Nina Eggerath unternahm eine Reise nach Afrika. Mit dabei waren ihre siebenjährige Tochter und Kinderkrankenschwester Johanna Hofmann aus Bad Königshofen. Der Königshöfer Hilfsverein „Kids for Kids in Africa“ schenkt Waisenkindern in Malawi neuen Lebensmut. Im Dorf Chioko-Kanoni in Mchinji, einer Stadt auf 1360 Metern Höhe mit zirka 20 000 Einwohnern an der Grenze zu Sambia, ließ er in zäher Aufbauarbeit ein neues Kinderheim errichten – mithilfe von Vereinsspenden.
Offiziell wurde es jetzt vor strahlenden Kinderaugen übergeben. Anwesend waren die Hilfsvereins-Vorsitzende Nina Eggerath, deren siebenjährige Tochter und die Königshöfer Kinderkrankenschwester Johanna Hofmann. Sie flogen im Juni nach Afrika und verbrachten bei einem vierwöchigen Aufenthalt viel Zeit an der Seite von Waisenkindern in Malawi. Nina (36), der ursprüngliche Vereinsmotor, war inzwischen zum achten Mal dort gewesen und kümmerte sich persönlich um die Schützlinge.
Nina Eggerath vor Ort im Waisenhaus
„Ich muss sagen, das Waisenhaus ist sehr schön geworden“, zeigte sie sich auf der Jahresmitgliederversammlung des Hilfsvereins im Medienraum der Franken-Therme nach ihrer Rückkunft hoch zufrieden mit der Arbeit. Mit dem neuen Heim seien die Wohnverhältnisse verbessert und auf eine neue Basis gestellt worden.
Große Freude herrschte zudem über 40 neue Schulbänke und Latrinen, die der Hilfsverein anschaffte. Außerdem wurde der Nachwuchs mit Jacken und Hosen sowie warmen Decken versorgt. "Manche verschenkten Sachen täglichen Gebrauchs", berichtete zweite Vorsitzende Katrin Kramer in einem Gespräch, "wurden spontan auf dem Markt in Lilongwe, der Hauptstadt Malawis", erworben. Zuvor packte man zwölf mitgebrachte Koffer aus und verteilte unter anderem Ausmalhefte, Buntstifte und Lineale. Ziel sei, damit die Kreativität der Kinder anzuregen. Der Verein lege viel Wert auf das Niveau der Bildung. Nicht umsonst gehören zehn Schüler zu einem Schulförderprogramm.
Rege Betriebsamkeit auf den Straßen von Lilongwe erlebten Nina, Clara und Johanna: „Wir waren unterwegs zum großen Treffen mit Schülern unseres Schulförderprogramms“, erzählte Eggerath. Zur Veranstaltung reisten Schüler aus ganz Malawi an. Auch dem malawischen Fernsehen waren sie einen Besuch wert. Es ging darum, die Kinder über die Folgen sexueller Beziehungen aufzuklären und die Frage, wie Schwangerschaften und HIV vermieden werden, zu beantworten. Das komplexe Thema übernahm die Organisation MASO, der Verein AIDS-Hilfe Malawi. Bereits letztes Jahr war die Veranstaltung der Tabu-Themen vom Hilfsverein angekündigt worden.
Neue Kassiererin des Vereins ist Gabriele Kramer aus Leipzig. Sie wurde Nachfolgerin von Silke Jahnke aus Elmshorn. Norbert Gernert (Bad Königshofen) hatte die Kasse geprüft und als „sehr übersichtlich“ dargestellt, so dass der Vereinsvorstand einstimmig entlastet wurde. Ausgestellt waren Schnitzereien aus Malawi, darunter Körbe, Tassen und Schmuckstoffe. Der Verkaufserlös, so Eggerat, beziffere sich auf rund 500 Euro, die dem Hilfsverein zugute kommen.
Neue Hoffnung keimt auf
Hoffnung gebe ein erst jüngst erworbenes Ackerland, auf dem Mais, Bohnen und Gemüse angesät werden sollen. Dies, damit die Waisenkinder in Zukunft genug zu essen haben. Nach ersten Vorstellungen sollen einzelne Dorfbewohner und Pfleger vom Waisenhaus den Ackerbau betreiben. „Es sind Leute, die sich schon bisher für das Wohl der Kinder engagiert haben“, sagt Kramer.
Mit Manager Clement Manjaalera und dessen Frau seien Einheimische vor Ort, die die Arbeit koordinieren. 2019 hat sich der Verein die enge Zusammenarbeit mit dem Waisenhaus auf die Fahne geschrieben. Außerdem will er für 2020 einen Benefizkalender herausbringen und Neuspendern mit einer Urkunde danken.