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BASTHEIM
Das Dilemma der Straßenausbaubeiträge
Die Umrüstung auf LED-Technik wurde in Bastheim zum Anlass genommen, um dem Sternenpark beizutreten.
Foto: Eckhard Heise | Die Umrüstung auf LED-Technik wurde in Bastheim zum Anlass genommen, um dem Sternenpark beizutreten.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:16 Uhr

Durch die überstürzte Abschaffung der Straßenausbaubeiträge stecken jetzt viele Kommunen in einem Dilemma. So auch Bastheim. Die Gemeinde hatte erst vor einem Vierteljahr den Ausbau der Ortsverbindungsstraße zwischen Bastheim und Geckenau beschlossen. Es wäre aber sinnvoll, nicht nur die freie Strecke herzurichten sondern auch den weiteren Verlauf in den beiden Ortschaften, überlegten die Gemeinderäte bei ihrer jüngsten Zusammenkunft. Doch dann stellt sich die Frage der Finanzierung.

Der Gemeinde lag jetzt das Angebot der Straßenbaufirma SST vor, die für 52 000 Euro die Strecke zwischen den Ortschaften erneuern will, was auch beschlossen wurde. Gleichzeitig bot das Unternehmen noch den Ausbau für den Innerortsbereich von Bastheim an, der bei 32 000 Euro liegt, was die Mandatsträger ebenfalls akzeptierten. Wie der Dorfbereich von Geckenau behandelt werden soll, wurde aber vertagt, weil erst noch ein Planer den Ausbau erläutern soll.

Rechtlich eine Ersterschließung?

Kämmerer Klaus-Dieter Hahn machte darauf aufmerksam, dass unter Umständen das Herrichten der Straße rechtlich als Ersterschließung eingestuft werden könnte. In dem Fall würde der Erlass der Regierung nicht greifen, vielmehr müssten dann Erschließungsbeiträge von den Anliegern erhoben werden, was die Mandatsträger aber auf keinen Fall wollen. Darüber hinaus gibt es auch noch Unsicherheiten zur Art des Ausbaus, weshalb das Gremium einen Beschluss zurückstellte, bis die offenen Fragen geklärt sind.

Vor einigen Jahren hatte die Gemeinde Bastheim noch den Beitritt zum Sternenpark Rhön abgelehnt. Inzwischen hat die Gemeinde auf LED umgerüstet und bietet damit nun beste Voraussetzung für eine Mitgliedschaft. Das bestätigte auch Sabine Frank, Koordinatorin des Projekts, die als Referentin zur Sitzung geladen war.

Bastheim ist vorbildlich

In ihrem leidenschaftlichen Plädoyer für eine Reduzierung der verschwenderischen Beleuchtung im öffentlichen wie auch im privaten Raum äußerte sie zunächst ihre Anerkennung für die Umrüstung der Straßenlaternen. Dabei wies sie darauf hin, dass Bastheim eine Gemeinde ist, die den umgekehrten Weg beschreitet und erst die Beleuchtung umrüstet, um dann dem Sternenpark beizutreten.

Die Referentin erläuterte, dass der Sternpark nicht etwas eine romantische Idee für Sternenliebhaber sei sondern auf handfesten Hintergründen basiere. Sie wies dazu darauf hin, dass „Licht Taktgeber für die innere Uhr ist“ und erheblichen Einfluss auf den Biorhythmus aller Lebewesen besitze. Wenn der Tag durch ausufernde Beleuchtung verlängert wird, entstehen jedoch Störungen. Das gelte für die vielen nachtaktiven Tiere wie auch für den Menschen, dessen Nachtruhe beeinträchtigt werde. In Fulda sei auf ihr Bestreben zum Beispiel eine Beleuchtungssatzung erlassen worden, mit der der Lichtverschmutzung entgegengewirkt werden soll. Sie sei gerne bereit, Kommunen zu beraten, welche Vorkehrungen für eine höhere Beleuchtungsqualität getroffen werden müssen, schloss sie, nachdem das Gremium einstimmig den Beitritt erklärt hatte.

Wegenetz verbessern

Ferner legte Bürgermeisterin Anja Seufert einen Vorschlag des Naturparks Rhön vor, der das Wegenetz in seinem Zuständigkeitsbereich verbessern möchte. An dem Vorhaben müssten sich die Gemeinden beteiligen und Wege in ihrem Bereich ausarbeiten. Die Wege sollen anschließend beschildert und mit Infotafeln versehen werden. Der Naturpark wird die Aktivitäten der Gemeinde finanziell unterstützen, was die Gemeinde einstimmig in Anspruch nehmen will.

Schließlich setzte sich das Gremium mit einer Neukalkulation der gemeindlichen Grundstückspreise auseinander, kam jedoch zu keinem Ergebnis, da noch einige Informationen fehlen, die eingeholt werden sollen. Des Weiteren lag jetzt die Schlussrechnung für die Erstellung der Bestandspläne für das Ab- und Trinkwassernetz vor. Danach liegen die Kosten bei 48 000 Euro, die das Gremium auch absegnete. Außerdem wurde der Konzessionsvertrag mit dem Überlandwerk Rhön um 20 Jahre verlängert. Keine Einwände hatte der Gemeinderat beim Bauantrag von Thomas Greck (Erneuerung einer Scheune in Unterwaldbehrungen) sowie beim Umbau des Dachs eines Wohnhauses von Karl Seufert in Bastheim.

 
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