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Bad Königshofen
Corona: So kommen Bad Königshöfer durch den Lockdown
Wie kommen die Menschen in Rhön-Grabfeld durch den Lockdown? 
Foto: Sebastian Gollnow | Wie kommen die Menschen in Rhön-Grabfeld durch den Lockdown? 
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 23.11.2020 02:14 Uhr

Kontakte vermeiden, Maskenpflicht und Abstandregeln - das öffentliche Leben ist auf ein Minimum geschrumpft. Was machen die Leute, um nicht in Trübsinn zu verfallen, zumal es draußen immer dunkler und ungemütlicher wird? Was ist ihr persönliches Rezept gegen den "Corona-Blues"? Eine Zufallsumfrage bringt ganz unterschiedliche Ergebnisse.

Hildegard Reinhard
Foto: Vossenkaul | Hildegard Reinhard

Hildegard Reinhard und ihr Mann haben die Corona-Beschränkungen teilweise in ihrem Ferienhaus am Ellertshäuser See verbracht. In der Gemeinde Oberlauringen war alles gut organisiert, von Apothekenlieferungen bis zum Einkaufsdienst. Nur Besuche beim Augenarzt gestalteten sich schwierig. „Wir gehören ja zur Risikogruppe, unsere Enkel konnten uns leider nicht besuchen“, sagt Hildegard Reinhard. „Wir haben aufgeräumt und ausgeräumt, uns mehr um die Vermietung unserer Geschäftsräume gekümmert und im Garten was gemacht. Arbeit haben wir genug, weil wir alle Altlasten beseitigen. Für die Fitness wird auch etwas getan: „Wir machen jeden Morgen eine halbe Stunde Frühgymnastik, das sind „Hausaufgaben“, die uns unserer Physiotherapeut aufgegeben hat und die wir jetzt regelmäßig in die Tat umsetzen.“

Jonas Jeßberger
Foto: Regina Vossenkaul | Jonas Jeßberger

Jonas Jeßberger hat sich mit seiner Familie zuhause in die Arbeit gestürzt. Der 16-Jährige hat endgültig seine Kindersachen auf den Dachboden geräumt und einige Dinge bei ebay verkauft. Der vernachlässigte Garten bekam neue Beete. Seine Devise: "Man muss immer eine Aufgabe haben und tätig bleiben." Der Schüler geht auch in die FOS in Schweinfurt und bereitet sich auf sein Fachabitur vor. Die Schule ist zum Glück geöffnet.

Wolfgang Berwind
Foto: Regina Vossenkaul | Wolfgang Berwind

Wolfgang Berwind hat seine Küche neu gestrichen. Er ist als Springer in der Gastronomie im Schloss Craheim tätig, aber dort läuft zur Zeit nichts. "Ich habe Anfragen für Weihnachten und Silvester, ob das was wird, ist noch fraglich", sagt er. Er nimmt sich täglich Zeit zum Kochen und macht einen Rundgang durch die Stadt. Dabei trifft er Bekannte und hält ein Schwätzchen. "Ich kenne Viele, die allein sind, denen fällt die Decke auf den Kopf. Ich kann ihnen nur raten, raus zu gehen, Kontakte zu pflegen, vielleicht mal wieder einen Brief zu schreiben an Bekannte, die man lange nicht gesehen hat. Man kann überall Leute treffen, beim Einkaufen und sogar auf dem Friedhof", rät er.

Armin Haschke
Foto: Regina Vossenkaul | Armin Haschke

Armin Haschke ist eine Ausnahme. Er hat im Corona-Lockdown mehr Arbeit als sonst und kommt privat zu gar nichts. Viele Leute haben ihre Gärten auf Vordermann gebracht und brauchten seinen Gartenbaubetrieb. "Besonders, als am Anfang sogar die Baumärkte geschlossen waren, wurde bei uns bestellt und abgeholt oder geliefert. Wir haben die Arbeitsteams auf zwei Mann heruntergeschraubt, um das Risiko gering zu halten und strenge Hygienemaßnahmen befolgt. Mehr Gartenteiche und Swimming-Pools wurden gebaut, weil die Leute teilweise ihren Urlaub zuhause verbracht haben." Seine größte Angst war, dass sich Mitarbeiter infizieren und ausfallen. Er selbst war als Kontaktperson einmal vorsichtshalber in Quarantäne, aber nicht angesteckt.

Hans-Bernd Bader
Foto: Regina Vossenkaul | Hans-Bernd Bader

Hans-Bernd Bader hat an seinem Haus gearbeitet und diverse Verschönerungen gemacht. Sein Rezept: "Ein Gesamtkonzept aufstellen und in einzelne Module aufteilen. Man muss sich kleine Ziele setzen die man auch erreichen kann." Er hat mit Hilfe seiner Ehefrau den Garten neu angelegt und mit Gabionen eingefasst, das Haus von außen gestrichen und die Sockelfliesen mit einem Spezialputz überdeckt, das Balkongeländer erneuert, eine Loggia angelegt und die Eingangsüberdachung neu gestaltet. Es gibt für ihn immer etwas zu tun, dabei meidet er unnötige Kontakte.

Maria Schulz
Foto: Regina Vossenkaul | Maria Schulz

Maria Schulz musste zwar als ambulante Pflegerin bei der Diakonie viel arbeiten, nutzte aber ihre Freizeit, um in der freien Natur unterwegs zu sein. "Wir sind viel mit dem Fahrrad gefahren und gewandert. In der Zeitung waren gute Anregungen für Touren, zum Beispiel zum Michelsberg und in Oberthulba, die waren sehr schön." Ihr Rezept, um gut durch die Krise zu kommen: "Nicht so viel fernsehen, davon wird man nur deprimiert. Lieber seine Mitmenschen aufmuntern, das ist wichtiger als dauernd in den Medien unterwegs zu sein."

Jeder hat sein eigenes Rezept, um möglichst unbeschadet durch die Krise zu kommen. Einig sind sich alle Befragten: Es ist besser, sich zu beschäftigen und draußen unterwegs zu sein, als untätig auf dem Sofa zu sitzen und Trübsal zu blasen.

 
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