Wieder gut besucht war der Info-Abend der Bürgerinitiative Ortsumgehung Saal (BIOS), der nach längerer Pause stattfand. BIOS-Sprecher Karl-Heinz Schmitt gab einen kurzen Rückblick über das vergangene Jahr, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. So hatte es mehrere Treffen der BIOS gegeben und Briefe wurden an den damals zuständigen Innenstaatssekretär Gerhard Eck und an Alexander Schlegel vom Staatlichen Bauamt geschrieben, mit der Bitte, Auskunft über den aktuellen Planungsstand zu geben.
Schmitt verlas das Schreiben von Schlegel, in dem die Notwendigkeit der Maßnahme ausdrücklich bestätigt wurde, auch wenn die früheren Prognosen von einer Zunahme des Verkehrsaufkommen bis zum Jahr 2035 um 30 Prozent nach neuen Schätzungen um zehn Prozent nach unten korrigiert wurden. Außerdem standen noch Ergebnisse von Gutachten bezüglich möglicher Verkehrsverlagerungen nach Einführung der Pkw-Maut aus. Schlegel kündigte an, dass noch in diesem Frühjahr die ausgewählte Trasse der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
Bürgermeister Norbert Bauer berichtete, dass er mit Alexander Schlegel telefoniert habe und die Auskunft bekam, dass alles nach Plan laufe. Bauer hatte die Antwort des Staatlichen Bauamts schon auszugsweise in den „Gemeindenachrichten für Saal und Waltershausen“ veröffentlicht, die im Dezember erschienen waren.
Bauer teilte mit, dass Landrat Thomas Habermann vor Kurzem einen Termin im Straßenbauamt hatte. Dort seien die Aussagen der Schreiben bestätigt worden. Anfang Februar würden sich die Fachbehörden treffen und die Vorzugstrasse festlegen. Diese werde dann im Frühjahr in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Danach gehe die Ausarbeitung der Vorzugstrasse an das Verkehrsministerium in Berlin.
In der anschließenden lebhaften Diskussion wurden unter anderem Bedenken geäußert, dass es zu einer Neubewertung der Maßnahme kommen könnte und was getan werden sollte, dies zu verhindern. Gemeinderat und BIOS-Sprecher Ernst Umhöfer meinte hierzu, dass die Untersuchungen bezüglich der Trasse Zeit brauchen und man die Ergebnisse zunächst abwarten sollte. Bezüglich der neuen Prognose, die eine etwas geringere Steigerung des Verkehrsaufkommens aufgrund der demografischen Entwicklung erwartet, kam der Einwand, dass dies zu kurz gedacht sei und dass der prognostizierte Bevölkerungsrückgang von Saal nichts mit dem Verkehr im Zusammenhang mit dem Campus Bad Neustadt sowie den Verkehrsströmen aus Hessen und Thüringen zu tun habe.
In der weiteren Diskussion ging es dann weniger um die Ortsumgehung, sondern in erster Linie um die vielen Falschparker, die die Gehwege zuparken und Personen mit Kinderwägen oder Rollatoren dazu zwingen würden, die Fahrbahn zu betreten. Hier wurde Bürgermeister Bauer gebeten, noch einmal mit der Polizei zu sprechen. Weiterhin wurden die klappernden Kanaldeckel und die Schäden am Straßenbelag und den Gehwegen angesprochen, die im Wesentlichen durch den hohen Schwerlastverkehr verursacht werden. Hier wurde angeregt, das Straßenbauamt über die Schäden zu informieren. Abschließend kam man überein, zunächst die Auswertung des Straßenbauamts und die Vorstellung der Trasse abzuwarten, bevor über neue Aktionen wie beispielsweise ein Fackelzug nachgedacht wird.