Ein farbenfroh verpacktes Schokoladenei mit Spielzeug darin, ein Riegel mit einem putzigen Einhorn darauf oder auch ein Joghurt, von dem Retter-Hund Rubble grinst: Kinder naschen oft besonders gerne, was in einer bunten und witzigen Verpackung daherkommt. Reizvoll ist für sie häufig auch, was im Internet oder in Werbespots zwischen Kinder-Fernsehsendungen wie Paw Patrol, Super Wings oder Peppa Wutz als besonders lecker anpriesen wird.
Lecker ja, doch leider auch ungesund: Die kleinen Mädchen und Buben können noch nicht überblicken, dass Kinderlebensmittel und Süßigkeiten oft viel Salz, Zucker und Fett enthalten. Eine der möglichen Folgen von falscher Ernährung ist Übergewicht, von dem laut Cem Özdemir in Deutschland aktuell 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen betroffen sind.
Özdemir plant deshalb in "allen für Kinder relevanten Medien" ein gesetzliches Verbot für an Kinder gerichtete Werbung, die ungesunde Lebensmittel anpreist. Das Verbot soll in allen entsprechenden Kanälen wie Radio, Fernsehen und Internet von 6 Uhr bis in den späten Abend um 23 Uhr gelten.
1. Simone Schmitz (33), Bischofsheim: Werbung nutzt die Beeinflussbarkeit der Kinder aus
"Ich finde das Verbot gut, weil Kinder eigentlich schon im jüngsten Alter mit ungesunden Lebensmitteln konfrontiert sind und durch die Medien darauf eingepolt werden. Kinder, ich habe selbst zwei, sind auch sehr beeinflussbar. Man sollte nicht durch Werbung schon bei den Kleinsten und Schwächsten damit anfangen, das auszunutzen."
2. Thomas Gerhardt (42), Herschfeld: Man kommt um die Lebensmittel sowieso nicht herum
"Ich finde es nicht schlimm, wenn dafür geworben wird. Denn drumherum um diese Lebensmittel kommt man sowieso nicht. Die Werbung verführt Kinder – in meiner Patchworkfamilie sind es insgesamt drei, wir erwarten gerade das vierte – nicht mehr als sonst dazu, solche Dinge zu essen."
3. Karin Ciccone (51), Bad Neustadt: Das Verbot ist gut, weil überall zu viel Zucker drin ist
"Das Verbot ist gut. Ich habe selbst zwei erwachsene Kinder und finde, es ist ja wirklich überall viel zu viel Zucker drin. Egal ob in diesen ganzen Kinderjogurts und was da noch so angepriesen wird, einfach überall. Deshalb befürworte ich, dass weniger für ungesunde Kinderlebensmittel geworben werden soll."
4. Walter Gabold (69), Großbardorf: Kinder lesen ohnehin keine Werbung oder Inhaltsstoffe
"Das Werbeverbot bringt meiner Meinung nach wenig, denn die Kinder werden kaum so groß lesen. Sondern sie werden einfach das Produkt nehmen, was ihnen zusagt. Was drin ist, werden sie eh nicht lesen. Die gucken einfach nach der Optik und wenn ihnen das zusagt, kaufen sie es sich, wenn sie es sich leisten können. Oder lassen es sich kaufen."
5. Theres Koob (34), Herschfeld: Durch die Werbung ist man immer auf dem neusten Stand
"Ich habe in meiner Patchworkfamilie drei Kinder, ein viertes ist unterwegs. Ich finde es gut, dass es die Werbung gibt. Man ist dadurch auf dem neusten Stand, weil ja ständig neue Lebensmittel auf den Markt kommen. Ich denke nicht, dass die Werbung Kinder zum Naschen verführt. Zumindest nicht mehr, als sie in Supermärkten und anderswo ohnehin schon verführt werden."
6. Michael Weiß (66), Bad Neustadt: Ich glaube nicht, dass ein Verbot irgendetwas bewirkt
"Ich muss ganz ehrlich sagen, ich halte von dem Verbot wenig und glaube nicht, dass das irgendetwas bewirkt. Meine Frau und ich haben zusammen sechs Enkelkinder. Wenn man sich überlegt, wie vielfältig die Medienlandschaft ist und auf welchen Wegen solche Informationen gestreut werden, halte ich so ein Verbot für eine Aktion, die nicht sehr viel Erfolg verspricht. Da gibt es andere Handlungsfelder, die man vorrangig bedienen sollte."
7. Theresia Gabold (66), Großbardorf: Die Eltern sollten die Kinder aufklären
"Eigentlich sind die Eltern dafür verantwortlich, aufzuklären, was die Kinder essen sollten und was nicht. Sie kaufen ja die Lebensmittel ein, die täglich auf den Tisch kommen und sind da normalerweise zuständig, finde ich."
8. Ludmilla Heuring (46), Ostheim: Kinder sollten nicht so stark von außen beeinflusst werden
"Ich bin selbst Mutter von zwei erwachsenen Kindern und finde das geplante Werbeverbot für ungesunde Kinderlebensmittel gut. Denn Kinder sollten vielleicht nicht so stark von außen beeinflusst werden."
