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Bad Neustadt
Corona-Impfung in Rhön-Grabfeld: "Man muss nicht nervös sein"
Marga Schwabe und Irml Fritzmann berichten von ihrer Corona-Impfung und schildern die Abläufe im Bad Neustädter Impfzentrum. Welche Erfahrungen haben sie gemacht?
Um den Jahreswechsel sind auch im Landkreis Rhön-Grabfeld die Impfungen angelaufen. Nach den Bewohnern in den Pflegeeinrichtungen werden derzeit die Personengruppe der über 80-Jährigen sowie das Personal auf Intensivstationen, in Notaufnahmen und Rettungsdiensten geimpft.
Foto: Thomas Frey/dpa (Symbolbild) | Um den Jahreswechsel sind auch im Landkreis Rhön-Grabfeld die Impfungen angelaufen. Nach den Bewohnern in den Pflegeeinrichtungen werden derzeit die Personengruppe der über 80-Jährigen sowie das Personal auf ...
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:29 Uhr

"Man muss wirklich nicht nervös sein." Das sagen übereinstimmend Marga Schwabe und Irml Fritzmann, die ihren ersten Impftermin bereits hinter sich haben. Alles sei zügig über die Bühne gegangen, erklären sie, und wenn man Hilfe benötigt oder Fragen hat, stünde ausreichend Personal zur Verfügung. Außer einem leichten Druck an der Einstichstelle, wie man es auch sonst bei Impfungen gewohnt sei, wären auch danach keine Nebenwirkungen aufgetreten. 

Im ehemaligen Kreiskrankenhaus von Bad Neustadt wurde das Impfzentrum des Landkreises eingerichtet.
Foto: Sigrid Brunner | Im ehemaligen Kreiskrankenhaus von Bad Neustadt wurde das Impfzentrum des Landkreises eingerichtet.

Die beiden Bad Neustädterinnen schildern den Ablauf der Corona-Impfung. Diese nimmt an einem Tisch im Eingangsbereich des Impfzentrums im ehemaligen Kreiskrankenhaus ihren Anfang. Dort wird zunächst Fieber gemessen und anhand einer Liste der Termin geprüft. Danach führt der Weg ein paar Meter weiter zur Anmeldung, die dort ist, wo sich auch zu Klinikzeiten die Aufnahme befand. Hier werden die persönlichen Angaben und die Anamnese (Krankengeschichte) in einen Computer eingegeben und ausgedruckt. Mit dem Bogen geht es zunächst einmal in einen Wartebereich, wo man dem Gespräch mit dem Arzt entgegensieht. Dieser schaut sich die Krankengeschichte an und klärt über die Impfung auf. Dann wird es ernst, denn es folgt direkt die Impfung. Im Anschluss an diese soll man nochmals etwa 15 bis 30 Minuten warten, ob etwaige Folgen auftreten. Abschließend wird schriftlich notiert, wenn man das Impfzentrum wieder verlässt. Der ganze Weg gleicht einer Einbahnstraße, man wird von Station zu Station durchgeschleust.

2850 Erst- und 1570 Zweitimpfungen

Bislang wurden im Landkreis Rhön-Grabfeld (Stand 18. Februar) 2850 Erst- und 1570 Zweitimpfungen durchgeführt. Aktuell werden nach wie vor Personen mit der höchsten Priorität gemäß der Corona-Impfverordnung geimpft, informiert Melanie Hofmann, Pressesprecherin des Landratsamtes.Dabei finde keine gesonderte Untergliederung der über 80-Jährigen statt. Wann die nächste Personengruppe, die Gruppe 2, folgt, darüber könne noch keine verlässliche Angabe getroffen werden, das hänge von der verfügbaren Menge an Impfstoff ab, so Hofmann. Inzwischen werden in Rhön-Grabfeld alle drei derzeit in Deutschland zugelassenen Impfstoffe verabreicht: Biontech/Pfizer, Moderna und Astra Zeneca.

Freundliche Atmosphäre im Impfzentrum

Marga Schwabe lobt die freundliche Atmosphäre im Impfzentrum. "Alles läuft sehr ruhig ab und man fühlt sich in guter Obhut." Positiv aufgefallen sei ihr, dass man vor allem direkt nach der Impfung immer wieder gefragt werde, wie es einem geht. Das Ganze sei durchorganisiert, was zur Folge habe, dass es keine langen Wartezeiten gibt und kein großer Betrieb im Haus herrscht. "Von Anfang an wurde registriert, dass ich da bin. Die Leute hatten mich im Blick. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben", betont die 87-Jährige, die bei der Impfung von ihrer Tochter begleitet wurde. Resümierend fasst sie zusammen: "Man wartet ein bisschen, spricht ein bisschen und schon ist der ganze Spaß vorbei. Davor muss man keinen Respekt haben." Allerdings sei sie auch von Natur aus kein Angsthase, erklärt sie.

Nach der Impfung sei ihr Arm ein wenig schwer gewesen. Dieses Gefühl kenne man jedoch von anderen Impfungen und es gehe bald vorüber. Marga Schwabe freut sich auf den Zeitpunkt, an dem der Impfschutz greift und sie ein größeres Sicherheitsempfinden haben kann.

Der Enkel hat sich um die Anmeldung gekümmert

Ähnliche Erfahrungen hat auch Irml Fritzmann gemacht. "Es war eine ziemlich einfache Sache - bis jetzt." Die 89-Jährige hofft, dass die zweite Impfung ähnlich reibungslos verläuft. Um ihren Impftermin habe sich ihr Enkel gekümmert."Ich habe erst selbst angerufen, das hat aber nicht geklappt." Daraufhin habe ihr Enkel sie über das Internet angemeldet. Auch Irml Fritzmann betont im Rückblick: "Davor muss man keine Angst haben." Alles in allem habe sie eine knappe Stunde im Impfzentrum verbracht. Etwas habe sie vor dem Arztgespräch warten müssen. Aber: "Die Zeit muss man sich nehmen."

Wie Marga Schwabe, so sei auch ihr aufgefallen, dass überall ausreichend Personal vorhanden gewesen ist. "Alle waren sehr freundlich und zuvorkommend." Laut Melanie Hofmann sind im Impfzentrum, wenn zwei Impfstraßen geöffnet sind, im Schnitt 15 bis 20 Personen täglich im Einsatz. 

Lob für die Räumlichkeiten der ehemaligen Kreisklinik

Auch die Räumlichkeiten erhalten ein Lob von Irml Fritzmann. Die ehemalige Kreisklinik biete viel Platz und sei gut geeignet für das Impfzentrum. Und nach der Impfung? "Am nächsten Morgen hat der Arm an der Einstichstelle ein wenig weh getan, aber das war mittags wieder vorbei - wie halt bei anderen Spritzen auch", meint sie.

Nun blickt auch Irml Fritzmann ihrem Impfschutz entgegen. "Ich bin froh, wenn alles vorbei ist." Außerdem freut sie sich schon heute darauf, sich wieder unbesorgter mit Freunden treffen zu können.

 
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