Der Name Clemens Bittlinger zieht. Ausverkauft war die Oskar-Herbig-Halle, wo der christliche Liedermacher mit seiner Band am Donnerstagabend auf der Bühne stand. Über drei Stunden vermittelte der Hesse ein Wir-Gefühl, das seinen Kern im Glauben hat.
Man könnte fast schon von einem missionarischen Eifer sprechen, mit dem Bittlinger durch das Land tourt und bald jeden zweiten Tag auf einer anderen Bühne steht. Denn seine Auftritte sind mehr als Konzerte, die einen Abend lang Abwechslung und Unterhaltung bieten. Bittlinger spricht die Seele an.
Mit eingängigen Melodien und Texten zum Mitsingen versucht Bittlinger, einem abstrakten Glauben eine menschliche Note abzugewinnen. Elemente des Glaubens kommen für ihn ständig im Alltag vor und müssen nur wahrgenommen werden. Es geht weniger um sakrale Bekenntnisse zu einer christlichen Kirche, sondern um die persönliche Auseinandersetzung mit einer auf Nächstenliebe ausgerichteten Gesellschaft.
Seine Auftritte sind daher auch stets ein Stück Lebensberatung auf christlicher Basis. In den Schriften der Bibel und in der Weihnachtsgeschichte sieht er überall Hinweise auf aktuelle Ereignisse und alltägliche Geschehnisse, die jedem Menschen widerfahren. Manchmal verfällt er dabei in den gutturalen Ton eines Predigers, der ins Gewissen redet. Meist aber verpackt er seine Botschaften in melancholische Klänge - oder erinnert an die heiteren Momente des Lebens und spielt mit Geigenbegleitung zu rasanter Irish-Dance-Musik auf. Durch den ständigen Wechsel oder gar die Kombination der beiden Stile erzeugt er beim Zuhörer den Eindruck, Zeuge eines tiefen spirituellen Ereignisses geworden zu sein.
Bittlingers aktuelles Programm heißt „Bilder der Weihnacht“, und auf seiner Tour wird er von befreundeten Musikern begleitet: dem französischen Instrumentalisten Jean-Pierre Rudolph, dem Schweizer Keyboarder David Plüss und Sängerin Lara Hermann aus Offenbach.