
Die Edelreiserbörse in Hausen startete am Samstag mit einem Schnittkurs für Obstgehölze in Theorie und Praxis. Ab 13 Uhr war der Rhöner „Apfelpapst“ Adam Zentgraf mit Frau Anneliese im Rathaushof mit seinen Edelreisern anzutreffen und hatte etwa 200 Sorten Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen, Süß- und Sauerkirschen, Quitten und Pfirsiche im Angebot.
Zum 20. Mal fand die Edelreiserbörse statt, erzählte Adam Zentgraf. Hervorgegangen ist sie aus dem Obstsortenerhaltungsgarten, der 2001 in Hausen eröffnet wurde und auf dem etwa 500 Obstbäume stehen. Äpfel, Birnen und Co. sind hier zu finden. Nicht zu verwechseln mit dem Streuobstlehrpfad, den es seit 1999 gibt. Zur Edelreiserbörse wird im Wechsel ein Veredelungskurs und, wie in diesem Jahr, ein Obstbaumschnittkurs angeboten.
Die Edelreiser werden im gesamten Bundesgebiet versandt. Die Börse trägt dazu bei, die Rhöner Sorten, die vom Aussterben bedroht sind, zu kultivieren.
Bei den Apfelsorten reichen die Edelreiser von der Adamsparmäne über Baumanns Renette, Champagner Renette, Edler von Leipzig, Kaiser Alexander bis hin zur Landsberger Renette, Prinz Albrecht von Preußen, Schafsnase oder Hausener Zitronenapfel. Vielfältig sind auch die Streuobstprodukte, die Adam Zentgraf mit seiner Frau Anneliese anbietet. Neben den reinen Äpfeln sind es gemischte Säfte, Apfelsaft, Apfelschaumwein, Apfelwein, Apfelcidre oder Apfelessig. Hergestellt werden die Säfte aus den Rhöner Obstsorten in der Kelterei in Flieden. In Hausen werden noch Schnäpse gebrannt und drei Sorten Trockenobst erzeugt. Auch der Herbstapfelmarkt mit mittlerweile etwa bis zu 4000 Besuchern wird immer beliebter, stellte Adam Zentgraf fest. Und während des Jahres werden nach Anmeldung Führungen durch den Streuobstlehrpfad und den sich daran anschließenden Obstsortenerhaltungsgarten angeboten. Träger der Einrichtungen ist die Gemeinde, ein Arbeitskreis Streuobst, dem Adam Zentgraf federführend vorsteht, „macht die Arbeit“, wie er es auf den Punkt brachte.