Burgwallbach ist seit jeher ein fußballbegeistertes Dorf, das ist in der ganzen Region bekannt. Seit 70 Jahren prägt der Sportverein das örtliche Vereinsleben. Der Festabend zum Jubiläum findet am Samstag, 30. November, um 19 Uhr im Saal des Gasthofes zum Hirschen statt. An diesem Abend werden auch Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder vorgenommen.
Gründungsdatum des SV Schwarz-Weiß Burgwallbach ist der 31. Mai 1949. Genau ein Jahr später fast auf den Tag genau am 1. Juni 1950 wurde der junge Verein in das Vereinsregister eingetragen. Zum 1. Vorsitzenden war Gustav Mölter gewählt worden, sein Stellvertreter war Egid Mölter. Beide führten die bis dahin seit dem Kriegsende ohne Vereinsstruktur spielenden Fußballer zu einer echten Gemeinschaft zusammen. Fußballernamen wie Leonhard, Eberhard und Ewald Mölter, Rudi und Hilmar Wolf, Helmut Schäfer und Alfred Kleinhenz waren im ganzen Umkreis für ihren kämpferischen und ehrgeizigen Einsatz bekannt. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass bereits in der Saison 1951/52 die Meisterschaft in der C-Klasse Rhön erkämpft werden konnte. Der Beitritt zum Bayerischen Fußballverband war am 7. Dezember 1950 erfolgt.
Wiese am Weihersbach diente als Fußballplatz
Der Fußball rollte allerdings zu dieser Zeit nicht zum ersten Mal im Liesbachtal, denn schon weit vor dem Krieg, nämlich seit 1923 gab es eine Fußballmannschaft, die gegen Teams aus der Umgebung antrat. Max Gerhart und Alois Kleinhenz hatten die Begeisterung für das Fußballspiel aus der Gefangenschaft des 1. Weltkrieges in England mitgebracht. Auf einer Wiese am Weihersbach wurden die ersten Spiele ausgetragen, dort, wo heute der Burgwallbacher Badesee zu finden ist. Wenig später wurde das Spielfeld allerdings auf den Mühlberg verlegt, wo sich auch heute noch das Sportgelände und das Vereinsheim befinden. Der junge Verein nannte sich damals FC Frankonia, wurde später in FC Schwarz-Weiß Burgwallbach umbenannt. Der Spielbetrieb musste später dann wegen des Kriegs eingestellt werden.
Die Sportförderung und Lenkung eines geordneten Spielbetriebes waren als Zielsetzungen in die Gründungssatzung des SV verankert. Allerdings wurde damals nicht nur dem Fußballspiel gefrönt, auch auf der Theaterbühne waren die Sportkameraden zugange. In einem Vertrag aus dem Jahr 1951 wird über die Anschaffung einer Theaterbühne samt Vorhang mit dem Verein der "Kinderbewahranstalt" berichtet. Der endgültige Geländekauf für den Sportplatz auf dem Mühlberg datiert dann ebenfalls aus dem Jahr 1950. Unter dem damaligen Bürgermeister Josef Reichert kaufte die Gemeinde das Grundstück, um es dann für einen Preis von 45 Mark dem Sportverein zu überlassen. Die Herrichtung des Sportplatzes übernahmen die Vereinsmitglieder in Eigenleistung. Der Mitgliedsbeitrag wurde damals auf 50 Pfennige für Erwachsene und 20 Pfennige für Jugendliche festgesetzt.
Holzbaracke als provisorisches Sportheim
Trotz vieler Anstrengungen war die Fußballmannschaft gleich wieder in die C-Klasse abgestiegen, allerdings glückte vier Jahre später der Wiederaufstieg. Dann allerdings etablierten sich die Fußballer nahezu 20 Jahre konstant in der B-Klasse Rhön. Eine Holzbaracke, von der Firma Siemens in Bad Neustadt zur Verfügung gestellt, diente in den 70er und 80er Jahren als provisorisches Sportheim, bis in der Nachbarschaft dann im Jahr 1987 ein festes Gebäude mit Anschluss an Strom und Wasserleitung gebaut werden konnte. Im Jahr 1988 folgte die festliche Einweihung. Bis dahin musste das notwendige Wasser zum Duschen und für die Versorgung mit Fässern auf den Berg geschafft werden. Auch der alte Fußballplatz hatte dann ausgedient, nach intensiven Vorgesprächen und Verhandlungen konnte unter dem damaligen Vorsitzenden Winfried Mölter mit dem Neubau des Sportplatzes begonnen werden. Dies übernahm eine Pioniereinheit der damals in Wildflecken stationierten amerikanischen Armee. Glück für die Burgwallbacher, die Amerikaner konnten die Arbeiten gerade noch abschließen, bevor die Einheit im Jahr 1994 aus Wildflecken abgezogen wurde.
Das 25. Jubiläum, das im Jahr 1975 gefeiert wurde, konnte gleich mit einem besonderen Ereignis, nämlich der Meisterschaft in der B-Klasse, gefeiert werden. Von da ab gingen die Fußballer in der A-Klasse Rhön auf Punktejagd, errangen in der Spielzeit 1990/91 die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Bezirksliga Ost. Für ein recht kleines Dorf wie Burgwallbach war dies ein unglaublicher sportlicher Erfolg, kamen damals die Fußballer doch noch allesamt aus den eigenen Reihen. Im Jahr 1997 konnte dann mit einem großen Fest die Einweihung des neuen Sportgeländes vorgenommen werden. Der Sportverein verfügte nunmehr neben dem gut ausgestatteten Sportheim über ein Rasenspielfeld und einen Ausweichplatz, was natürlich für die fußballerischen Leistungen einen weiteren Schub bedeutete.
Sportverein legt großen Wert auf die Jugendarbeit
Allergrößten Wert haben die Burgwallbacher in allen Jahren ihres Vereinsbestehens auf die Jugendarbeit gelegt. Seit 1965 bereits bestehen Jugendmannschaften, wenig später kamen weitere Schülermannschaften dazu. Viele Turniersiege und Meisterschaften konnten die jungen Sportler erringen. Der allseits diskutierte Demografiefaktor, aber auch Interessensveränderungen im Jugendbereich haben es seit ein paar Jahren notwendig gemacht, Spielgemeinschaften mit benachbarten Vereinen einzugehen. Das wurde inzwischen auch für die 1. und die 2. Mannschaft notwendig. Vor allem die Zusammenarbeit mit der DJK Leutershausen wird seit Jahren gepflegt, neuerdings ist auch eine Verbindung mit dem VfL-Sportfreunde Bad Neustadt eingegangen worden. Aktuell gehen die Burgwallbacher mit der Bezeichnung SV Burgwallbach/Bad Neustadt in der Kreisliga Rhön, die 2. Mannschaft in der B-Klasse Rhön 3 auf Punktejagd.
Neben dem Fußballsport hat sich seit den 80er Jahren auch eine Damengymnastikgruppe dem Verein angeschlossen. Mit ihrem 1. Vorsitzenden Marcel Mölter gehen die Burgwallbacher nun sehr zuversichtlich in das 8. Jahrzehnt ihres Bestehens.
