
Karlheinz Herda und Wolfgang Klemm sind entsetzt. „Ein solches Fischsterben habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen“, sagte Herda, und das, obwohl er seit seinem siebten Lebensjahr Sportfischer ist.
Klemm und sein Freund Herda, Obmann der Hege- und Fischereigenossenschaft Streu und Nebengewässer, stehen fassungslos an dem Teich bei der Eisenbahnbrücke im Nordosten von Mellrichstadt, wo der Malbachweg hinauf zum Grünabfallplatz führt. Dort, wo bisher ein größerer Teich die Senke gefüllt hat, ist nur noch der verschlammte Teichboden zu sehen. Mittendrin silberweiß schimmernde größere Flecken. „Das sind alles tote Fische“, sagt Herda, „die hatten sich dort konzentriert, wo noch ein Rest von Wasser war. Doch das ist auch noch verschwunden. Die Fische hatten keine Chance.“
Statt Wasser füllt Laub das Bachbett
Das Schlimme: Es ist nicht nur hier so, sondern auch an vier anderen Stellen auf der Malbachstrecke von der Gemarkungsgrenze von Mühlfeld bis zur Einmündung in die Streu. Klemm weiß das genau, denn er ist seit 20 Jahren der Pächter dieser 3,3 Kilometer langen Bachstrecke. „Edelfische, besonders die Bachforelle – alle tot“, klagt Klemm. „Aber nicht nur diese“, ergänzt Herda. „Das ganze Bach-Biotop ist tot, Kleinkrebse, Muscheln, Wasserkäfer, auch Wasserpflanzen.“ Wo bis vor einiger Zeit noch Wasser floss, liegt der Bachboden trocken, gefüllt mit dem abgefallenen Herbstlaub der Uferbäume.
„Als wir die Katastrophe bemerkten, hatten wir versucht, zu retten, was noch zu retten war“, erzählt Herda. Besonders an dem Teich bei der Brücke versuchten sie, so viele Fische wie möglich mit dem Käscher aus den verbliebenen Tümpeln zu bergen. 2500 Fische waren das nach seiner Schätzung, und noch einmal 500 bei einer vorausgegangenen Aktion im September. Die siedelten sie um in einen Teich bei Leubach, von wo sie bei veränderter Lage wieder in den Malbach zurückgebracht werden können.
Sommerhitze war tödlich für Fische
Aber schon vor dem Austrockenen hätten die Fische mit dem Überleben kämpfen müssen. Die Sommerhitze hatte das Wasser aufgeheizt und ihm dabei den Sauerstoff entzogen – verheerend für Salmoniden wie die Bachforelle. Doch dann versiegte das Wasser völlig.
Fehlende Niederschläge, das gestaute und nicht weitergegebene Wasser vom Schwickershäuser Stausee, der durch den Malbach gespeist wird und von wo aus er normalerweise über die Thüringer Grenze nach Mühlfeld fließt, das waren laut Klemm die Ursachen dafür – und der Biber! Was an Restwasser noch verfügbar war, hatte der Nager durch seine Wehre aufgestaut. Das Wasser kam zum Stehen, Gift für die Bachforelle. Sie braucht Fließwasser, kühl und sauerstoffreich. Die Bachforelle und andere zum Laichen wandernde Fischarten brauchen ein Netzwerk von Fließgewässern. Biberdämme sind für sie unüberwindbare Hindernisse. Die Fische können nicht in ihre Kieslaichgründe zurück. „Früher habe ich mich über die Wiederansiedlung des Bibers gefreut“, sagt Herda. „Inzwischen sehe ich das etwas anders.“
Im Morast eingesunken
Die Stadt Mellrichstadt als Eigentümerin des Teichs an der Eisenbahnbrücke hätte jetzt, und das sei der einzig positive Aspekt an dem Drama, die Chance, den Teichboden auszubaggern, sagt Herda. Er weiß, wovon er spricht. Denn als er mit dem Käscher die Fische retten wollte, musste er notgedrungen in den Teich hineingehen – und versank bis über die Hüfte im Schlamm. Panik und Todesangst, so bekannte er, habe ihn ergriffen, denn aus eigener Kraft konnte er sich aus dem 60 bis 90 Zentimeter tiefen Morast nicht befreien. Freunde und Helfer zogen ihn schließlich heraus. „Daraus ist aber auch zu ersehen: Dieser Schlamm ist eine tödliche Gefahr für jeden, der da hineingerät; und das gilt besonders für Kinder.“ Aber niemand fühle sich zuständig, klagt Herda, der seinen Angaben nach die Stadt und das Wasserwirtschaftsamt in Bad Kissingen informiert hat.
Für Wolfgang Klemm ist das alles doppelt bitter. Als Pächter ist er verpflichtet, den Malbach immer wieder mit Forellenjährlingen zu besetzen. In diesem Fall aber bedeutet es, am Nullpunkt anfangen zu müssen. Das wird nicht nur teuer, sondern ist auch in eine ungewisse Zukunft hinein gedacht. Denn es dauert mindestens vier bis fünf Jahre, bis sich die Jährlinge wieder zu fischbarer Größe entwickelt haben. Das aber nur, wenn genügend Niederschläge auch die kleinen Fließgewässer in der Region wieder auffüllen.
Wildschweine mögen Fisch
Trotz allem: Es gab auch jemand, der seine Freude an dem Fischsterben hatte, wie Herda erzählt. „Das waren die Graureiher und die Wildschweine.“ Er hat selbst gesehen, wie sich die Schwarzkittel mitten im Bachbett an den verendenden Fischen gütlich taten.


Der Biber kann nur bedingt was dafür. Sobald sein Stausee "voll" ist, läuft das zuströmende Wasser darüber weg und unterhalb des Damms ist wieder genau so viel Wasser wie vorher. Logisch, oder? Also kann es nur an der geringen Niederschlagsmenge liegen, dass nichts nachkommt, nicht am Biber.
Oder meinen Sie, der Bach ist so schmutzig wegen der vielen toten Fische, die darin treiben?
Da gehört der Diesel sei im Auto oder im Transportgewerbe als Verursacher auch dazu.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie sich dominator doch irrt, nicht der Diesel, sondern der Dieselfahrer!
Im übrigen ist das Dieselfahrzeug in Sachen Umweltschutz immer noch um Längen besser als der Benzinverbrenner (CO2 Ausstoss).
Aber das wissen Sie ja, nur es interessiert niemanden.
Insbesondere nicht diejenigen die sich als umweltbewusst hinstellen aber auch gerne mal eins bis zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen und im Winter noch mal eine Woche zum Skiurlaub aufbrechenden.
So ich habe fertig.
Gruß