Es gibt einen guten Beitrag dazu vom SWR auf YT, schaut mal direkt auf die Minute mit den Kindern https://youtu.be/NpdtRVhy-eA?t=2204, Titel "Süchtig nach Zucker - Ursachen, Folgen, Auswege | Die Tricks... der Zuckerindustrie" . Sehr interessant, nicht nur für Kinder.
—> vollkommen richtig, aber:
- auch Eltern unterliegen der Werbung
- Eltern hören die Wünsche ihrer Kinder
- Eltern sehen und erleben andere Familien
Und wenn in den Medien/anderen Familien das permanente Naschen zur Lebenswirklichkeit gehört und nicht nur eine Ausnahme ist, werden sie auch das als Lebenswirklichkeit übernehmen.
Ich diskutiere hier immer wieder mit Eltern, die sich quasi als machtlos erleben, da sie ja gar keine Chance sehen, ihre Kinder besser zu erziehen.
Wenn es doch diese einfache Möglichkeit gibt, Eltern in ihren Aufgaben zu unterstützen und die auf kindergesundheitskosten-gewinnorientierte Industrie etwas abzudämpfen, stellt sich doch nur die Frage: warum nicht?
Was haben wir zu verlieren?
sollten sie es lieber machen wie z. B. in England:
Lebens- und Genussmittel mit (viel/ zu) hohen Gehalten an Salz, Zucker, Fett, ... mit einer ordentlichen Steuer belegen. Soweit ich weiß, hat das tatsächlich dazu geführt, dass in England die Rezepturen für diverse "Limonaden" anders sind als auch bei uns. Aber da traut sich wahrscheinlich (mal wieder) niemand dran...
Ganz absurd wird es dann, wenn man bedenkt, dass exakt die gleichen Volkserzieher Kinder mit Hormonpräparaten versorgen und Cannabis für alle freigeben wollen. Was wurde uns da nur eingebrockt? Es bleibt nur zu hoffen, dass genug Wähler beim nächsten Mal erkennen, dass jedes Prozent für die Grünen eines zu viel ist.
Und außerdem ist es mittlerweile weitestgehend bekannt, dass Zucker als Einstiegsdroge anzusehen ist, Zucker legt die Basis für Suchtverhalten in Zusammenhang mit Belohnungsmechanismen!
Mich wundert bei Ihrem Kommentar allerdings gar nichts mehr, nach ihrem letzten Satz zu urteilen gehts Ihnen ja nicht um Gesundheitsschutz für Kinder, sondern darum, eine bei Ihnen unbeliebte Partei zu verunglimpfen.
Zucker zählt zu den Kohlenhydraten und damit zu den Nährstoffen. Das mit einem, im besten Sinne, Genussmittel gleichzusetzten ist für mich nicht nachvollziehbar. Alle Zuckerersatzstoffe haben eine ähnliche, wenn nicht noch stärkere Wirkung wie Zucker, bezüglich der "Abhängigkeitwirkung". Wie so oft, die Menge an Zucker machts.
Vor allem: weniger Werbung schadet den Kindern nicht! Das Argument, dass man damit einen Überblick über mehr oder neue Lebensmittel behält ist absurd.
Leider gibt auch andere Suchtgefahren als Drogen, Alkohol und Nikotin, Spielsucht z.B. - und: Zucker in all seinen chem. Zusammensetzungen und Formen. Doch gerade Betroffene gestehen sich das ungern ein, verweigern Information, tun das als nicht so schlimm ab - und reiten sich immer tiefer rein. Kenne einige der über 150kg-Personen, interessanterweise sind auch kluge Menschen da uneinsichtig, schaden sich selbst.
Was nicht heißen soll, keine Kuchen, Schoko etc. zu essen. Nur eben bewusst, verträglich in Häufigkeit und Menge. Leider versteckt sich Zucker auch in gesunden Lebensmitteln und hinter vielen Bezeichnungen.
Man muss die Kinder auch vor den Eltern schützen und nicht nur die Industrie verdammen.
In aller erster Linie sind die Eltern dafür verantwortlich, was ihre Kinder zu sich nehmen.
Es ist einfach nur zu kurz gedacht, dass der Staat die Erziehungsaufgaben übernehmen soll.
Was ist das Ziel von Özdemir?
Systematisch soll die Gesellschaft auf die Lebensweisen und auf das Konsumverhalten der Grünen umerzogen werden.
Durch die Hintertür wird unter Deckmäntel versucht, den Bürger zu beeinflussen, zu bevormunden, zu verbieten. Man argumentiert mit katastrophal falschen Zahlen (Wasserverbrauch bei der Produktion von Fleisch, Getreide wird mit Weizen gleich gesetzt), man nutzt bewusst falsche Begrifflichkeiten (Pestizid statt Pflanzenschutz) und Zahlen und man glaubt, dass eine vegane Ernährung gesund für den Menschen sei. Die fehlenden Vitamine oder Inhaltsstoffe müssen im Körper zusätzlich zugeführt werden.
Das ist Ideologie und nicht Wissenschaft und Technik!