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Wechterswinkel
Debussy und seine Einflüsse
Eine vortreffliche Leistung bot die junge Pianistin Ida Pelliccioli bei ihrem Premierenauftritt im 'Kloster Wechterswinkel'.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Eine vortreffliche Leistung bot die junge Pianistin Ida Pelliccioli bei ihrem Premierenauftritt im "Kloster Wechterswinkel".
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 05.05.2022 02:28 Uhr

Französische Barockmusik, maurisch angehauchte Klänge und spanische "Süßigkeiten" aus Andalusien. Dazu zum Abschluss noch ein temperamentvoller Tarantella-Tanz aus Süditalien. Und das Ganze dargeboten von einer italienischen Künstlerin und von ihr moderiert in englischer Sprache. Internationaler geht´s kaum noch. Die Besucher des jüngsten Konzertes im Kloster Wechterswinkel waren nicht nur vom bunten Programm, sondern besonders von der jungen Pianistin Ida Pelliccioli angetan, die Werke von Jean-Philippe Rameau, Isaac Albéniz und Claude Debussy meisterhaft und mit viel Verve präsentierte. Der von begeistertem Applaus begleitete Konzertabend stand unter der Überschrift "Debussy und seine Einflüsse" und war auch dem 160. Geburtstag des großen französischen Impressionisten (1862-1918), der zu den prägendsten Vertretern seines Genres zählt, gewidmet.

Wirbelnder Tastenzauber

Im ersten Teil stellte die weitgereiste und bestens ausgebildete Künstlerin "beautiful music – forgotten fort wo centuries" vor, denn erst Claude Debussy hatte die Werke Jean-Philippe Rameaus (1683-1764) wieder in Erinnerung gebracht, nachdem der im 18. Jahrhundert große Berühmtheit am französischen Königshof erlangt hatte, danach aber in Vergessenheit geraten war.

Mit viel Herzblut, Temperament und einem wirbelnden Tastenzauber spielte sich Ida Pelliccioli mit Rameaus "Suite in a" und einer mitreißenden Abfolge von Barockvariationen in die Herzen des Publikums. Ihm zu Ehren hat Debussy die "Hommage á Rameau" komponiert, die mit ihren verträumten Klangfolgen den krassen Gegensatz zur damaligen Salonmusik "mit ihren vielen Noten" darstellt. "Hören Sie die Musik wieder bewusst !", so der Grundgedanke Claude Debussys dabei. Interessant, dass er auch von der spanisch-maurisch geprägten Musik Isaac Albéniz' so tief beeindruckt war, obwohl er nie selbst in Spanien gewesen war. Der spanische Pianist und Komponist zahlreicher Suiten faszinierte Debussy mit seinen Werken und prägte ihn nachhaltig.

Voller Temperament und Leidenschaft

Nach "La Vega" von Isaac Albéniz konnten die Zuhörer sich selbst in die weltberühmte Alhambra von Granada versetzt fühlen und das dortige Tor "La Puerta del Vino" ebenso bewundern wie einen abendlichen Sonnenuntergang "Soirée á Grenade", bevor in "Masques" verschiedene Eindrücke und Inspirationen zum Ausdruck kamen.

Auch hier zeigte sich Ida Pelliccioli mal verträumt, gefühlvoll und spielerisch, mal voller Temperament und Leidenschaft. Für den brausenden Applaus am Ende des Konzertes bedankte sich die Künstlerin mit der süditalienischen "Tarantella" und einem Stück von Jean Sibelius. Kein Wunder, dass nicht nur Dr. Guido Böhm von der Kreiskulturagentur, der nebenbei noch als Dolmetscher fungierte, angesichts dieser Leistung ins Schwärmen geriet.

 
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