Es ist noch nicht lange her, da trieb regelmäßig die Geburtenstatistik den Bürgermeistern Kummerfalten ins Gesicht. Das passiert gerade in Unsleben auch. Allerdings nicht wie üblich aufgrund einer zu geringen Rate, sondern wegen des Gegenteils. "Es sind noch nie so viele Kinder zur Welt gekommen wie in diesem Jahr", stellte Bürgermeister Michael Gottwald bei der jüngsten Gemeinderatssitzung fest. Das ist einerseits ein Grund zur Freude, andererseits muss die Frage der Betreuung beantwortet werden. Die bisherigen Pläne zur Sanierung und Erweiterung des Kindergartens sind jedenfalls gehörig in Wanken geraten.
Der Bürgermeister informierte dazu das Gremium über einen Ortstermin, bei dem die Teilnehmer über die Konsequenzen aus der Entwicklung auseinandergesetzt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die Schäden am Dachstuhl gravierender als ursprünglich angenommen sind. Zum anderen wurde deutlich, dass die geplante Erweiterung mit einer Krippe nicht mehr den Bedürfnissen gerecht wird. Zum einen müssten mehr Krippenplätze entstehen als vorgesehen. Bisher war mit einer Krippe von etwa sieben Kinder kalkuliert worden, jetzt gibt es einen Bedarf von etwa 15 Kindern, zumal in diesem Jahr 13 Babys das Licht der Welt erblickten.
Bedarf wird nicht gedeckt
Mit einer Gruppe von maximal 25 Kindern im Regelbereich wird der Bedarf ebenfalls nicht mehr gedeckt werden können, sodass eine weitere Gruppe auch mit 25 Plätzen in Erwägung gezogen werden muss. Gottwald machte weiterhin darauf aufmerksam, dass auch noch weiterer Wohnraum in Unsleben geschaffen wird und somit weiterer Nachwuchs wahrscheinlich ist.
Aus diesem Grunde wurde überlegt, auf den geplanten Anbau noch einen Raum zu setzen, ohne dass der Einbau eines Aufzugs notwendig wird. "An die Kosten mag ich gar nicht denken", gestand Gottwald. Schon allein der ursprüngliche Ansatz mit Kosten von 1,5 Millionen Euro ist für Unsleben selbst bei einer Förderung von 65 Prozent eine hohe finanzielle Belastung.
Durch diese neue Entwicklung müsse aber auch noch langfristig überlegt werden, wie mit den gesamten angrenzenden Flächen umgegangen wird. Schon jetzt herrsche beim Bringen der Kinder ein Verkehrschaos. Schließlich verständigte sich das Gremium darauf, einen Architekten einzuschalten, der Kosten und Möglichkeiten aufzeigt, wie das Raumproblem gelöst werden kann.
Ausführlich informierte ein Mitarbeiter der Firma "Heimat-Info-App" über die neue Gemeindeapp, die bereits in Heustreu in Betrieb ist. Der Bedarf eines solchen Vorhabens ist aber nicht unumstritten im Gremium, es gebe genügend Informationsmöglichkeiten und auch keine große Zahl an Vereinen, die die Seiten füllen, gab auch Gottwald zu bedenken.
Mehrheit stimmt für die App
Gegensätzliche Meinungen herrschten auch, inwieweit das neue Angebot von der älteren Bevölkerung genutzt wird. Außerdem geht es um die Kostenfrage, da die Gebühr bei 100 Euro pro Monat liegt. In der VG soll große Unterstützung für das Internetangebot herrschen, versicherte Gottwald. Letztendlich sprach sich die deutliche Mehrheit für die Einführung aus.
Des Weiteren unterzeichnete das Gremium erfreut eine Vereinbarung mit der Gemeinde Erlbach, dem Sitz des Windparkbetreibers Sila Fünf Gmbh. Danach erhalten künftig die beiden Gemeinden, auf denen die zehn Windräder stehen, nicht mehr 90, sondern 95 Prozent der aus dem Stromverkauf resultierenden Gewerbesteuer.
Schließlich stimmte das Gremium noch dem Kauf eines Notstromaggregats für 7000 Euro zu. Au