Die Politik machte am Donnerstag gleich zwei Mal eine Rolle rückwärts. Zum einen wurden vom Bayerischen Gesundheitsministerium die möglichen weiteren Öffnungsschritte ab Montag, 22. März, bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen könne nicht mehr von einer stabilen Lage im Sinne der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gesprochen werden, hieß es als Begründung. Folglich müssen die Rhön-Grabfelder, genauso wie der Rest Bayerns, weiter auf eine Öffnung von Außengastronomie, Theatern, Kinos und Konzertsälen warten.
Zum anderen sind seit Freitag wieder Impfungen mit Astrazeneca möglich. Zuvor war der Einsatz des Impfstoffes für einige Tage gestoppt worden. Nachdem die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Impfstoff nach Überprüfung weiterhin als sicher eingestuft hatte, gab auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstagabend Astrazeneca wieder frei. Wie das Landratsamt auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte, waren ursprünglich am Donnerstag Astrazeneca-Termine angesetzt. Die Termine mussten jedoch nicht abgesagt werden, stattdessen wurde mit Biontech/Pfizer geimpft. Im Impfzentrum Rhön-Grabfeld wird allerdings erst ab voraussichtlich Montag, 22. März, Astrazeneca wieder als Impfstoff genutzt.
Etwa zehn Prozent der Rhön-Grabfelder haben die Erstimpfung
Laut Statusupdate des Landratsamtes hatten zum Stand Freitag, 12 Uhr, bislang 7984 Rhön-Grabfelder die Erstimpfung erhalten (Dienstag 7765), das sind etwa zehn Prozent der Landkreisbewohner. Darunter waren 4300 (Dienstag 4088) über 80-Jährige. Eine Zweitimpfung bekamen mittlerweile 4065 Rhön-Grabfelder (Dienstag 3627), davon waren 2375 über 80 Jahre alt (Dienstag 1884). In der Woche ab Montag, 22. März erwartet der Landkreis für das Impfzentrum 1364 Impfdosen. Die Zahl der Impfregistrierungen erhöhte sich bis Freitagmittag auf 23 124.
Dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Laufe des Donnerstags 13 weitere Corona-Fälle aus Rhön-Grabfeld gemeldet. Die Gesamtzahl der seit Pandemie-Beginn registrierten Fälle im Landkreis erhöhte sich damit auf 2294 (inklusive Genesene). Auch die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter an: von 77,9 am Donnerstag auf 80,4 (Stand Freitag, 9.06 Uhr). Dass trotz 13 neuer Fälle die Inzidenz nicht stärker nach oben ging, lag daran, dass gleichzeitig elf aus dem siebentägigen Berechnungszeitraum herausgefallen waren. Für den Inzidenzwert am Samstag werden zehn Corona-Fälle nicht mehr in der Statistik berücksichtigt.
Altersgruppe 31 bis 59 Jahre derzeit am stärksten betroffen
Für die Schulen in Rhön-Grabfeld gilt für die gesamte Woche ab Montag, 22. März, dasselbe wie in der Woche davor: Wechselunterricht beziehungsweise, falls möglich, Präsenzunterricht mit einem Mindestabstand von 1,50 Metern für alle Jahrgangsstufen. Wie es in den einzelnen Schulen gehandhabt wird, geben weiterhin die jeweiligen Schulleitungen bekannt.
Dem Statusupdate des Landratsamtes zufolge waren (Stand Freitag, 12 Uhr) insgesamt 168 Rhön-Grabfelder bestätigt mit Corona infiziert (Donnerstag 156). Davon befanden sich zwölf in stationärer Behandlung, am Donnerstag waren es noch 15. Unter den aktuell Infizierten sei die Altersgruppe 31 bis 59 Jahre derzeit am stärksten betroffen.
Infektionsgeschehen in zwei Kinderhäusern festgestellt
Laut Landratsamt ist aufgrund eines Infektionsgeschehens die Krippe und eine Regelgruppe im Kinderhaus St. Nikolaus in Strahlungen bis auf Weiteres geschlossen. Ebenfalls geschlossen bleiben muss derzeit der Hort des Montessori-Kinderhauses in Saal und der Kindergarten. Auch dort gab es ein Infektionsgeschehen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass die dazugehörige Krippe vorerst geöffnet bleibt.
sachliche -Quelle- für "Nebelkerzenwerfen", oder fehlts wieder mal für eine sachliche
Diskussion zum Allroundblick?
Wie sieht es mit Infektionsgeschehen in Großbetrieben von Bad NES aus?
Sind Kinderhäuser/Schulen zum Testen sprichwörtlich das "schwächste Glied" zu Corona-Maßnahmen?