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Mellrichstadt
Das Sehvermögen der Mellrichstädter Senioren stärken
Augenoptikermeisterin Romy Thoma untersucht eine Bewohnerin des Seniorenheimes St .Niklas.
Foto: Bildrechte: Julius-Spital-Stiftung Mellrichstadt | Augenoptikermeisterin Romy Thoma untersucht eine Bewohnerin des Seniorenheimes St .Niklas.
Bearbeitet von Ralf Hein
 |  aktualisiert: 29.03.2021 02:15 Uhr

Weltweit verändert das Coronavirus den Alltag und besonders Senioren sind von der Krise betroffen. Kontakte zu den Verwandten sind nur mit strengen Schutzmaßnahmen erlaubt oder müssen mit Smartphones und Tablets auf digitalem Weg bestritten werden. Gerade in diesen Zeiten gilt es daher, das Sehvermögen und damit die Lebensqualität, Sicherheit und Selbstständigkeit von pflegebedürftigen Senioren zu stärken und der Vereinsamung aktiv entgegenzuwirken. Deshalb nimmt die Julius-Spital-Stiftung Mellrichstadt mit ihren beiden Senioreneinrichtungen am Präventionsprogramm "Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen" teil, heißt es in einer Pressemitteilung.

Allein essen und trinken, den Weg ins Bad finden, den Fernseher bedienen. Um diese alltäglichen Tätigkeiten weitgehend selbstständig ausführen zu können, braucht es ein gutes Sehvermögen. Auch in der Prävention von Covid-19 und seinen Auswirkungen ist das Thema wichtiger denn je. Denn nur, wer gut sehen kann, kann Sicherheitsabstände einhalten, aktuelle Informationen und Hinweise lesen und sich gründlich die Hände waschen oder desinfizieren.

Barrieren im Alltag abbauen

Um auf die besonderen Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Senioren aufmerksam zu machen und Barrieren in deren Alltag abzubauen, schulte das Präventionsteam des Blindeninstituts Würzburg daher die Leitungskräfte und Mitarbeitenden des Franziska-Streitel-Altenwohnheims und des Seniorenheims St. Niklas vor Ort in Mellrichstadt. Auf vielfältige und interaktive Weise wurde das Sehen in der Pflegeeinrichtung in den Blick genommen: Die räumliche Gestaltung wurde in einer Begehung mit Simulationsbrillen unter die Lupe genommen. Das Dokumentationssystem wurde insbesondere mit Blick auf den Aspekt des Sehens (z. B. Brille, Lupe) detailliert betrachtet und Basiswissen zu den häufigsten Augenerkrankungen und ihren Auswirkungen im Alter vermittelt. Mittels Augenüberprüfungen konnte ein Eindruck gewonnen werden, was einige Bewohner noch sehen können und was nicht. Durch eine Informationsseite im Internet und ein Infotelefon wird das Wissen auch an die Angehörigen der Senioren und weitere Interessierte weitergegeben.

Das Sehen nicht aus dem Blick verlieren

Ziel des Präventionsprogramms ist es, in den teilnehmenden Pflegeeinrichtungen die richtigen Impulse zu setzen, damit sich diese zu "sehgerechten Einrichtungen" weiterentwickeln. "Das Gute Sehen fördert Selbstständigkeit, psychische Gesundheit, soziale Kontakte und Hygiene", resümiert Programmleiterin Sabine Kampmann im Rahmen der Pressemitteilung. "Trotz Corona werden wir uns gemeinsam mit den bayerischen Pflegeeinrichtungen weiterhin für dieses wichtige Thema einsetzen."

Die Teilnahme am Präventionsprogramm, das in ganz Bayern aktiv ist, ist für Pflegeeinrichtungen kostenfrei und wird finanziert von den beteiligten Pflegekassen. Weitere Informationen sind im Internet unter www.blindeninstitut.de/gutes-sehen zu finden.

 
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