Große Sinfonieorchester, traditionelle Blasmusik, Sänger und Bläser zu dirigieren - das ist die Welt von Ernst Oestreicher. Er leitet seit dem 1. März 1989 die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen und ist seit 25 Jahren Bundesdirigent im Nordbayerischen Musikbund.
Oestreicher dirigiert das Nordbayerische Jugendblasorchester, ist bei Preisverleihungen und im Bayerischen Musikrat gefragt und auch als Gesprächspartner des Bayerischen Rundfunks als Gesprächspartner gerne gesehen.
Wenn Ernst Oestreicher „seine Orchester“ dirigiert, dann geht er voll darin auf. So kennt man ihn bei den großen Konzerten der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen.
Ernst Oestreicher, 1955 in Werneck geboren, studierte Schulmusik und Trompete an der Hochschule für Musik in Würzburg und Musikwissenschaft an der Universität Würzburg. Nach den beiden Lehramtsprüfungen in Musik, der Orchesterreife (Trompete) und der Diplommusiklehrerprüfung war Oestreicher Studienrat am Gymnasium Bad Königshofen, ehe er 1989 die Leitung der dortigen Berufsfachschule für Musik übernommen hat. Er unterrichtet die Fächer instrumentale und vokale Ensembleleitung, Chor und Korrepetition. Der Laienmusik fühlte sich Ernst Oestreicher schon immer verpflichtet. So führte er von 1977 bis 2004 als Dirigent den Musikverein Unterpleichfeld und leitet regelmäßig Lehrgänge und Seminare im Nordbayerischen Musikbund, darunter vor allem die bis zur staatlichen Anerkennung führenden Dirigentenlehrgänge.
Von 1998 bis 2001 war Oestreicher Bundesmusikdirektor der Bundesvereinigung Deutscher Blas- und Volksmusikverbände (BDBV) und damit verantwortlicher Direktor von mehr als 10 000 Musikvereinen in der Bundesrepublik Deutschland. Als Mitglied des Kuratoriums der Bayerischen Musikakademie Hammelburg und des Hauptausschusses Deutscher Orchesterwettbewerb im Deutschen Musikrat ist er darüber hinaus im öffentlichen Musikleben tätig. Als Juror und Wertungsrichter ist er in ganz Europa bekannt.
Die Vielfalt in der NBMB-Familie mit ihren 45 000 Musikern in 900 Kapellen und Ensembles zeigte sich immer wieder bei den Auftritten des „musikalischen Aushängeschilds“ des Nordbayerischen Jugendblasorchesters, unter Dirigent Ernst Oestreicher. Dem Präsidenten des Bayerischen Musikrats, Dr. Thomas Goppel, ist Ernst Oestreicher ebenso ein Begriff wie dem Präsidenten des Nordbayerischen Musikbundes, Manfred Ländner.
Doch zurück in den Landkreis Rhön-Grabfeld und das weitere Aufgabenfeld von Ernst Oestreicher - die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Sie hat Ernst Oestreicher in den vergangenen 30 Jahren geprägt. Fragt man ihn nach der Zukunft der Schule und der Musik, verweist er auf den demographischen Wandel. Der macht auch vor der Musik nicht Halt. Oestreicher sieht deshalb in Seniorenorchestern, wie dem bereits gegründeten „Unterfränkischen Seniorenorchester“ eine neue Aufgabe, auf die sich auch die Musikschulen einstellen sollten. Wichtig ist ihm aber auch die Weiterführung der „Jungen Sinfonie“ Rhön-Grabfeld, die ebenfalls eines seiner musikalischen Kinder ist.
Einmalig und einzigartig ist die Auszeichnung, die Bundesdirigent Ernst Oestreicher Ende September 2013 in der Hochschule für Musik in Würzburg erhielt: Den Ehrenring des Nordbayerischen Musikbundes. „Ein Unikat und etwas noch nie Dagewesenes", sagte der Präsident des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Manfred Ländner (Kürnach). Der Siegelring wurde in einer Goldschmiede in Würzburg gefertigt und trägt das Wappen des Nordbayerischen Musikbundes. Die hohe Auszeichnung ging an Oestreicher für seine engagierte Arbeit als Bundesdirigent des Nordbayerischen Jugendblasorchesters und dessen Gründung durch Oestreicher.
Unter den zahlreichen Gäste, die Ernst Oestreicher als erste zur hohen Auszeichnung gratulierten, gehörten der Präsident des Bayerischen Musikrates, Thomas Goppel, sowie der ehemalige Präsident des Nordbayerischen Musikbundes, Adolf Eichenseer ebenso wie Werner Höhn, Bezirksvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes Unterfranken aus Haßfurt aber auch Kuno Holzheimer, künstlerischer Leiter der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, und Mitglieder des NBMB-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, darunter stellvertretender Kreisvorsitzender Friedhelm Landgraf aus Fladungen, sowie Bezirksdirigent Jürgen Weyer (Brendlorenzen).
Der Präsident des Bayerischen Musikrates, Thomas Goppel, nannte Ernst Oestreicher ein Urgestein des Bayerischen Musikrates und deshalb sei er gerne nach Würzburg gekommen, „weil für einen Oestreicher jede Reise wert ist“.