
Dass Fasching nicht immer lustig ist, können vermutlich alle Veranstalter, Helfer und vor allem die Hilfs- und Rettungsdienste uneingeschränkt unterschreiben. Problematisch wird es, wenn aktuelle Lebenskrisen, eine aggressive Stimmungslage oder einfach nur das vermeintliche Recht auf exzessiven und uneingeschränkten Partygenuss auf sehr viel Alkohol trifft. Dieses Fazit zieht die Polizei nach dem Faschingszug in Wargolshausen. Dass jedes noch so gute Sicherheitskonzept und verantwortungsvoll handelnde Veranstalter an ihre Grenzen stoßen, wenn Menschen zu viel trinken, zeige die hohe Zahl an Einätzen beim Faschingszug in Wargolshausen.
In die Haare gekommen
Im wahrsten Sinne des Wortes „in die Haare gekommen“ sind sich zwei junge Damen im Partyzelt der Veranstaltung. Wie es zu dieser Auseinandersetzung gekommen ist und was der Anlass des Streites war, ist bislang noch nicht geklärt. Fest steht nur, dass eine der Kontrahentinnen wohl ein ganzes Büschel Haare bei dem Streit verloren hat.
Körperverletzungen und Widerstand
Der Sicherheitsdienst der Veranstaltung informierte die Polizei über eine Schlägerei im Festzelt. Soweit bei der unübersichtlichen und sehr aufgeheizten Lage feststellbar war, pöbelte ein 29-Jähriger andere Partygäste an und schubste sie. Zusätzlich schüttete er Getränke wahllos über andere Besucher. Nachdem er von Besuchern aus dem Zelt gedrängt worden war, drückte er grundlos eine junge Frau gegen ein Absperrgitter. Weil die Frau völlig hysterisch und aus Leibeskräften schrie, versuchten Polizisten, den Mann von der Frau wegzuziehen. Dabei wehrte er sich vehement und schlug nach den Beamten. Routiniert wurde der Mann zu Boden gebracht, gefesselt und fortgebracht. Der Alkotest ergab zwei Promille.
Ähnlich lief ein anderer Vorfall: Ein 28-Jähriger war nach viel zu viel Alkoholgenuss der Meinung, seine Kräfte mit anderen messen zu müssen. Auch er pöbelte herum und schlug einem anderen Besucher grundlos ins Gesicht. Als andere Besucher versuchten, ihn zu beruhigen, geriet die Situation außer Kontrolle. Mehrere Polizeibeamte mussten den Mann zu Boden bringen und fesseln. Da der inzwischen völlig außer Rand und Band geratene 28-Jährige nicht zu beruhigen war, wurde er in Gewahrsam genommen und durfte die Nacht in einer Zelle verbringen.
Ohrfeige inclusive
Zu viel Alkohol war wohl auch der Auslöser für die nächste Körperverletzung. Eine erheblichst alkoholisierte 32-jährige Frau war der Meinung, trotz Überfüllung und Einlassstopp in die Veranstaltungshalle zu müssen. Da sie auf Weisungen des Sicherheitspersonals nicht reagierte und über die Absperrung klettern wollte, wurde sie von einem Security-Mitarbeiter zurückgeschoben, worauf sie sofort nach ihm. Dieser revanchierte sich mit einer Ohrfeige.
Wenig später wurde eine völlig betrunkene 42-jährige Frau aufgegriffen, die laut und hysterisch schrie. Der Polizei und den Rettungskräften gelang es nicht, irgend etwas Brauchbares von der Frau zu erfahren. Weil sie so betrunken war und ständig wiederholte, sie sei geschlagen worden, wurde sie vom Rettungsdienst in die nächste Klinik verbracht.
Wildpinkler
Über zwei Promille waren wohl auch die Ursache für das völlige Fehlverhalten eines 30-Jährigen am Ende der Veranstaltung. Der Mann stellte sich neben den Rettungsdiensten und urinierte ungeniert an die Wand eines Wohnhauses. Als eine Polizeibeamtin ihn aufforderte, das zu unterlassen, drehte er sich zu ihr um und zeigte ihr den "Mittelfinger" um anschließend sein "Geschäft" zu Ende zu bringen. Die Folgen waren klar. Personalienfeststellung, Alko-Test und Anzeige wegen Beleidigung. Da der Mann die Maßnahme überhaupt nicht einsah und zu weiteren beleidigenden Äußerungen ansetzte, wurde ihm zusätzlich ein Platzverweis erteilt.
Gerade Wargolshausen. Größer, besser, weiter und überhaupt. Ja ja, is schon so ....
Da muss man dann halt auch mit solchen Dingen rechnen und leben. Oder man muss es wieder mal auf Normalmaß zurecht stutzen oder es -wenn gar nichts hilft- ganz sein lassen. Ham andere auch schon gemacht. Denn diesen ausufernden Sauf"fasching" braucht auf Dauer niemand.
Schaut doch ´mal durchwegs auf die Bilderserien von den Faschingszügen hier. Auf einem Großteil der Züge regiert doch der Alkohol ohne Grenzen. jung und alt, Männlein und Weiblein geben Vollgas am Fasching. Viele der jungen wissen vor lauter Ungezogenheit und Rausch nicht wie sich verhalten sollen und dürfen. Daher braucht sich niemand zu wundern wenn sich der hiesige Fasching hauptsächlich um das Thema Alkohol dreht. Meine Lösung wäre: Veranstalter müssten sich künftig selbst um jegliche Sicherheit am Zug kümmern, Rauschopfer sollten ihre durch Dummheit und Suff verschuldeten Krankenhaus- und Arztkosten selbst tragen. Was glaubt ihr, wie schnell alle kuriert wären. Wenn dies ein Jahr nicht klappt, gehört an diesem Ort jeglicher Fasching verboten.
Was hat dies denn alles mit Fasching zu tun? Schämt ihr euch denn nicht so etwas noch weiter zu unterstützen?