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BAD KÖNIGSHOFEN
Caritas-Sammlung: Um Rhön-Grabfelder Schicksale zu lindern.
Redaktion
 |  aktualisiert: 04.03.2018 02:37 Uhr

In dieser Woche sind Caritas-Sammler im gesamten Landkreis unterwegs. Dazu trafen sich Sammlerinnen und ein Sammler aus den verschiedenen Pfarreien zu einem Begegnungs- und Informationsnachmittag in der Caritas-Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen.

Caritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs konnte die Fragen der Anwesenden „rund um die Caritassammlung“ beantworten: „Ohne den tatkräftigen Einsatz der Sammlerinnen und Sammler gäbe es viele Angebote und Hilfe der Caritas nicht oder nur in geringerem Umfang. Der Erlös wird folgendermaßen aufgeteilt: 30 Prozent bleiben in der Ortspfarrei für caritative Aufgaben in der Gemeinde, 40 Prozent erhält der Caritas-Kreisverband und 30 Prozent erhält der Diözesan-Caritasverband Würzburg für soziale Aufgaben in Unterfranken. Den Teufelskreis der Armut verdeutlichte Ochs an Beispielen:

Kerstin H.: Sie ist 32 Jahre alt. Als sie vor zehn Jahren schwanger wurde, beendete sie von heute auf morgen ihre Drogenkarriere. Sie schaffte es ohne stationäre Therapie, clean zu bleiben - bis heute. Ihre Familie, die Suchtberatung und später auch die Sozialpädagogische Familienhilfe des Caritasverbandes haben ihr dabei geholfen. Sie ist alleinerziehend. Der Vater des Kindes hat es nicht geschafft, von den Drogen loszukommen.

Frau H. hatte einen Halbtagesjob als Pflegehelferin. Letzte Woche nun die Kündigung. Nicht nur, dass die Geburtstagsgeschenke für die neunjährige Tochter jetzt kleiner ausfallen – der Traum, mit Führerschein größere Chancen auf einen Job zu haben, rückt wieder mal in weite Ferne. Kerstin H. würde sich sehr über finanzielle Unterstützung freuen.

Franz K.: Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in einem kleinen Dorf in der Rhön. Franz K. ist Analphabet, hat es aber trotzdem geschafft, seinen Führerschein zu machen und einen Job zu bekommen. Dann hat die Firma Konkurs anmelden müssen. Die Sozialarbeiterin der Caritas hat über das CaritasPaten Projekt einen ehemaligen Lehrer ausfindig gemacht, der ehrenamtlich Herrn K. lesen und schreiben beibringt. Obwohl seine Frau putzen geht, sind die monatlichen Ausgaben aufgrund der Schuldenrückzahlungen für die Familie oft nicht zu schaffen. Eine finanzielle Unterstützung wäre für die Familie sehr entlastend.

Daniela W.: Sie hat zwei Kinder und lebt in einem kleinen alten Haus im Grabfeld. Seit ihr Mann vor zwei Jahren an Krebs gestorben ist, erledigt sie die anfallenden Arbeiten am Haus so gut es geht selbst oder bittet Nachbarn um Unterstützung. Da das ganze Haus mit Holz geheizt wird, muss Frau W. auch Brennholz zukaufen. Witwenrente, Halbwaisenrente, Kindergeld und ihr kleiner Zuverdienst als Paketdienst sind jeden Monat sehr schnell aufgebraucht. Mit dem Allgemeinen Sozialen Beratungsdienst des Caritasverbandes versucht sie jetzt, zusätzliche Leistungen zu beantragen. Eine kleine finanzielle Zuwendung ist für die kleine Familie ein Segen.

Kerstin H., Franz K. und Daniela W. - das sind nur drei Menschen, denen die Caritas mit ihren Beratungsdiensten helfen konnte. Jede Spende unterstützt genau diese Arbeit.

Caritas-Mitarbeiterin Elke Storch stellte im Anschluss das Caritas-Jahresthema 2018 „Weit weg ist näher, als du denkst.“ vor. Mit der Caritas Kampagne „Jeder Mensch braucht ein Zuhause” setzt sich der Deutsche Caritasverband dafür ein, dass es allen Menschen möglich sein muss, angemessenen Wohnraum zu finden. Zur Verabschiedung bedankte sich Storch bei den Anwesenden für den ehrenamtlichen Dienst.

Wer sich als Sammler engagieren will, kann sich an seine Pfarrgemeinde wenden oder an den Caritasverband für den Landkreis Rhön-Grabfeld unter (09771) 61160), oder unter info@caritas-nes.de

 
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