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Bad Neustadt
Corona: Landrat Habermann spricht mit nicht geimpften Campus-Mitarbeitern
Vertreter von angeblich 200 Betroffenen informieren im Landratsamt über ihre Situation und Befürchtungen. Warum der Landrat auf eine entscheidende Frage keine Antwort hat.
Ungeimpfte Mitarbeitende des Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt hatten das Gespräch mit Landrat Thomas Habermann gesucht.
Foto: Christian Hüther | Ungeimpfte Mitarbeitende des Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt hatten das Gespräch mit Landrat Thomas Habermann gesucht.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:55 Uhr

Es habe eine sehr "sehr gute, sehr wertschätzende Atmosphäre" geherrscht, so beschreibt Landrat Thomas Habermann den Verlauf eines etwa 90-minütigen Gesprächs, das er am Donnerstagvormittag mit nicht geimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rhön-Klinikum Campus geführt habe.

Seine vier Gesprächspartner, die nach eigenen Angaben rund 200 nicht geimpfte Kollegen am Campus vertraten, hatten den Landrat um den Termin gebeten, um ihm einerseits ihre Situation und ihre Sorgen um sich selbst, aber auch um ihre Patienten zu erläutern. Andererseits wollten sie erfahren, wie sich das Gesundheitsamt in Bad Neustadt verhalten wird,  wenn Mitte März die Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen in Kraft tritt.

Schwere Konsequenzen

Das Gespräch, an dem neben ihm aufseiten des Landratsamts Abteilungsleiter Stefan Helfrich und Dr. Anne-Rose Denzel vom Gesundheitsamt teilnahmen, sei gelegen gekommen, so Habermann, da man im Landratsamt aktuell dabei sei, sich einen Überblick über die von der Impfpflicht betroffenen Praxen und Betriebe zu verschaffen und die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.

Corona: Landrat Habermann spricht mit nicht geimpften Campus-Mitarbeitern

Grundsätzlich seien Gesetze einzuhalten, habe er in dem Gespräch betont, berichtet der Landrat. Zu bedenken sei andererseits, dass die Konsequenzen aus der Impfpflicht für die nicht geimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen doch sehr schwerwiegend und teilweise existenziell werden könnten, was bei Verstößen gegen andere Gesetze in dieser Form nicht unbedingt der Fall sei.

Noch keine Vorgaben für die Umsetzung

Auch wenn er das Informationsbedürfnis der Campus-Mitarbeiter durchaus anerkenne, so Habermann im Gespräch mit dieser Redaktion, die wichtige Frage, ob und inwieweit das Gesundheitsamt dann ungeimpften Mitarbeitern im Gesundheitssystem ein Betretungsverbot ihres Arbeitsplatzes erteilt, was letztlich bis zu einer Kündigung führen kann, habe er nicht beantworten können. Sicherlich, so der Landrat, seien die Entscheidungen im Einzelfall zu treffen, andererseits sei auch eine Gleichbehandlung erforderlich. Da könne zu einem schwierigen Spagat werden.

Noch gebe es keine Vorgaben, wie die Impfpflicht im Gesundheitswesen zu handhaben sei. Er baue darauf, solche Vorgaben vom Bund oder vom Land zu erhalten. Dann, so habe er den Campus-Mitarbeitern zugesagt, solle das entsprechend kommuniziert werden. Er könne sich vorstellen, das im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Geschäftsleitung des Campus zu tun.

Die Corona-Lage in Rhön-Grabfeld

Das war abzusehen: Nachdem für den Mittwoch wegen Übertragungsproblemen lediglich sieben neue Corona-Fälle vom Robert Koch-Institut (RKI) für Rhön-Grabfeld vermeldet wurden, würde die Zahl durch Nachmeldungen wieder steigen. So kam es auch. Am Donnerstag meldete das RKI wieder 252 neue Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde mit 1042,6 angegeben. Aktuell gelten 860 Personen im Landkreis als infiziert, davon befinden sich zwölf in stationärer Behandlung. Die Schwerpunkte des Corona-Geschehens in absoluten Zahlen befinden sich in Bad Neustadt (136 Fälle) und Mellrichstadt (135) . Die geringsten Zahlen weisen Großeibstadt (1) und Höchheim (2) auf. 
Quelle: Landratsamt Rhön-Grabfeld
 
