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OBERELSBACH
Brunner: Jeder Grundschüler soll den Bauernhof erlebt haben
An einem Strang für die Bauernhof-Pädagogik: (v. links) Malte Bickel (Bundesforum Lernort Bauernhof), Bürgermeisterin Birgit Erb, CSU-Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Projektmitarbeiterin Sieglinde Bittl (Staatsministerium), Hans-Joachim Meyer zum Felde (Vorsitzender Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof), Bernd Fischer (Rhöniversum) und Landrat Thomas Habermann.
Foto: G. Fischer | An einem Strang für die Bauernhof-Pädagogik: (v. links) Malte Bickel (Bundesforum Lernort Bauernhof), Bürgermeisterin Birgit Erb, CSU-Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, ...
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:17 Uhr

Noch eine Auszeichnung mehr für Oberelsbach: „Noch nirgends wurden wir so lieb begrüßt wie hier“, lobte Hans-Joachim Meyer zum Felde überschwänglich in Richtung von Bürgermeisterin Birgit Erb.

Selbstverständlich gab es einen Eintrag ins Goldene Buch für ihn.

Lernort Bauernhof

Denn Meyer zum Felde ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof (BAGLOB). Und mit einer solchen Initiative, die sich der landwirtschaftlichen Bildung, der Förderung des regionalen Gedankens und des Umweltbewusstseins widmet, fühlt man sich in der ländlichen Rhön besonders verbunden.

Es war das erste mal, dass die BAGLOB ihre rund 250 Mitglieder zu ihrer Bundesversammlung nach Bayern einlud. Und es ist guter Brauch, dass das gastgebende Bundesland seinen Landwirtschaftsminister entsendet. So war es auch in Oberelsbach am Wochenende, wo sich Staatsminister Helmut Brunner die Ehre gab.

Den Wert des Nahrungsmittels erkennen

Lernort Bauernhof bedeutet, dass Kinder frühzeitig Prozesse der landwirtschaftlichen Produktion kennenlernen. Bewusstsein schaffen für den Wert eines Nahrungsmittels, für Nachhaltigkeit und regionales Denken, das sind Eckpfeiler der pädagogischen Arbeit in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulen.

Genau diese Arbeit würdigte Landwirtschaftsminister Brunner in seiner Ansprache. Der Dialog der Landwirtschaft mit der Gesellschaft sei wichtig. Kinder müssten frühzeitig lernen, wie Bäuerinnen und Bauern verantwortungsvoll Nahrungsmittel produzieren. Auch das Thema Lebensmittelverschwendung sei ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt.

Brunner: Zu viele Lebensmittel werden weggeschmissen

„Wenn jeder Deutsche über 80 Kilogramm Lebensmittel im Jahr wegschmeißt, dann ist das viel zu viel“, forderte Brunner ein neues Bewusstsein. Den Wert eines Lebensmittels erfahre man auch durch den regionalen Bezug, so der Staatsminister. Kinder seien hier auch ideale Multiplikatoren in der Familie.

Über 170 000 Schulkinder konnten bisher über das Programm „Erlebnis Bauernhof“ einen Tag auf dem Bauernhof verbringen, ein Netzwerk von 550 Betrieben wurde seit 2012 aufgebaut im Freistaat. „Mein Ziel ist es, dass jedes Grundschulkind einmal einen Bauernhoftag erlebt hat“, so Brunner. Hinzu komme der Plan, zwischen der 7. und 9. Klasse Schüler mit den klassischen Handwerksberufen Bäcker, Müller und Metzger bekannt zu machen. „Kinder schärfen ihren Blick dafür, was Qualität bei einem Lebensmittel ist“, so Brunner in seiner Rede.

Lokale Politiker: Region lebt Nachhaltigkeit

Bürgermeisterin Birgit Erb freute sich mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner, dass die BAGLOB Oberelsbach und die Rhön als Austragungsort ihrer Jahrestagung auserkoren hat. Die gesamte Region lebe das, was sich die Arbeitsgemeinschaft auf die Fahnen geschrieben habe: Nachhaltigkeit und Regionalität. Der Erhalt der Kulturlandschaft sei ein Anliegen, das in der Rhön zusammen mit der Bauernschaft verfolgt werde, so Erb, die den rund 250 Gästen aus ganz Deutschland die Marktgemeinde vorstellte.

Die Tagungsteilnehmer sind teilweise im Rhöniversum untergebracht und werden dort mit regionalen, im Fleischbereich ausschließlich mit Bioprodukten versorgt, was ebenfalls das Lob des BAGLOB-Vorsitzenden Meyer zum Felde fand.

Geier: Bauernhof ist kein Idyll, aber einer der schönsten Arbeitsplätze

Auch Michael Geier, Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats, begrüßte die Gäste und stellte die Arbeit und die Ziele des Biosphärenreservats vor. Er endete mit einem Appell: „Beschreiben Sie den Bauernhof nicht als Idyll. Der Bauernhof ist ein Arbeitsplatz, wenn auch einer der schönsten, die es gibt“, so Geier.

Drei Tage tauschten sich die Mitglieder über die verschiedensten Projekte und Themen aus wie Tierwohl, Netzwerke, der Lernort Bauernhof in der universitären Ausbildung oder Berufsfindung „im grünen Bereich“. Auch das Potenzial von Bauernhofkindergärten wurde diskutiert. Zahlreiche Exkursionen zum Beispiel zum Rhönschäfer Kolb ergänzten das umfangreiche Programm.

 
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