Genau so etwas hat in Leutershausen gefehlt. Ein großer Saal für die Bürger in der Mitte des Dorfes, gut und barrierefrei zu erreichen und neben der Kirche liegend. Dieser Saal ist jetzt Wirklichkeit geworden. Hell, freundlich und lichtdurchflutet präsentiert er sich im Obergeschoss des Gebäudeensembles mit Caritas-Tagespflege und Service-Wohnungen in der Johann-Klöhr-Straße. Sein Name Urbanussaal bezieht sich auf das Urbanusheim, das an derselben Stelle im Ort stand, aber abgerissen werden musste, weil es alt und nicht mehr zeitgemäß war. Nun ist der Saal fertig geworden und die Einweihung wurde gefeiert.
Bürgermeister Georg Straub ging in seiner Rede näher auf die Umstände des Baus des Gemeindesaals ein und wie es dazu kam. Alles hat mit Dr. Hubert P. Büchs begonnen, als er nach einer Bürgerversammlung auf ihn zukam, so Straub. Büchs fragte nach, ob man nicht beim Bau eines so großen Projektes wie dem Gebäudeensemble in der Johann-Klöhr-Straße einen großen Saal für die Bevölkerung vorsehen könnte. Zumal es auch die Gastwirtschaft mit dem großen Saal nicht mehr gebe. Daraufhin musste der Bürgermeister ihm erwidern, dass von der Gemeinde her ein Saal in der Alten Schule zur Verfügung steht, der von Vereinen, aber auch von Privatpersonen genutzt werden kann.
Bebauungsplan wurde überarbeitet
Büchs ließ jedoch nicht locker und stellte eine größere Summe aus seiner Stiftung in Aussicht, wenn damit ein bedarfsgerechter Saal für die Leutershäuser Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden kann. Auf einer Tagung traf Straub Robert Stumpf von ALE und erzählte ihm vom Gemeindesaal mit einem Dorfplatz für alle Generationen. Nach einer Prüfung kam eine Förderzusage vom ALE. Nachdem die Planungen konkreter wurden, die Caritas mit an Bord ging und Albert-Haus als Bauträger auftrat, wurde der Bebauungsplan im Auftrag der Gemeinde überarbeitet. Das alte Urbanusheim wurde abgerissen, die Planung für das Gebäude ging voran. Eine rückwärtige Zufahrt wurde präferiert.
Der Mehrgenerationenplatz in Verbindung mit dem fußläufigen Zugang von der Solzbachstraße wurde aus finanziellen Gründen auf später verschoben. Genauso wie der Platz vor dem Gebäude. In 2018 wurde begonnen, das Gebäude zu realisieren. Es gab jede Menge Schwierigkeiten, die überwunden werden mussten. Es habe gedauert, so Straub, aber es sei letztendlich gelungen. "Wir haben einen Saal, der von allen genutzt werden kann", freute sich Straub. Sein besonderer Dank galt jedoch dem Leutershäuser Ehrenbürger Hubert Büchs, denn ohne ihn hätte der Saal nicht realisiert werden können, wie Straub sehr deutlich betonte. "Vielen Dank, lieber Hubert, für dieses überaus großzügige finanzielle Engagement für deine Heimatgemeinde Leutershausen", sagte Straub unter dem Beifall der Gäste.
Büchs selbst freue sich, dass der Saal fertig sei, sagte er. Den größten Anteil jedoch, dass das Werk hier entstanden sei, habe der Bürgermeister selbst gehabt. Sein Durchhaltevermögen und seine Hartnäckigkeit hätten sich ausbezahlt. "Ich habe nur das Geld gegeben", sagte Büchs schmunzelnd. Nun könnten hier im Saal entsprechende Feste veranstaltet werden, das sei sein Wunsch gewesen.
Vom ALE sprach Markus Höfling ein Grußwort. Er danke für die Einladung, obwohl die Fördermittel noch nicht geflossen seien, sagte er. Er gratulierte im Namen des ALE. Dies sei keine gewöhnliche Maßnahme, aber außerordentlich gelungen. Als Erstes diene es als Paradebeispiel für Innenentwicklung, als Zweites hat nun die Dorfgemeinschaft einen Raum zur vielfältigen Nutzung. Als Drittes wird nun das ALE seinen Beitrag leisten.
Ein Ort der Begegnung
Als stellvertretende Landrätin überbrachte Eva Böhm ihre Glückwünsche. Der Urbanussaal sei das Herzstück des Hauses, sagte sie. Er wurde gebaut für alle Bürgerinnen und Bürger und als Ort der Begegnung. Der Saal sei eine Bereicherung für alle.
"Heute ist ein besonderer Tag", sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Robert Müller, "der Urbanussaal wird eingeweiht." Sein großer Dank galt Hubert Büchs für seine großzügige Spende aus der Stiftung. Ohne ihn hätte der Saal nicht entstehen können. Dies sei ein bedeutender Schritt für die Gemeinde. Nun gäbe es einen Saal, modern und behindertengerecht, zum fröhlichen Feiern und für Begegnungen.
Pfarrerin Gerhild Ehrmann und Pastoralreferent Christian Klug segneten den Raum und sprachen Segensgebete. Als Geschenk hatten sie einen Haussegen mitgebracht.