Gäbe es einen Wettbewerb um den treuesten Fan der Tischtennismannschaft des TSV, Andreas Köber hätte gute Chancen, den Titel zu gewinnen. Der gebürtige Bad Königshofer lebt seit gut 30 Jahren in Köln, ist aber Stammgast bei allen Spielen des Erfolgsteams aus dem Grabfeld, dem am vergangenen Sonntag mit dem Sieg über Borussia Düsseldorf eine echte sportliche Sensation geglückt ist. „Das war der absolute Wahnsinn“, freut sich Köber, dessen Geburtsname Piechotta den meisten Königshofern besser geläufig sein dürfte, noch heute wie ein Schneekönig.
Nur ein Katzensprung von Köln nach Düsseldorf
Rein entfernungstechnisch war die Fahrt mit gerade mal 30 Kilometern allerdings ein Katzensprung. Doch auch weite Distanzen schrecken den pensionierten Grundschullehrer nicht. Gut 380 Kilometer nimmt er jedes mal in Kauf, um die Heimspiele in der Shakehands-Arena in Bad Königshofen zu verfolgen. Und natürlich ist er auch am Sonntag, 3. Dezember, wieder mit dabei, wenn es gegen das Spitzenteam von Post SV Mühlhausen geht. „Ich bin einfach hellauf begeistert, das macht mir total Spaß“, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion seine Motivation.
Die Leidenschaft begann vor drei Jahren
Meist ist auch seine Frau, die er in einem Griechenlandurlaub kennengelernt hatte, mit von der Partie. Die ist gebürtige Kölnerin, weswegen Köber, der nach der Heirat den Namen seiner Frau angenommen hatte, auch damals von München weggezogen ist, wo er zuvor gelebt hatte. Seine Leidenschaft fürs Tischtennis entdeckte der jetzt 65-jährige vor gut drei Jahren, als er in Köln der damaligen Zweitligabegegnung mit Bad Königshofens Team zuschaute.
Die Stimmung in Bad Königshofen ist am besten
Aktiv Tischtennis gespielt in einer Mannschaft hat er nie, nur in der Freizeit öfter mal den Schläger geschwungen, wie eigentlich fast alle Jugendlichen damals. Dass Tischtennis trotz seiner großen Verbreitung auch auf Spitzeniveau nur eine Randsportart ist, kann er nicht nachvollziehen, bei der Dramatik, die dem Spiel oft innewohnt, wenn echte Könner aufeinandertreffen. „Die Stimmung in Bad Königshofen ist am besten“, sagt Köber, der ja alle Spielorte der Bundesliga kennt. Und was die Zuschauerzahlen betrifft, spielen die Grabfelder ganz oben mit.
Wiedersehen mit alten Freunden
Meist reist Köber freitags vor einem Spiel an und fährt montags wieder zurück. Die Zeit nutzt er natürlich auch, um alte Bekannte wiederzutreffen. Unter anderem seinen „alten Kumpel“ Wolfgang Knies, den früheren TSV-Vorsitzenden. Außerdem muss er sich auch um das Haus kümmern, dass er von seinen Eltern übernommen hat.