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Bad Neustadt
Daniel, Justin und Marko an der Fraunhofer-Talent-School
Die Schüler Daniel, Justin und Marko vom Rhön-Gymnasium Bad Neustadt besuchten die Fraunhofer-Talent-School „Medien und Technologie“ in Ilmenau und nahmen vier Tage an Workshops teil. Mit ihnen freuen sich Schulleiterin Kerstin Vonderau und Oberstudienrätin Silvia Joachim (rechts).
Foto: Matthias Baumbach | Die Schüler Daniel, Justin und Marko vom Rhön-Gymnasium Bad Neustadt besuchten die Fraunhofer-Talent-School „Medien und Technologie“ in Ilmenau und nahmen vier Tage an Workshops teil.
Bearbeitet von Hubert Herbert
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:13 Uhr

Vier Tage lang durften Daniel, Justin und Marko vom Bad Neustädter Rhön-Gymnasium an der Fraunhofer-Talent-School „Medien und Technologie“ in Ilmenau teilnehmen und erhielten so spannende Einblicke in aktuelle Forschungs- und Entwicklungsfelder der Medienlandschaft. Die Lehrer Silvia Joachim und Markus Meyer vermittelten die begehrten Plätze. Die Schüler durften aus verschiedenen Workshops diejenigen aussuchen, die sie am meisten interessierten. Dort trafen sie auf Gleichgesinnte und unterhielten sich mit Fachleuten und Wissenschaftlern. Die Fraunhofer-Talent-School steht unter der Schirmherrschaft von Jochen Fasco, dem Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt.

Klangkünstler

Daniel und Justin nahmen an dem Workshop 3D-Audioproduktion mit „SpatialSound Wave“ teil. Dabei schlüpften sie in die Rolle eines Klangkünstlers und gestalteten eine eigene Audioproduktion mit modernster 3D-Raumklangtechnologie. Sie lernten SpatialSound Wave kennen, ein Audiosystem zur Gestaltung dreidimensionaler Klangwelten, das am Fraunhofer Institut entwickelt wurde. Nach einer Einführung in die technischen und akustischen Grundlagen einer Audioproduktion gestalteten sie eine eigene Audioproduktion mit überwältigendem Klangergebnis.

Daniel berichtet: „Mein persönliches Highlight war das Kamingespräch. Wo sonst bekommt man die Möglichkeit, mit einem der Entwickler des MP3 Formats zu sprechen. Es wurden Fragen über die Werdegänge der Institutionsmitarbeiter gestellt und nach Tipps für eine informatikorientierte Schullaufbahn gefragt. Man bekommt Mut, wenn man erfährt, dass diese erfolgreichen Personen meistens unbewusst auf diese Karriere-Laufbahn gestoßen sind.“ Justin schwärmt: „Eines meiner Highlights waren die Einblicke ins Institut und diese komplett neue Welt von 3D-Audio. Man kann es einfach nicht beschreiben. Es ist definitiv nicht vergleichbar mit Surroundsystemen und Ähnlichem, es ist einfach dieses unglaubliche Gefühl, in die Welt einzutauchen, aus der die Audios stammen ,und binnen Sekunden ist man nicht mehr im tiefsten Regenwald, sondern in Mitten einer Affenherde oder in einem Opernhaus. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt! Und wir selbst konnten eine solche Welt erschaffen!“

Spieleentwicklung

Marko wählte den Workshop Spieleentwicklung: Von der Skizze zum XR-Spiel! Als Spieleentwickler der nächsten Generation entwarf und entwickelte er ein eigenes Computerspiel für neuartige Technologien wie Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR). Dabei bekam er Einblick in grundlegende Techniken von der Konzeption über die Entwicklung bis zur Veröffentlichung eines echten AR/VR-Spiels. Marko erklärt: „Neben dem Kamingespräch, was mir persönlich Aufschluss über den Beruf des Wissenschaftlers, aber auch über ein Informatik-Studium gegeben hat, fand ich das Testen der selbst entwickelten Spiele am besten. Das Gefühl, ein selbstprogrammiertes VR–Spiel nicht nur zu testen, sondern auch zu spielen, ist einfach wundervoll.“

Umwerfend

Marko, Justin und Daniel sind begeistert. „Es war einfach nur umwerfend. Nicht nur die ständige Unterstützung durch die Workshop-Leiter, sondern auch das High-End-Equipment ermöglicht ein-fach einen guten Workflow. Von 4000-Euro-Mikrophonen bis zu einem fast zu 100 Prozent schallisolierten Raum war alles da, um eine professionelle Studio-Aufnahme zu gestalten“, sagt Daniel. Auch Justin fand es unbeschreiblich, für ein paar Tage an einem Institut zu arbeiten: „Das Equipment war teilweise weltweit einzigartig und extra nur für dieses Institut angefertigt worden. Aber nicht nur das, auch die Mitarbeiter waren so nett. Beim erstmaligen Betreten des Gebäudes wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Irgendwelche hochnäsigen 1,0er-Abiturienten? Nein, das waren ganz normale Menschen, wie du und ich, die sich eben für Technik interessieren und dort das Arbeiten anfingen. Ich habe mitgenommen, dass Audio-Technik mehr ist als zwei Regler hoch und runter zu ziehen, und vor allem, dass hinter allem, was für uns selbstverständlich ist, wie zum Beispiel MP3, jahrelange Arbeit und ein sehr kreativer Kopf steckt, wie in diesen Fall Professor Brandenburg, den wir kennen lernen durften.“

Super Erfahrung

Marko ergänzt: „Es war wirklich unbeschreiblich. Sowohl der tägliche Kontakt mit Studenten, Wissenschaftlern und Professoren, als auch das Hantieren mit VR-Equipment waren einfach eine super Erfahrung. Trotzdem muss ich sagen, dass ich es an manchen Stellen sehr anstrengend fand. Ein Beispiel wären hier die Arbeitszeiten, die pro Tag auch mal die acht Stunden überschritten. Mitgenommen habe ich, dass es durchaus auch als junger Mensch möglich ist, den Beruf des Wissenschaftlers anzustreben, und vor allem, dass man seine Träume verfolgen sollte, egal, wie unrealistisch sie auf den ersten Blick sein mögen.“

 
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