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  • M. S.
    Impfpflicht im Gesundheitswesen wirkt doch letzlich dahin, dass die jenigen die sich dem nicht beugen,zwangsläufig ihre Arbeit und somit ihr Einkommen verlieren.Auch diese Menschen haben Rechte und auch finanzielle Verpflichtungen (Miete,Strom;Kinder,Essen kaufen) und wollen leben.Es wäre doch nett, wenn sich die Presse mal für die reale Seite z.B. Situation in der Pflege und bei Ärzten in den meisten Krankenhäusern Deutschlands interessieren würde-z.B. massive Überstunden die zum Teil dienstlich angeordnet werden,Fallpauschalen die bedient werden mit Missachtung der Pflegepersonaluntergrenzen vs Strafzahlungen,weil diese nicht eingehalten werden.Die Arbeitenden im Gesundheitswesen "kriechen teils echt auf dem Zahnfleisch" und gehen krank zur Arbeit weil einfach die Leute fehlen.Wer gibt Anerkennung wenn die Pflege 8h-9h tgl in PSA und mit FFP" Maske arbeitet???Inder Industrie erhalten Beschäftigte unter erschwerten Arbeitsbedingungen Sonderzuschläge.Wo sind diese im Krankenhausalltag?
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  • M. W.
    Wenn man keinen Führerschein hat oder künftig kriegt, kann man kein Taxi oder keinen LKW fahren. . Es geht auch um Menschen mit und an denen man arbeitet.
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  • G. Z.
    Der Vergleich mit dem Führerschein ist ganz gut. Aber Sie müssen bedenken: Die haben alle längst den Führerschein; sind gut und unfallfrei gefahren und nun wird Ihnen der Führerschein entzogen! Es geht um Führerscheinentzug -um ein Berufsverbot! Es gibt in der ganzen EU kein Gesetz, dass bei einer Ordnungswidrigkeit -mehr ist ein Verstoß gegen die Impfpflicht nicht- ein Berufsverbot nach sich zieht. Das wird es auch nicht geben. "Grundsätzlich seien Gesetze einzuhalten, habe er in dem Gespräch betont, berichtet der Landrat, "ein ehemaliger Richter! Er wird als Politiker das machen, was man in solchen Fällen macht...nichts....das macht unsere neue Regierung gerade mit der allgemeinen Impfpflicht vor. Ein Gesetz mit solchen Auswirkungen, ohne Übergangsregelung-ab 15.3 22 Berufsverbot? ist gesetzliches Neuland. Also unser Landratsamt macht nix-sieht man schon am März-Dienstplan! Wer schon arbeitet, arbeitet einfach weiter. Die Praxis, der Arzt ist meldepflichtig. Das machen die auch!
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  • M. W.
    Wenn man keinen Führerschein hat oder künftig kriegt, kann man kein Taxi oder keinen LKW fahren. . Es geht auch um Menschen mit und an denen man arbeitet.
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  • U. S.
    Der eigentliche Skandal ist doch der: der 15.3 ist verdammt bald + der Pflegenotstand ein riesen Problem.
    Und die Verantwortlichen der Behörden wissen NICHTS!!! darüber, wie es weitergeht (ob gewollt oder nicht, kann ich jetzt dem Artikel nicht entnehmen).

