Zum Artikel "Bayerns stärkster Windpark im Bildhäuser Forst?" vom 24. April erreichte uns folgende Zuschrift.
Bayern ist in Deutschland Schlusslicht bei der Nutzung von Sonnen- und Windenergie. Das hatte zumindest bisher Methode und war (und ist noch bei CSU und FW) der wirkliche politische Wille. Man muss daher misstrauisch sein, wenn auf einmal ein großes Projekt für Windräder auf die Bühne gehoben und positiv beworben wird. So ist es auch hier.
Windräder sind gut, wobei die Rhön nicht gerade zu den windreichen Gegenden in Deutschland gehört. Die Rhön ist das Land der offenen Fernen. Warum bitte muss man die Windräder dann im Bildhäuser Forst errichten und auf zehn Hektar Wald Bäume fällen? In Wahrheit ist es auch nicht ein Projekt, sondern durch die räumlichen Entfernungen der Windräder und die Verteilung auf mehrere Gemeinden eine Vielzahl von kleinen Projekten. Für alle Teilprojekte müssen einzelne Netzanbindungen gebaut werden. Die Aufteilung beeinträchtigt das Landschaftsbild auf einer größeren Fläche.
Wenn man sich die Wohnorte der beteiligten Personen ansieht, entsteht ein anderer Eindruck: Durch die Aufteilung und den Bau im Wald sehen die Damen und Herren Entscheidungsträger diese Windräder nicht oder nur einzelne. Und aus den großen Orten wie Bad Neustadt sind sie kaum sichtbar, was potenziell politischen Ärger mit Wählern erspart.
Windräder können gerne gebaut werden – aber bitte ohne größere Flächenfällungen im Forst –, auf vorhandenen Freiflächen oder auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und in räumlicher Konzentration. Wenn wir Windräder brauchen, müssen wir dazu stehen und dürfen sie auch sehen. Aber lasst den Bildhäuser Forst weiter einen zusammenhängenden Wald sein.
Christoph Heller
97616 Bad Neustadt