Jetzt hatte auch die Kreisstadt Bad Neustadt ihre Demonstration gegen Corona-Ausgangsbeschränkungen. Und auch Impfkritiker waren mit von der Partie. Circa 15 Personen versammelten sich unter freiem Himmel unter dem Motto "Für Demokratie und Menschenrechte".
Die Kundgebung war kurzfristig am Freitag angemeldet worden beim Landratsamt, wo eine Genehmigung für maximal 50 Personen erteilt wurde. "Der Antrag auf Genehmigung kam kurzfristig am Donnerstagnachmittag von Michael Schmitt", bestätigt Wolfgang Harich, Leiter des Ordnungsamtes am Landratsamt Rhön-Grabfeld. Nach Rücksprache mit der Stadt und der Polizei, die in solchen Fällen um Stellungnahmen gebeten werden, wurde am Freitag dann die Veranstaltung genehmigt für maximal 50 Teilnehmer und unter Einhaltung der Corona-bedingten Abstandsregeln, so Harich weiter.
Demonstranten aus dem bürgerlichen Lager
Wie es im dazugehörigen Polizeibericht heißt, startete die Demonstration pünktlich um 14 Uhr und wurde eine Stunde später "ohne besondere Vorkommnisse" beendet. Die Teilnehmer hätten sich "aus dem bürgerlichen Lager" rekrutiert, heißt es im Polizeibericht.
Die Versammlungsteilnehmer platzierten sich auf Decken und Campingstühlen im Bereich des zugewiesenen Versammlungsorts auf dem Marktplatz. Die auferlegten Beschränkungen, insbesondere der Mindestabstand von 1,5 Metern untereinander, wurden zu jeder Zeit eingehalten, so die Polizei. Die Versammlungsteilnehmer führten Plakate mit, darunter welche mit der Aufschrift „Impfrecht - Ja - Impfpflicht - Nein“ oder „Corona ist überall“.
Bunt gemischte Demonstrantenschar
Einer der Mitorganisatoren war Christoph Herbst aus Brendlorenzen. "Die Idee zu der Demonstration ist im Freundes- und Bekanntenkreis am Mittwochabend spontan aus einer Sorge um die Einschränkung unserer Grundrechte und einem fehlenden politischen Diskurs entstanden", so der 55-jährige Diplom-Kaufmann. 18 bis 20 Personen seien es gewesen, die am Samstag auf dem Marktplatz demonstriert hätten. "Wir wollen unsere Bürgerrechte wahrnehmen und diskutieren, ob alle Vorgaben wirklich alternativlos sind, wie zurzeit behauptet", sagt Herbst gegenüber dieser Redaktion.
Das Publikum sei bunt gemischt gewesen von der Familie mit Kindern und querbeet durch alle Altersschichten. "Die Resonanz war sehr positiv, die allermeisten Passanten haben unser Anliegen unterstützt", so Familienvater Herbst. Herausgestellt habe sich ein Fokus auf die Impf-Thematik, bei der es auch um das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehe.
In einer früheren Fassung haben wir eine Mail-Adresse des Veranstalters angeben. Diese haben wir gelöscht, weil die Redaktion sich kein eigenes Bild von der Veranstaltung machen konnte.
Einschränkungen müssen uns nicht ständig Beschweren
Ich halte es eher für problematisch einem Jungen von 10-12 Jahren ein Plakat in die Hand zu drücken, um es hoch zu halten. Ob er weiß, was da diskutiert wird?
Impfpflicht nein - Impfrecht ja..! ... wenn man nur von sich her denkt... Es ist diese verinnerlichte Ich-Verliebtheit, die den anderen schlicht ausblendet und vergißt.
Sollte dieser Herr an Covid-19 erkranken wird er sicherlich seine Rechte als Patient sofort einzufordern wissen. Man kann es auch mit einem triefäugigen Lächeln so formulieren: "Alle denken nur an sich, nur ich, ich denke an mich.." Vielleicht sollten die Schwestern, Pfleger und ÄrzteInnen es so halten in den USA: Sie stellen sich in Klinikkleidung den Demonstraten entgegen mit Plakaten wie "Am Ende müssen wir den Kopf für euch hinhalten" ...nur was ist zu tun, wenn es zu viel Kranke sind?