Der Bund Naturschutz (BN) möchte, dass die Pläne für eine Ortsumfahrung von Sulzfeld begraben werden. Dies geht aus einer Stellungnahme der Organisation hervor. Das staatliche Bauamt habe die Kritik des BN an der geplanten Ortsumfahrung von Sulzfeld im Landkreis Rhön-Grabfeld nicht widerlegen, schreibt Steffen Jodl, BN-Regionalreferent für Unterfranken. Deshalb fordere man die sofortige Einstellung des Verfahrens. Flächenverbrauch und massive Eingriffe in Natur seien nicht gerechtfertigt.
Der BN habe eine ausführliche Stellungnahme abgegeben und die Planung für die Ortsumfahrung kritisiert. Das staatliche Bauamt Schweinfurt habe diese Einwände aus Sicht des BN nicht widerlegen und auch keine Verträglichkeit mit dem Klimaschutz nachweisen können. „Die Ortsumfahrung wäre ein enormer Eingriff in die Natur“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Dabei gäbe es nur eine sehr geringe Entlastung der Ortschaft Sulzfeld. Die Verkehrssicherheit kann außerdem auch ohne die Umfahrung erhöht werden, etwa durch Querungshilfen und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Planungen sind also in keiner Weise gerechtfertigt!“
Durch die geplante Ortsumfahrung von Sulzfeld würden dauerhaft rund 20 Hektar Fläche verloren gehen, davon sechs Hektar Ackerland, knapp acht Hektar würden versiegelt. Gleichzeitig würde in Flächen eingegriffen werden, die eine herausragende Bedeutung für zahlreiche besonders und streng geschützte Arten hätten, wie zum Beispiel am Schmuckenhauk. Dort lebten Schwarzspecht, Hohltaube, Waldschnepfe und weitere bedrohte Arten.
Helmut Bär, Vorsitzender der Kreisgruppe Rhön-Grabfeld, wird in der Stellungnahme wie folgt zitiert: „Wie nun bekannt wurde, hat Bayern in den letzten 50 Jahren mindestens 5000 Quadratkilometer Äcker, Wiesen und Weiden verloren. Damit muss endlich Schluss sein. Fangen wir mit dem Stopp der Planungen für diese Ortsumfahrung an und schaffen stattdessen mehr Entlastung für die Anwohner und Anwohnerinnen, zum Beispiel durch Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde für die gesamte Ortsdurchfahrt!“