    Das sagt dann widerum ALLES!!! darüber aus, was Pflegende und Patienten in unserem Land wert sind!
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  • d. e.
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  • M. S.
    "Hier geht es doch darum das insbesondere Ärzte und Pflegekräfte spezielle Fachkenntnisse über mögliche Wirkung und Nebenwirkung genbasierter Impfstoffe haben." -> Nicht belegt.
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  • H. D.
    "Hier geht es doch darum das insbesondere Ärzte und Pflegekräfte spezielle Fachkenntnisse über mögliche Wirkung und Nebenwirkung genbasierter Impfstoffe haben." -> Nicht belegt.
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  • S. K.
    "Hier geht es doch darum das insbesondere Ärzte und Pflegekräfte spezielle Fachkenntnisse über mögliche Wirkung und Nebenwirkung genbasierter Impfstoffe haben." -> Nicht belegt.
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  • M. S.
    Dublette.
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  • M. S.
    Quellenangaben fehlen.
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  • H. S.
    Bin Geimpft und Geboostert und in der Pflege grinsen, Ich kann angesteckt werden und andere anstecken, wer schützt mich als Pflegfachkraft vor ungeimpften Patienten?
    Ich verstehe meine ungeimpften Kollegen soweit, das es ihre Entscheidung bleiben sollte ob sie sich impfen lassen oder nicht.
    Warum zählt diese Regel nur für die Pflege? Ist man z.B. als Verkäuferin die "nur" einen Chirurgischen MNS hat (wenn überhaupt weil sie hinter einer "sicheren" scheibe ist, weniger anfällig (ich behaupte mal das sie mehr Kontakt mit verschiedenen Menschen hat als ich). Und als kleine Anmerkung, Wir haben in der Klinik eine FFP2 Maskenpflicht für Mitarbeiter.
    Wie gesagt ich befürworte die Impfung, aber es sollte jedem seine Entscheidung bleiben, es ist sein Risiko auf ein höheres Sterberisiko (sage ich auch den Rauchern)
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  • S. F.
    Arbeite seit 25 Jahren im Rhön Klinikum. Was ich seit Anfang der Pandemie von einer absoluten Minderheit dort zu hören bekam, erzeugt bei mir chronischen Fußpilz.
    O-Zitat:"Wir waren in Schweinfurt demonstrieren, die Polizei kesselte uns ein, wie die Juden im Warschauer Ghetto."
    Noch mehr Zitate gefällig?
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  • d. e.
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  • G. W.
    Na hoffentlich laufen da nicht 200 Mitarbeiter/innen im Campus rum, die aus Angst vor Seife und Desinfektionsmittel auf übliche Hygienemaßnahmen verzichten !
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  • J. N.
    Was eine Impfpflicht zur Folge hat sehen wir in Italien, Frankreich und anderswo.
    Ja nun - wir sehen eigentlich nichts, weil es keine Folgen gibt.
    Bei dieser Minderheit sollte man im übrigen überlegen, ob es nicht besser wäre, wenn diese Menschen nicht mehr im Gesundheitswesen arbeiten. Es scheint, das ein Verstehen von Wissenschaft und Medizin hier gänzlich nicht vorhanden ist.

    https://www.welt.de/politik/ausland/plus235088504/Frankreich-Die-Impfpflicht-funktioniert.html

    https://www.sueddeutsche.de/politik/italien-coronavirus-impfpflicht-1.5504336
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  • A. S.
    Im Campus NES sind dem Bericht zu Folge 200 Mitarbeiter nicht geimpft und haben vor der gesetzlich verordneten Impflicht gewisses Unbehagen. Gleichzeitig hat dieses Klientel Ängste den Arbeitsplatz zu verlieren und damit ihre Existenz auf Spiel zu setzen.

    Dann bitte sollen sich diese Herrschaften doch ganz einfach impfen lassen oder gleich einen neuen Job suchen, vorausgesetzt das sie einen für ungeimpfte überhaupt finden. Jammern nützt hier absolut nichts. Gesetz ist Gesetz.

    Und folgendes wäre noch anzumerken: In einem Krankenhaus wird z.B. von einem ungeimpften Mitarbeiter, welcher Corona positiv ist, ein Patient infiziert, bezeichne ich als fahrlässige Körperverletzung.
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  • F. H.
    Auch Geimpfte können andere infizieren. Wollen Sie die dann auch verklagen?
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  • M. W.
    Sie begreifen die Zusammenhänge immer noch nicht, oder wollen Sie nicht begreifen. Sinnlos….
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  • A. S.
    Sie haben leider den Ernst der Pandemie nicht erkannt!
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