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Braidbach
Bürgerversammlung in familiärer Atmosphäre: Heimspiel für Bürgermeister Tobias Seufert
Eine alte Telefonzelle haben 2022 die inzwischen verstorbene Patricia Reinhart (links), ihr Ehemann Erwin (nicht auf dem Foto) sowie Irmgard Manger (Mitte) zur 'Büchertauschbörse' umfunktioniert.  Bürgermeister Tobias Seufert freute sich über die tolle Aktion.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Eine alte Telefonzelle haben 2022 die inzwischen verstorbene Patricia Reinhart (links), ihr Ehemann Erwin (nicht auf dem Foto) sowie Irmgard Manger (Mitte) zur "Büchertauschbörse" umfunktioniert.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 20.03.2023 03:14 Uhr

Zum Abschluss seiner diesjährigen "Tour de Besengau" gab es für Bürgermeister Tobias Seufert ein Heimspiel. Zuhause in Braidbach entwickelte sich eine gutbesuchte, familiäre Bürgerversammlung, da die "Bräbbicher" natürlich eine besondere Beziehung zu ihrem Ortsoberhaupt haben, der ja hier von klein auf gelebt hat. So entwickelte sich rasch ein lebhafter Gedankenaustausch, bei dem kein Blatt vor den Mund genommen wurde.

Wie in all den anderen Ortsteilen, startete der Bürgermeister nach der Begrüßung durch den Ortsbeauftragten, Ratsmitglied Thomas Fell, mit seinem Vortrag über die statistische Entwicklung, das 2022er Finanzgebaren sowie die abgeschlossenen bzw. anstehenden Projekte.

Alte Schule wurde verkauft

In Braidbach lebten Ende 2022 insgesamt 102 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit ist man bei einer Gesamtbevölkerung von 2277 Personen weiterhin das kleinste Dorf der Einheitsgemeinde. Zwei Geburten standen im vergangenen Jahr auch zwei Sterbefälle gegenüber. Drei Schüler aus Braidbach besuchten die Mittelschule in Mellrichstadt. Im vergangenen Jahr hat sich einiges im Ort getan. So konnte Tobias Seufert stolz vermelden, dass die alte Schule, die bislang als Kinderwohnheim gedient hatte, nach dem Umzug des Trägers im Herbst des vergangenen Jahres für 300.000 Euro verkauft worden ist.

Die Sanierung des Wegkreuzes an der Straße nach Reyersbach kostete die Gemeinde 10.000 Euro. 2900 Euro schossen Bezirk und Landkreis zu. Als "prima Sache" bewertete der Bürgermeister die Initiative von Erwin und Patricia Reinhart sowie von Irmgard Manger, die am Brunnenplatz eine ehemalige Telefonzelle zu einer "Büchertauschbörse" umfunktionierten. Dafür gab es einen Obolus aus dem Kleinprojektefonds. Endlich konnte auch der "Marienweg" zwischen Braidbach und Geckenau – sehr zur Freude der Radler – fertiggestellt werden. Der Dank von Tobias Seufert galt der ortsansässigen Firma Udo Hückl für den Wegebau und den beiden Spendern, die noch eine Sitzbank finanzieren.

Das Flurkreuz an der Straße nach Reyersbach wurde im vergangenen Jahr restauriert.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Das Flurkreuz an der Straße nach Reyersbach wurde im vergangenen Jahr restauriert.

Es hat schon Tradition, dass noch bevor die Bürger ihre Wünsche und Anträge vorbringen, erst einmal die Diskussionspunkte aus der letztjährigen Bürgerversammlung verlesen werden. Wie die damaligen Anregungen und Anstöße zwischenzeitlich umgesetzt wurden, darüber informierte das Ortsoberhaupt ausführlich. Allerdings lag auch heuer wieder der örtliche Friedhof den Bürgern besonders am Herzen. Seufert versprach, dass 2023 die angesprochenen "pflegefreien Gräber" um das Friedhofskreuz angelegt werden. Betont wurde dabei aber auch, dass dort dann keine Blumengebinde, Schalen oder ähnliches  abgestellt werden dürfen.

Brauhäuser werden öfter verwechselt

Roland Pfister wies darauf hin, dass es zwischen dem alten Brauhaus in Bastheim und dem alten Braidbacher Brauhaus immer wieder zu Verwechslungen komme. Hier soll eine Zusatzbezeichnung Abhilfe schaffen. Er erkundigte sich auch nach dem Stand der Arbeiten für einen Ersatzbau anstelle der alten "Feuerwehrgarage" und erinnerte dabei auch daran, dass das Feuerwehrauto schon "uralt" sei. Man sei bei den Grundstücksverhandlungen gut vorangekommen. Für das Gebäude werde nach einer "smarten Lösung" gesucht, da ein Haus, das den staatlichen Fördervoraussetzungen gerecht werde, rund eine halbe Million Euro kosten würde, lautete die Antwort des Bürgermeisters.

Da der neugepflanzte Baum auf dem Brunnenplatz zu häufig gegossen wurde und daher eingegangen ist, soll eine Neupflanzung erfolgen. Richard Reinhart erinnerte daran, dass die offizielle Einweihung des Brunnenplatzes noch ausstehe, während Herbert Seufert auf die notwendige Beseitigung des Aufwuchses im Riedwiesenbach und die Erneuerung der Inschrift am Kriegerdenkmal hinwies und anregte, auf dem Betriebsgebäude der AZV-Kläranlage doch eine PV-Anlage zu installieren.

Auf freigespülte Fundamente und Anlandungen an der Brücke machte Stefan Baumeister aufmerksam, während Manfred Johannes die notwendige Ausbesserung eines Weges ansprach und die Ausweisung von Neubaugebieten in der Gemeinde kritisch hinterfragte. Dem hielt allerdings Bürgermeister Seufert entgegen, dass die Gemeinde auf jeden Fall Bauplätze vorhalten müsse.

 
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