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SANDBERG
Bühner rückt Sandberg-Bild zurecht
„Grau, kalt, menschenleer. Bloß weg hier“: Was die „Süddeutsche Zeitung“ über Sandberg geschrieben hat, passt Bürgermeister Joachim Bühner überhaupt nicht. Jetzt schickt er eine Stellungnahme an das Münchner Blatt.FOTO: Marion Eckert
| „Grau, kalt, menschenleer. Bloß weg hier“: Was die „Süddeutsche Zeitung“ über Sandberg geschrieben hat, passt Bürgermeister Joachim Bühner überhaupt nicht.
Von unserer Mitarbeiterin Marion Eckert
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:45 Uhr

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 11. September in einer Reportage unter dem Titel „Heimaturlaub – Das andere Land“ unter anderem auch über Sandberg. Wie Sandberg dargestellt wurde, das gefällt Bürgermeister Joachim Bühner allerdings ganz und gar nicht.

„Menschenleer, hässlich, grandios: Auf einer Reise von 1700 Kilometern entlang der Grenzen Bayerns zeigt sich der Freistaat von seiner unbekannten Seite“, heißt es eingangs in dem Artikel. Es folgt ein Bild von Sandbergs Ortseingang, mit dem leerstehenden Café, blauen Mülltonnen auf regennasser Straße. „Sandberg in der Rhön: Ein Straßendorf, dessen Bild im Sprühregen verschwimmt. Grau, kalt, menschenleer. Bloß weg hier“.

Aber nicht nur Sandberg kommt schlecht weg, auch Orte im Grabfeld, Gollmuthhausen und Bad Königshofen, wie auch der gesamte Landkreis werden aus Bühners Sicht betont negativ dargestellt. „Die weite Landschaft im Landkreis Rhön-Grabfeld. Beeindruckend. Und beeindruckend leer“, heißt es da. „Das lasse ich mir von der Presse nicht gefallen. Was erlauben die sich eigentlich?“, empört sich Bühner. Er habe eine Stellungnahme verfasst, verkündete der Bürgermeister im Gemeinderat.

Mit Landrat Thomas Habermann habe er bereits diesbezüglich Kontakt aufgenommen, ebenso sei die Angelegenheit im Vorstand der Kreuzbergallianz diskutiert worden. In seiner Stellungnahme fragt er den Verfasser der Reportage, wie denn sein Wohnort bei Sprühregen aussehe? „Da dürfte wohl jeder Ort ,kalt und grau‘ wirken.“ Dann lädt er den Autor in die Walddörfer ein, um ihm die Region und die Gemeinde vorzustellen.

Bühner möchte das „rege Vereinsleben“ präsentieren, das dank 36 Vereinen herrsche. „Wenn ein Fest das andere jagt und auch in unseren Walddörfern das pralle Leben tobt – nicht nur auf dem Volksfest in Furth im Wald.“ In den Walddörfern, wo man auch ehrenamtlich zusammenhalte, wenn die Kreuzbergwallfahrer verköstigt und privat aufgenommen werden. Sicher, Sandberg habe leider keine Straßencafés, in denen die Leute bei schönem Wetter draußen sitzen können, doch das sei wohl bei Dörfern unter 1000 Einwohnern vielerorts nicht der Fall.

Auch seien die Dorfplätze in der Regel nicht Treffpunkt der Jugendlichen, da sie in fast allen Ortsteilen Jugendräume zur Verfügung haben, in denen sie unter sich sein können. Nicht nur in Kronach gebe es eine Ausstellung, auch in Sandberg und Langenleiten gebe es den ganzjährig geöffneten Ausstellungspavillon und Kunstanger zu besichtigen. Nicht jeder habe eine Schokoladenmanufaktur, die bereits für das Königshaus in Großbritannien geliefert habe und an der der Bustourismus lange Wartezeiten zur Besichtigung in Kauf nehme. Nicht jedes Dorf habe mit der Grund- und Montessorischule gleich zwei Schulen im Ort.

So zeigt Bühner in seinem Schreiben, die Vorzüge Sandbergs auf. Deutschlands schönster Wanderweg, „Der Hochrhöner“, mehr als 1000 Kilometer an ausgeschilderten Mountainbike-Routen – die Rhön könne sich sehen lassen. „Auch nördlich des ,Weißwurstäquators‘ gibt es schöne Ecken, in denen man der Hektik des alltäglichen Lebens entfliehen und Ruhe suchen und auch finden kann, wo mal nicht dauernd der ,Bär steppt‘.

Mag sein, dass die Rhön mehr herb als lieblich ist; es heißt ja nicht umsonst: ,die raue Rhön – Land der weiten Fernen'“, so der Rathauschef weiter.

 
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  • eboehrer@gmx.de
    dass der Bürgermeister darauf reagiert hat. - Danke!
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