Der ehemalige Güterbahnhof an der Aumühle in Würzburg war im Dritten Reich die zentrale Deportationsstelle für die jüdische Bevölkerung in Unterfranken. Den Bahnhof gibt es heute nicht mehr, doch am historischen Aufgang zur Aumühle soll ein Denkmal für ganz Unterfranken entstehen, finanziert mit Zuschüssen und Spenden. Die Frage, ob sich die Stadt Mellrichstadt beteiligen soll, schied bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats die Geister.
Gepäckstücke als Erinnerung
Vorgesehen ist, an dem geschichtsträchtigen Ort eine Trägerkonstruktion mit darauf befestigten Gepäckstücken aus Holz, Metall oder Naturstein zu errichten. Jedes Gepäckstück würde in doppelter Ausführung angefertigt, um auch in der Heimatgemeinde als Erinnerung und zur Mahnung aufgestellt zu werden.
Robert Mack stimmte für eine Beteiligung der Stadt. Es sei eine Geschichtsbewältigung für Mellrichstadt, das Duplikat des Gepäckstücks könnte eventuell am Denkmal in der Straße am See aufgestellt werden. Auch Eberhard Clarenbach wünscht sich eine Beteiligung der Stadt und würde sich auch persönlich mit einer Spende an der Finanzierung beteiligen.
Schon genügend Denkmäler?
Karoline Karg befand, dass es in Mellrichstadt viele jüdische Kaufleute gegeben habe, die sich um die Stadt verdient gemacht haben und an die man mit dem Denkmal erinnern müsse. Helmut Dietz hingegen befand, dass es bereits genügend Denkmäler in der Stadt gebe und nicht noch eines dazukommen müsse.
Thomas Dietz hingegen fand die Idee gut und regte an, dass man den Vorschlag machen könnte, dass auch ein Mellrichstädter Künstler an der Umsetzung mitarbeitet. Das Gremium befürwortete mehrheitlich eine Beteiligung an dem zentralen Denkmal, jedoch wolle man abwarten, wie hoch die Kosten ausfallen und erst dann eine endgültige Entscheidung treffen.