Einen mächtigen Betonkoloss zeigte unsere vorhergehende Ausgabe des Sommerrätsels "Verlassene und gesessene Ort". Die weiteren Tipps dazu dürften das Raten erleichtert und vielleicht eine Annahme gestärkt haben, dass das abgebildete Bauwerk mit Basaltabbau zu tun hat. Allerdings bestehen die Relikte dieser bergmännischen Tätigkeit meist aus Steinbrüchen. Selten sind hingegen die Zeugnisse der Weiterverarbeitung. Bei dem Fotomotiv handelt es sich um die Reste eines Silos und einer Seilbahn, die das Material vom Rothberg nach Nordheim transportierte.
Die Idylle, die an dem verlassenen Ort unterhalb des Silbersees herrscht, täuscht, denn die Arbeit in einem Steinbruch war hart, erinnert sich der ehemalige Bürgermeister von Nordheim, Hermann Hippeli, bei einer Wanderung an das inzwischen verwilderte Abbaugelände. Zu erkennen sind noch mehrere Halden, das mächtige Silo, ein Umspanngebäude sowie Fundamente und eine Schneise für die Seilbahn.
Über sechs Kilometer führte die Strecke bis ins Nordheimer Basaltwerk. Die Pfeiler bestanden aus Holz und brachen schon einmal oder mussten öfter ausgetauscht werden, erzählt Hippeli. Nachdem der Betrieb Ende der 1960er Jahre eingestellt wurde, wurde 1975 das Basaltwerk am Rande der Ortschaft gesprengt. "Das war eine aufregende Sache und erzeugte eine mächtige Detonation", – die allerdings nicht ganz erfolgreich verlaufen sei, denn ein Teil der Gebäude sei nach dem ersten Versuch stehen geblieben, schildert das ehemalige Ortsoberhaupt.
Eine Tradition ging zu Ende
Damit ging eine Tradition zu Ende, die den Menschen hier Brot und Arbeit gab. Allerdings war der Lohn gering und die Bevölkerung blieb arm. Außerdem wurde über den Winter der Betrieb eingestellt. Er könne sich daran erinnern, dass er öfters dem Großvater die Brotzeit gebracht hat und dabei im Wald Beeren suchen gegangen ist.
Begonnen worden war mit dem Abbau zum Ende des 19. Jahrhunderts, kurz nach der Inbetriebnahme der Bahnlinie Mellrichstadt/Fladungen. Steinbruch für Steinbruch wurden ausgebeutet und in Fladungen ein weiteres Schotterwerk errichtet, bis der Aufwand zu hoch und der Erlös als Straßen- und Gleisschotter zu gering wurde. Beim Hillenberg gleich neben den Basaltbrüchen wurde auch Braunkohle in einem Stollen abgebaut. Doch das Vorkommen sei wohl so gering gewesen, dass ein Abbau nicht lange lohnte. Inzwischen wird nur noch in Bischofsheim Basalt abgebaut.
Was suchen wir in unserem neuen Rätsel?
Auch nicht immer so einfach soll das Leben der Kinder gewesen sein, die die Einrichtung auf dem historischen Foto besucht haben. Die Schwestern, von denen eine zu sehen ist und unter deren Leitung die Kinder standen, sollen recht streng gewesen sein. Die Gemeinde, in der das noch existierende und jetzt schmucke Gebäude steht, befindet sich in der Nähe der Autobahn und ehemaligen innerdeutschen Grenze und ist geprägt von Fachwerkanwesen. Welches Dorf ist wohl gemeint und um was handelt es sich bei dem Gebäude?
Auch in diesem Sommer haben wir eine Sommerserie vorbereitet. Wir präsentieren diesmal vergessene oder verlassene Plätze oder Stätten im Landkreis und fragen, wo sie sich befinden. Antworten bitte per E-Mail an redaktion.rhoen-grabfeld@mainpost.de (Einsendeschluss ist Donnerstag, 27. August, 23.30 Uhr) oder als Postkarte an Main-Post, Industriestraße 8, 97616 Bad Neustadt (Einsendeschluss: Donnerstag, 27. August). Unter allen Teilnehmern verlosen wir am Ende der Sommerserie als 1. Preis 60 NES-EURO, 2. Preis 40 NES-EURO und 3.- 5. Preis je 20 NES-EURO. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Preises nicht möglich.