weshalb der erste Band die Kommunen Aubstadt bis Bastheim umfasst. Dabei ist je Gemeinde ein geschichtlicher und topografischer Abriss inbegriffen.

Inventarnummer des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege

Danach werden die Ensembles, aber auch die Stadt- und Ortsbefestigungen vorgestellt und anschließend die Einzelbaudenkmäler. Die Besonderheit: Bei jeder Adresse ist die Inventarnummer des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege angegeben, die dann eine Suche nach dem Objekt im bayerischen Denkmal-Atlas ermöglicht.

Ferner geht es, soweit vorhanden, um archäologische Fundplätze und auch hier kann man auf die jeweilige Akte des Landesamtes zurückgreifen. Es gibt Kartenausschnitte, die je nach dem Bodendenkmal entsprechend farblich markiert sind. Als Grundlage dienten Unterlagen des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Stand der beschriebenen Objekte in der Bayerischen Denkmalliste ist der 31. Dezember 2022.

Mehrere Autoren arbeiteten mit, außerdem war Bildmaterial notwendig

Verschiedene Autoren haben an der Darstellung der Denkmäler mitgearbeitet. So im Bereich Rhön Katrin Link und Eva Maier, im Bereich Grabfeld unter anderem Peter Morsbach und Markus Ullrich.

Eingebunden waren aber auch die Informationen der Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgruppe Rhön-Grabfeld mit Wolfgang Wagner und Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert. Dabei wird auf die "äußerst hilfreichen Ortschroniken" des Kreisheimatpflegers verwiesen.

Bildmaterial lieferten Carl Freiherr von Bibra, Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, Matthias Poppe, Kulturmanagerin Astrid Hedrich-Scherpf, das Staatsarchiv Würzburg, Thomas Volkmuth, Rudolf Weinert und Linda Wolters.

Mit dem Hinweis auf die fortschreitende Digitalisierung sagte Markus Ullrich, dass man nicht mehr allzu lange solche Bücher produzieren werde, aber "es ist etwas anderes, wenn man ein Buch in der Hand hält und durchblättern kann". 

Ein Arbeitshandbuch für die einzelnen Gemeinden

Landrat Thomas Habermann sagte, dass er sich vorstellen könne, dass die Denkmal-Topografie ein Arbeitshandbuch für die Gemeinden sei. Kreisrat Michael Werner dankte für die Fraktion der Freien Wähler für den vorgestellten Band. "Ich bin begeistert über das Ergebnis." Egon Friedel (SPD) sprach den Zeitverzug an, der nicht nachvollziehbar sei, da die Finanzierung abgeschlossen war. Bastian Steinbach (CSU) sagte, dass das lange Warten auch etwas Gutes habe, da der Landkreis und seine Geschichte ausführlichst repräsentiert werde.

Thomas Habermann verwies darauf, dass es von allen fünf Bänden 400 Exemplare geben wird. Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften, Pfarreien und Büchereien würden diese erhalten. Zum allgemeinen Verkauf sagte Markus Ullrich, dass man für alle fünf Bände einen Preis von 200 Euro angedacht habe.

 
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