Es war zu befürchten, nun ist es eingetreten: Das Coronavirus hat das Gesundheitsamt in Bad Neustadt erreicht. Damit ist jetzt auch die zentrale Stelle, die für die Eindämmung des Virus in Rhön-Grabfeld verantwortlich ist, betroffen. Wie Landrat Thomas Habermann am Mittwochmittag mitteilte, ist eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes am Dienstag positiv auf Covid-19 getestet worden.

"Alle erforderlichen Maßnahmen bezüglich dieser Mitarbeiterin und sämtlicher Kontaktpersonen wurden unverzüglich eingeleitet", heißt es in dem Schreiben des Landrats weiter. Das Gesundheitsamt und das Landratsamt Rhön-Grabfeld seien aber "uneingeschränkt arbeitsfähig". Als Konsequenz auf den Vorfall bleibe das Gesundheitsamt für den Publikumsverkehr bis auf weiteres geschlossen. Für das Landratsamt im Übrigen gelten keine Einschränkungen, so Habermann.

Zwei Gruppen in Quarantäne

Auch bei den Kindergärten hat sich die Situation verschlechtert. Sind bislang die Kindergärten in Schmalwasser und Niederlauer (außer der Kinderkrippe) bis zum Wochenende geschlossen, vermeldet das Landratsamt in seinem Statusupdate vom Mittwoch, dass auch zwei Gruppen des Kindergartens in Oberelsbach unter Quarantäne gestellt werden mussten.

Ansonsten ist weiterhin ein Anstieg bei den Corona-Zahlen in Rhön-Grabfeld zu verzeichnen. So meldete das Landratsamt am Dienstag 16 Neuinfektionen an das Robert Koch-Institut (RKI). Da gleichzeitig 15 Infizierte aus der Statistik herausgerechnet wurden, stieg die 7-Tage-Inzidenz von 123,1 leicht auf 124,3 an. Insgesamt beträgt die Zahl der aktuell Infizierten nunmehr 214 (Stand 11. November, 15 Uhr) nach genau 200 am Vortag. Die Gesamtzahl der seit März festgestellten Infektionen wuchs damit von 544 am Dienstag auf 560 an. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 im Landkreis beträgt nach den aktuellen Angaben des RKI weiterhin elf.

Laut dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) befinden sich in Rhön-Grabfeld, also am Rhön-Klinikum Campus, zum Stand Mittwoch, 11. November, 15 Uhr, elf Covid-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden fünf derzeit invasiv beatmet. Der Anteil der Covid-19 Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten nahm damit von 6,82 Prozent am Montag auf 8,15 Prozent zu. Nach Angaben des Landratsamts sind aber im Landkreis Rhön-Grabfeld aktuell genügend Intensivkapazitäten vorhanden.