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Das tiefe Loch am Storchsberg
rödelmaier (eh) Wie die Autobahn eine Landschaft verändert, ist im Landkreis nirgendwo so deutlich zu sehen, wie in der Umgebung von Rödelmaier und Eichenhausen. Eine Million Kubikmeter Erde müssen für die Auffahrt der neuen B 279 am Storchsberg bewegt werden, das sind rund 70 000 Lkw-Ladungen.
Von unserem Mitarbeiter Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 17.10.2017 17:42 Uhr
Mit Abstand sind das die größten Erdbewegungen im hiesigen Autobahnabschnitt, erklärt Stefan Arzberger von der Autobahndirektion Nordbayern, der verantwortlich ist für diesen Bereich. Von der Auffahrt bis zur Landesgrenze nach Thüringen werden insgesamt drei Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt, ein Drittel davon entfällt also alleine auf das Auffahrtkreuz bei Rödelmaier. Die Erdmassen werden zum Großteil einige hundert Meter weit Richtung Saaletalbrücke rechts und links der künftigen Trasse abgelagert. Eine vollkommen neue Landschaft wird so modelliert.

Jedoch bleibt die Erde dort nicht liegen. Etwa ein Drittel davon wird später einmal am künftigen Rasthof bei Mellrichstadt benötigt. Das heißt, dass das Füllmaterial etwa zehn Kilometer weit transportiert wird. Da aber erst etwa im Jahr 2006 mit dem Bau der Rastanlage begonnen werden soll, werden dann die Lastwagen die bereits fertig gestellte Autobahn benutzen.

Arzberger ist auch nicht glücklich über diese Lösung mit einem derart enormen Landschaftseingriff am Storchsberg. Aber seinen Worten nach war diese Variante, ausgerechnet am höchsten Punkt die Auffahrt zu bauen und bis zu einer Tiefe von 30 Meter den Berg einzuschneiden, die einzig machbare Alternative.

Eine Verlegung in Richtung Saaletalbrücke, auf die andere Seite des Storchsberges, sei nicht möglich gewesen, weil dann die Steigung für den Autobahnzubringer aus dem Saaletal hinauf zu groß geworden wäre. Außerdem wäre die Auffahrt dann zu weit von Bad Neustadt entfernt.

Näher an Rödelmaier konnte man aus Lärmschutzgründen nicht heranrücken und noch weiter Richtung Rheinfeldshof zu gehen, wäre nicht mehr sinnvoll gewesen, weil der Autobahnzubringer dann wieder entlang von Wohngebieten hätte geführt werden müssen. So wurde die Wahl des Standorts für die Auffahrt zu einem Zwangspunkt.

Nun ist es aber doch langsam geschafft: In etwa vier Wochen seien die Erdarbeiten an der Auffahrt abgeschlossen.

Ein Blick auf die Gesamtkosten des rund 40 Kilometer langen Abschnitts seines Zuständigkeitsbereiches stimmt Arzberger zufrieden. Waren einst Kosten von rund 550 Millionen Euro veranschlagt, so können wegen des Preisverfalls in der Baubranche nahezu 25 Prozent eingespart werden.

 
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