
Es war ein Konzert voller Power aber auch mit einem unglaublichen Tiefgang und persönlicher Note. Déborah Rosenkranz war erneut im Missio-Camp zu Gast. 2007 hatte sie ihren ersten Auftritt und erzählte schon damals aus ihrem Leben und von ihren Glaubenserfahrungen. Nun kam sie reifer und wie der Titel ihres neuen Buches heißt "Stärker denn je" auf die Bühne.
"Wir wollen Party machen", rief sie den Konzertbesuchern zu und sie dreht auch mächtig auf. Doch Herzstück ihres Konzertprogramms "Wildheart" war ihre persönliche Geschichte und wie sie scheinbar ausweglose Zeiten hinter sich lassen konnte.
Durch starken emotionalen Schmerz gegangen
Schon der Titel ihres Konzertes Wildheart zeigt, worum es geht. Der Begriff steht für Menschen, die durch starken emotionalen Schmerz gegangen sind, doch deren Herzen trotz allem weiter schlagen und noch mehr lieben, denn je.
Déborah Rosenkranz begann ihre Erzählung in ihrer Jugend. Mit 14 Jahren verfiel das damals eher schüchterne Mädchen der Magersucht und später Bulimie, die sie sieben schwere Jahre ihres Lebens begleiteten. Der Auslöser war der Satz eines Mann, den sie vergötterte: "Wie kann man mit so viel Fett rennen." Dieser Satz habe ihr gesagt, dass sie nie schlank genug, schön genug, gut genug sein werde, um geliebt zu werden. "Ich habe dieser Lüge geglaubt, ich habe dieser Lüge in meinem Leben Platz gemacht und ich habe geglaubt, dass ich fett und hässlich bin und zu nichts tauge." In einem Jahr habe sie 30 Kilo verloren, die Ärzte haben sie aufgegeben und ihr nur noch wenige Wochen bescheinigt. "Ich war am sterben", sagte sie.
Aufstehen und den ersten Schritt tun
Doch dann hörte sie ihre Eltern beten, vielmehr zu Gott schreien voller Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, voller Vertrauen und Zweifel. "Ich wusste, ich muss aufstehen und den ersten Schritt tun", erzählte sie und berichtete davon wie sie, zum Skelett abgemagert zu ihren Eltern ging und den Satz sagte. "Jesus, ich brauche dich. Ich will gesund werden." Das habe sie befreit und sie durfte komplett gesund werden, doch dies sei nicht von einem Tag auf den anderen geschehen, sondern es war ein Prozess und ein Weg.
Ihre Heilung ist eine unglaubliche Geschichte von Glauben, Liebe und Hoffnung. Mit ihren Songs möchte sie speziell jungen Mädchen aber auch Jungs Mut machen, ein Vorbild sein und einen Weg weisen. "Du musst nichts an Dir ändern. Die Welt müsste ihr Herz ändern. Du bist wunderschön", sprach sie ihnen zu. Und sie sang von ihrem Weg: "Dann sah ich das Licht und es änderte alles. Als ich das Licht sah, wurde ich stark, viel stärker. Ich bin ein wildes Herz. Ich bin eine Überlebende. Jetzt kenne ich den Weg."
Demütigung und Kritik
Doch Déborah Rosenkranz hatte nicht nur von ihrer Magersucht zu berichten. Die vergangenen zweieinhalb Jahre seien für sei eine schreckliche Zeit gewesen. Sie lernte ihren "Traummann" kennen, die Hochzeit auf Hawaii war schon geplant, da zerbrach die Beziehung völlig unerwartet von heute auf morgen. "Ich habe emotionalen Missbrauch erlebt", erzählte sie Beispiele, wie ihr damaliger Partner sie demütigte und kritisierte. Doch sie hielt an ihm fest, glaubte diesen Lügen, dass ihre Auftritte und Songs nichts wert sein.
Als die Beziehung zerbrach, schrie sie zu Gott: "Warum gönnst du mir nicht, was ich mir ersehne." Es folgte ein Weg durch Herzschmerz und Depressionen und am Boden liegend erkannte die Sängerin nicht nur Gottes schützende Hand über ihrem Lebensweg, sondern fand auch die Kraft, sich selbst und ihrem Gegenüber zu vergeben. Diese Krise habe sie stärker denn je auf die Bühne zurück kehren lassen. "Wenn im Leben etwas zerbricht, dann ist das nicht das Ende, sondern der Zeitpunkt, dass Gott dein Leben in die Hand nimmt und etwas Gutes daraus macht. Was aus der Zerbrochenheit entsteht, ist dann etwas tiefgründiges, denn in jeder Wunde steckt ein Wunder."