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SALZ
Das Ende des Dornröschenschlafs
Trauriges Bild in einer ehemaligen Möbelfabrik von Salz: Nach mehr als zwei Jahrzehnten zeichnet sich eine Lösung für das Gelände ab.
Foto: Archiv: Heise | Trauriges Bild in einer ehemaligen Möbelfabrik von Salz: Nach mehr als zwei Jahrzehnten zeichnet sich eine Lösung für das Gelände ab.
Heise Eckhard
 |  aktualisiert: 19.10.2020 09:33 Uhr

Nicht nur seit Jahren sondern seit Jahrzehnten war ein ehemaliges Werksgelände samt Produktionshallen an der Hauptstraße von Salz in einem Dornröschenschlaf versunken und hatte sich dabei in einen Schandfleck verwandelt. Nun zeichnet sich ein Durchbruch ab, so dass das Grundstück vielleicht sogar noch in diesem Jahr geräumt wird.

Auslöser für die neue Entwicklung war die Bereitstellung von Mitteln aus der Städtebauförderung in Höhe von 420 000 Euro. Die Auszahlung sei jedoch an einige Bedingungen geknüpft, die in diesem Monat noch bei einer Besprechung mit der Regierung erörtert werden, berichtete Bürgermeister Martin Schmitt.

Wohnraum schaffen

Unter Umständen soll ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden, wie das Gelände einer sinnvollen Nutzung vor allem durch Schaffung von Wohnraum zugeführt werden kann. Für Salz sei die Nachricht erfreulich, auch wenn der Betrag, der bereitgestellt werden soll, längst nicht die Kosten der Räumung decke, so Schmitt.

Vom Bau des Parkplatzes durch die Firma Preh ist auch Salz betroffen. Weil bei der Aufschüttung des Geländes neben dem Bad Neustädter Festplatz Überflutungsfläche verloren geht, muss Ersatz geschaffen werden. Die Gemeinde hatte gegen eine Entschädigung eine Fläche am „Goldenen Brunnen“ unmittelbar neben der Einfahrt zur Straße nach Unterebersbach zur Verfügung gestellt. Nun erteilten die Gemeinderäte einem eigenen Bauantrag die Zusage, damit durch eine Vertiefung von etwa einem Meter rund 10 000 Kubikmeter Retentionsraum entstehen können.

Zurückstecken muss die Gemeinde bei ihrer Flächenausweisung von Bauland. Die Regierung besteht nach wie vor auf Verringerung des Bauerwartungslandes an der Strahlunger Straße. Von dem im Flächennutzungsplan vorgesehenen Bauland verbleibt danach etwa ein Drittel, für das bereits ein Bebauungsplan aufgestellt worden ist. Die Pläne zur Erschließung sind unter Dach und Fach, so dass die Bagger in den Startlöchern stehen.

Den Gemeinderäten stieß diese Einschränkung ziemlich sauer auf, da ihres Erachtens nach der Bedarf tatsächlich vorhanden ist und Abwanderung verhindert werden soll. Auch den Hinweis, man solle sich mehr um den Leerstand bemühen, empfanden einige Volksvertreter als Zumutung. Um aber den Zeitplan für das weit fortgeschrittene Verfahren für das restliche Bauland nicht zu gefährden, ergaben sich die Mandatsträger in ihr Schicksal und beugten sich den Forderungen der oberen Planungsbehörde.

Ziemlich daneben lag die Kostenschätzung für Elektroinstallationsarbeiten in der Karl-Straub-Schule, fuhr der Bürgermeister fort. Waren einmal weniger als 100 000 Euro angesetzt, so legte das Ingenieurbüro Kriesche jetzt eine neue Berechnung mit 160 000 Euro vor. Die Differenz erkläre sich auch durch zusätzliche Arbeiten, beteuerte das Ortsoberhaupt. Die Räte waren sichtlich erschrocken über die Entwicklung. Schmitt machte darauf aufmerksam, dass eine Streckung der Arbeiten nicht sinnvoll sei. Da die Sanierung aber erforderlich ist, sahen die Mandatsträger keine Möglichkeit zum Aufschub. Schmitt hofft, dass die Ausschreibung günstigere Ergebnisse bringt.

Auch die Erneuerung der Lampen in den Klassen wird teurer als vorgesehen. Beabsichtigt war ursprünglich der Austausch der Lampen und der Einsatz von Leuchtstoffröhren. Nun gibt es die Möglichkeit auf LED-Technik umzustellen, wofür die Gemeinde voraussichtlich Zuschüsse erhält, berichtete Schmitt. Durch den Wechsel entstehe gegenüber dem bisherigen Ansatz ein Mehraufwand von 10 000 Euro. Schmitt ist jedoch der Ansicht, dass sich die Anschaffung in einigen Jahren amortisiert. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, nach Eingang des Bewilligungsbescheids den Auftrag zu vergeben.

Salz bekommt jetzt seine Salzgrotte. Das klingt zunächst abwegig, dem ist aber tatsächlich so. Denn die Einrichtung gehört zu einer psychoonkologischen Praxis, die Klangmassagen und psychische Beratung anbietet und in der Straße am Rain errichtet werden soll. Dem entsprechenden Bauantrag erteilten die Mandatsträger ihre Zustimmung.

Zweiter Bürgermeister Kurt Mangold berichtete von der weiteren Vorgehensweise am Kinderspielsplatz Ludwigsbühl. Wegen der Schäden an der Gabionenwand war die Benutzung untersagt worden. Da die Reparatur aufwendig sei, soll die betreffende Stelle provisorisch hergerichtet werden, damit der Spielplatz so rasch wie möglich wieder nutzbar ist.

Barbara Rothaug berichtete von einem Treffen der Anlieger des Gemeindezentrums. Dabei ging es um eine Regelung für Feierlichkeiten in der Einrichtung. Hintergrund sind Beschwerden über den Lärm bei Festivitäten. Die Gemeinderätin beschrieb die Versammlung als konstruktiv, so dass einige Regelungen zur Nutzung aufgestellt worden seien. Ende des Jahres soll es ein weiteres Treffen geben.

 
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