Er war als der schnellste Postbote der Rhön bekannt, im Winter in allen Langlaufloipen zu finden, als Schwimmer, Läufer und natürlich auf dem Rad unterwegs. Nun hat Leo Zirkelbach seinen letzten, am längsten andauernden Kampf gegen den Krebs verloren. Er starb im Alter von 73 Jahren. Sein Leben war nie leicht, trotzdem sah Leo Zirkelbach immer nach vorne. Mit seiner direkten, offenen Art gewann er Freunde fürs Leben.
Als ältester von vier Geschwistern wuchs er in Schönau auf und hatte nicht wirklich ein leichtes Leben. Bereits mit 23 verlor er seinen Vater. Aus der Ehe mit seiner Frau Monika entstammen zwei Söhne, einen von ihnen pflegte er aufopfernd 15 lange Jahre bis zu dessen Tod. Bereits vor zehn Jahren musste er schon seine Ehefrau zu Grabe tragen.
Ein wichtiger Pfeiler im Leben
Der Sport war für ihn ein wichtiger Pfeiler im Leben, bescherte ihm wunderbare Erfolge und brachte ihn an außergewöhnliche Orte. Mit der "Trans Pyr" radelte er durch die Pyrenäen, im Rückblick der härteste Wettkampf seiner Karriere noch vor dem Cape Epic in Südafrika. Zu den Winterhighlights gehörten der Engadiner Langlauf und zwei Teilnahmen am Vasalauf in Schweden oder der Bayerwald-Marathon. Ganze neun Mal war er Finisher beim Ironman in Roth über die Langdistanz. Er startete bei der Deutschlandtour, dort wie auch oft bei anderen Rennen im Trikot der Deutschen Post und dem gelben Radhelm, der sein Erkennungsmerkmal wurde.
Seine Sportlichkeit trug ihm einen Spitznamen ein, den er lächelnd quittierte: der rasende Postbote. Er arbeitete bei der Post als Zusteller und fuhr oft mit dem Rad zur Arbeit. Wenn er Briefe austrug, machte er es gerne im Laufschritt und legte so eine Trainingseinheit ein, denn Leo Zirkelbach war auf allen Sportveranstaltungen in nah und fern zu finden. Rad- und Laufveranstaltungen waren ohne ihn nicht vorstellbar. Und er hat auch selber einen Lauf veranstaltet, den Schönauer Kreuzberglauf, der im Herbst nochmal alles von den Teilnehmern fordert. Meist nahm er sogar selbst daran teil. In den letzten Jahren seiner Krankheit beschränkte er sich auf die Organisation, die er 2022 nach dem 30. Lauf in jüngere Hände legte.
Zu seinen weiteren Hobbys gehörte neben dem Holzschnitzen die Musik. Rhön-Express und das Feuerbergquintett sind nur zwei seiner Bands, für die er Gitarre spielte. Er spielte auch mal spontan auf der Gemündner Hütte. Egal was er tat, Leo Zirkelbach war immer zu 100 Prozent bei der Sache.
Ein Freund sagt über ihn, "Leo Zirkelbach gehörte zu einer aussterbenden Spezies, man kannte ihn als einen umtriebigen und liebenswerten Sportler, der trotz aller Schicksalsschläge immer positive Energie versprüht hat".
Das Requiem für Leo Zirkelbach mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 1. September, um 14 Uhr in der Kirche St. Laurentius in Schönau statt.