"Schweren Herzens" und mit der knappen Mehrheit von fünf zu drei Stimmen hat sich laut Bürgermeister Florian Liening-Ewert der Gemeinderat von Hendungen dazu entschlossen, die alte Linde an der Ecke Dorfgrabenweg/Bahra Straße zu entfernen. Lange wurde mit dem Schicksal des ehrwürdigen Baums gehadert, doch letztendlich gab wohl ein Gutachten den Ausschlag, das nur noch eine Lebensspanne von etwa zehn Jahren für den Baum in Aussicht stellte.
Auch die Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung habe sich zuvor zu diesem Schritt entschlossen, berichtete das Gemeindeoberhaupt. Allerdings ging der Entscheidung wohl eine kontroverse Diskussion voraus. Auch im Gemeinderat herrschte keine Einigkeit, zumal der Baum das Ortsbild von Hendungen präge und viele Erinnerungen an ihm hingen, erklärte Liening-Ewert.
Letztendlich waren aber die Zahlen und Prognosen ausschlaggebend. Die zu erwartenden Erhaltungsarbeiten könnten in dem genannten Zeitraum durchaus einen Betrag von 30 000 Euro ausmachen, habe der Baumgutachter geschätzt. Dabei sei der Ausgang eines pflegerischen Eingriffs zudem ungewiss. So hat sich das Gremium letztendlich mehrheitlich für die Fällung entschlossen, gleichzeitig aber auch für eine Neupflanzung auf der gegenüberliegenden Brachfläche ausgesprochen.
Neugestaltung des Dorfgrabenswegs steht unmittelbar bevor
Ein Ersatz kann auch geboten werden, weil nun tatsächlich die Neugestaltung des Dorfgrabenswegs unmittelbar bevorsteht, versicherte der Bürgermeister. Die Submission für die ersten Aufträge habe bereits stattgefunden und es könnten sogar noch im Dezember die Arbeiten beginnen. Eine ähnliche Ankündigung habe er zwar schon vor Jahren gemacht, räumte der Bürgermeister ein, doch inzwischen seien vom Amt für ländliche Entwicklung die entsprechenden Bescheide gekommen, sodass er jetzt verbindlich sagen könne: "Im nächsten Jahr ist Einweihung".
Im weiteren Verlauf beschäftigte sich das Gremium mit den Friedhöfen der Gemeinde. Man will dem Wunsch nach naturnaher Bestattungen gerecht werden und hat sich dazu bereits mit einem Experten besprochen, der verschiedene Anregungen an die Mandatsträger herangetragen hat. Die Vorschläge zielen dabei in erster Linie auf eine Gestaltung, die den Friedhof nicht nur als Trauer-, sondern als Aufenthaltsraum in einer natürlichen Umgebung betrachtet. Die Gemeinde will nun diese Empfehlungen aufnehmen und in eine Planungsphase übergehen.
Mountainbike-Rundkurs am Schullandheim Rappershausen
Förmlich segnete das Gremium im weiteren Verlauf nach das Vorhaben zum Bau eines Mountainbike-Rundkurses auf dem Gelände des Schullandheims in Rappershausen ab. Dazu schickten die Mandatsträger jetzt den Bauantrag ins Genehmigungsverfahren.
Das gleiche gilt für die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans für das Baugebiet "Rhönisches Feld" in Rappershausen. Zehn Bauplatze sollen dabei in der Nähe des Wasserturms als "dörfisches Baugebiet" entstehen. Diese Art der Ausweisung erlaubt auch zum Beispiel das Halten einer kleinen Zahl von Nutztieren wie Hühner oder Enten. Zu guter Letzt erteilte das Gremium die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis zur Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf einem Wohnhaus in der Hauptstraße in Hendungen.