
Arbeitslosigkeit in der Region Main-Rhön ist überraschend leicht rückläufig. Für Rhön-Grabfeld trifft das nicht zu. Hier ist die Arbeitslosigkeit im Januar um 144 auf 1777 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 260 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 3,9 Prozent, vor einem Jahr hatte sie sich auf 3,3 Prozent belaufen.
Die Agentur für Arbeit Schweinfurt schreibt in ihrem monatlichen Bericht: "Auch in der Vergangenheit konnten wir schon rückläufige Arbeitslosenzahlen in einem Februar beobachten, der leichte Rückgang in der aktuellen konjunkturellen Schwächephase war jedoch so nicht zu erwarten. Nachdem in den vergangenen Monaten vermehrt Krisenmeldungen in der Region Main-Rhön vorherrschten, hoffen wir, dass die aktuelle Entwicklung nicht nur ein einmaliges Ereignis darstellt, sondern auch nachhaltig in den nächsten Monaten anhält", erklärt Richard Paul, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt.
Mit 9641 arbeitslos gemeldeten Personen im Bereich Main-Rhön waren 161 oder 1,6 Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als noch im Januar. Besonders auffällig sei der Rückgang in der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt. Ähnlich hoch falle der prozentuale Rückgang im Landkreis Bad Kissingen aus, während in Rhön-Grabfeld und den Haßbergen die Arbeitslosigkeit nahezu konstant bleibt.
Der Anstieg falle im Landkreis Rhön-Grabfeld etwas stärker aus als in den anderen Regionen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten sei weniger das Ergebnis von vermehrten Entlassungen der Unternehmen gewesen, sondern eher auf weniger Neueinstellungen zurückzuführen.
Fast 5000 offene Stellenmeldungen
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende. Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen sei im Vergleich zum Vormonat und Vorjahresmonat gestiegen, und zwar um 893 neue Stellen. Aktuell befänden sich 4951 freie Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Vor allem würden Fachkräfte gesucht.
Paul: "In den letzten Wochen gab es zahlreiche schlechte Nachrichten aus Unternehmen in unserer Region. Doch der Blick zurück zeigt, dass die Arbeitssuchenden heute auf deutlich mehr Stellen zugreifen können als noch vor zehn Jahren. Diese Entwicklung unterstreicht die gestiegene Nachfrage nach Fachkräften und sich bietende vielfältige Chancen. Nach wie vor gilt: Gute Qualifikation ist der beste Schutz, um nicht arbeitslos zu werden oder nicht lange arbeitslos zu bleiben."
Wie ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt?
Trotz des leichten Rückgangs bei den gemeldeten Ausbildungsstellen zeichne sich bereits jetzt wieder ein Bewerbermarkt ab. Im Bereich der Agentur für Arbeit Schweinfurt waren bis Februar insgesamt 2146 Interessierte als Bewerber und Bewerberinnen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, 315 Personen (+17,2 Prozent) mehr als im Februar 2024.
Über die Hälfte der Interessierten würden sich mit dem Realschulabschluss, 37 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 6 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen bewerben. Die regionalen Unternehmen haben bisher 3542 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet. Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 61 Bewerber und Bewerberinnen.