
"Aufgrund der ganzen Umstände mit der Covid-19-Pandemie sehen auch wir uns leider gezwungen, die Türen von der Salzgrotte für immer zu schließen." Diese bedauerliche Nachricht ist auf der Homepage des Sälzer Betriebes zu lesen. Die Salz-Manufaktur bleibt bestehen, jedoch nicht mehr am gewohnten Standort am Rain. Bis auf weiteres werden die Salz-Produkte ausschließlich im regionalen Einzelhandel oder online erhältlich sein.

Vor fünf Jahren, im Oktober 2015, eröffnete Claudia Leonhardt die Salzgrotte und das Ladengeschäft. In die Gestaltung des Anwesens und der Einrichtung steckten sie und ihr Ehemann Volker viel Mühe.Seitdem suchen zahlreiche Interessierte in der damals neu errichteten Grotte Entspannung und Gesundheit für Körper und Seele. Das Angebot verspricht Hilfe bei Herz-Kreislauf-Problemen, Atemwegserkrankungen, Allergien, Hauterkrankungen sowie Stress und Abgespanntheit. Im daneben befindlichen Laden sind Salze, Pfeffer, Geschenkideen oder auch Produkte zur Körperpflege zu finden. Einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte das Kalanamak-Salz mit seinem Geschmack nach gekochten Eiern. Aber auch das Rhöner Kräutersalz oder das Lavendel-Zitronensalz sind beliebt.
Viele Risikopatienten unter den Kunden
Der Enthusiasmus von damals ist heute einer gewissen Ernüchterung gewichen. "Die Leute kommen nicht mehr", muss Claudia Leonhardt feststellen. Man habe viele Risikopatienten unter den Kunden, die derzeit verständlicherweise besondere Furcht vor Corona haben und die Salzgrotte meiden. Aber auch schon vorher sei die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Corona habe dann die Kundschaft vollkommen wegbrechen lassen. "Es macht keinen Sinn mehr. Wir haben uns entschlossen aufzuhören", sagt Leonhardt. Das Anwesen soll verkauft werden. Derzeit sei man sowohl auf der Suche nach einem Interessenten als auch nach einem neuen privaten Zuhause.
Claudia Leonhardt richtet nun den Blick in die Zukunft. Sie will ihre Salzmanufaktur verstärkt vorantreiben. Ob sie an einem neuen Standort irgendwann wieder einen eigenen Laden eröffnet, ist noch ungewiss. Ihre Produkte sind neben dem Online-Angebot über die eigene Homepage schon jetzt vielerorts im Einzelhandel zu finden. Diese Struktur soll weiter ausgebaut werden. "Wir müssen das derzeit, bedingt durch die Corona-Krise, intensivere Bewusstsein für regionale Produkte halten", betont sie. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah sei.
Im Juli bleibt noch geöffnet
Für die Salzgrotte ist ab Anfang August Schluss. Im Juli bleibt sie noch offen, damit die Kunden die Möglichkeit haben, die erworbenen Gutscheine einzulösen. Da aktuell ein Sicherheitsabstand von 1,5 Meter eingehalten werden muss, finden nur fünf Personen in der Grotte Platz. Auch dies, so Leonhardt, erschwere momentan die Rentabilität der Einrichtung.
Sie und ihr Mann blicken aber auch mit Dankbarkeit zurück. "Ohne die Salzgrotte wären wir nicht auf den Salzhandel, der viel Spaß macht, gekommen. Zudem haben wir in den letzten Jahren zahlreiche nette Leute kennengelernt." Glücklich wären sie darüber, wenn der neue Inhaber die Salzgrotte bestehen lassen würde und sie selbst in Salz bleiben könnten. Das wäre dann sicherlich auch - nomen est omen oder eben Salz in Salz - eine Bereicherung für die Gemeinde.