Wenn es nach Kristin Rose-Möhring, der Frauenbeauftragten der Bundesregierung geht, dann soll im Zuge der Geschlechtergleichstellung künftig in der deutschen Nationalhymne nicht mehr das „Vaterland“ blühen, sondern das „Heimatland“. Und aus dem „brüderlich mit Herz und Hand“ soll dann „couragiert mit Herz und Hand“ werden. Ein Vorstoß, der bei einer kleinen Zufallsumfrage unter Frauen in Bad Königshofen auf wenig Gegenliebe stieß.
„Das ist doch Blödsinn“, sagt Simone Warmuth aus Bad Königshofen, „Und das sage ich, obwohl ich eine Frau bin.“ Durch die maskulinen Begriffe im Deutschlandlied fühlt sie sich jedenfalls nicht im Geringsten benachteiligt. Die Hymne singt sie „bei Bedarf“, wie sie sagt, auch selber mit.
Gemeinsamen Singen mit dem Mann
Ganz ähnlich sieht es Martina Barth aus Stadtlauringen. „Die soll so bleiben, die ist doch schon lange so“, sagt sie über den Text, den August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 gereimt hat. Nur, weil sich da jemand langweile, müsse das doch nicht geändert werden, hält sie den Vorstoß für vertane Zeit. Die dritte Strophe, die ja nur genutzt wird, kann Martina Barth auswendig. Und die singt sie auch mit, wenn sie im Radio erklingt – zusammen mit ihrem Mann, der bei der Bundeswehr war.
Meteorologische Tiefs mit Männernamen
Helene Haßmüller aus Obereßfeld hält die Initiative für „Quatsch“ und kann gar nicht verstehen, warum aus dem Vater- jetzt ein „Heimatland“ werden soll. Dann gesellt sich ihr Mann Heribert zur Befragung dazu. Dem geht die Genderisierung, wie die geschlechtergerechte Sprachfindung auch genannt wird, auf vielen Ebenen eh auf den Wecker. Haßmüller kann sich nicht vorstellen, dass sich Frauen bei schlechtem Wetter besser fühlen, seit die meteorologischen Tiefs auch Männernamen tragen. „Ich bin auch dafür, dass für gleiche Arbeit gleicher Lohn gezahlt wird“, betont der Obereßfelder, hat aber kein Verständnis für eine Seniorin, die ihre Bank vor dem Bundesgerichtshof verklagt hat, weil die sie in Verträgen mit „Kunde“ tituliert und keine „geschlechtergerechten“ Formulare verwendet. „Das kostet doch Unsummen, so was zu verändern“, glaubt er.
Änderungen nicht auf Biegen und Brechen
Auch Steffi Martin aus Bad Königshofen findet die Diskussion um die Nationalhymne übertrieben. „Ich bin auch für Gleichheit“, sagt die junge Frau, „aber nicht auf Biegen und Brechen“. Man sollte nicht alles umwerfen wollen, was bisher gut war. Da gäbe es in Fragen der Gleichstellung viel wichtigere Dinge zu ändern.
Zwei Seelen wohnen in seiner Brust
„Da wohnen zwei Seelen in meiner Brust“, zitiert Volker Seifert zum Thema aus Goethes Faust. Zum einen könne man eine Originaldichtung nicht so einfach ändern, sagt der frühere Lehrer, zum anderen aber werde auf die „Schwestern“ keine Rücksicht genommen. In anderen Ländern – zum Beispiel Österreich oder Kanada – habe man die Texte der Nationalhymne geändert. Der deutsche Text stammt aus dem 19. Jahrhundert, weiß Seifert. „Das kann schon sein, dass da heute nicht mehr alles passt.“
Die Wertung der bislang üblichen Formulierungen (Bürger, Kollegen) liegt einzig und alleine im Kopf des Einzelnen. Für mich sind solche Bezeichnungen geschlechtslos, denn sie bezeichnen eine Gruppe von MENSCHEN.
Aber gut, führen wir halt die Zweiklassensprache ein. Das Thema ist ja nun nicht neu. Vor ca. 30 Jahren durfte ich eine wunderbare Darbietung einer Kabarettgruppe zu diesem Thema miterleben. Im Zuge der Gleichberechtigung werden einfach alle "ER" durch "SIE" ersetzt.
Petsie hat einen neuen Füllsie für die Schule sieworben.
Und die Hymne? Wie wäre es, wenn wir die erste Strophe umschreiben?
"Deutschland, Deutschland, Deine Blödheit, über alles in der Welt"
Keine Regierung bilden können, aber für jeden********Zeit haben...