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WARGOLSHAUSEN
Breunig babbelt mit Bausback
Ministerbesuch: Der Justiz-Ressortchef im Kabinett Seehofer erwies dem Rhön-Grabfelder Vorzeige-Kabarettisten bei „Breezel, Bier un domms Gebabbel“ in Wargolshausen die Ehre.
Allround-Unterhalter Fredi Breunig.FOTO: Eckhard Heise
| Allround-Unterhalter Fredi Breunig.FOTO: Eckhard Heise
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:16 Uhr

Hoch liegt inzwischen die Messlatte, was die Auswahl der Überraschungsgäste bei Fredi Breunigs Gesprächsreihe „Breezel, Bier un domms Gebabbel“ angeht. Ein Bischof war schon im Wargolshäuser Gästehaus, ein ehemaliger Ministerpräsident, ein Fußballnationalspieler und andere Promis. Da sind die Erwartungen hoch gesteckt. Doch auch diesmal konnte der Sälzer Kabarettist sie erfüllen, indem er ein Mitglied aus dem bayerischen Kabinett zur Bowle einlud: Justizminister Winfried Bausback.

Wenig leutselig

Bisher ist der Aschaffenburger als etwas spröder, unauffälliger Jurist kaum ins Auge gesprungen, zumal er nicht mit markigen Sprüchen auffällt wie andere seiner Kollegen aus der Staatsregierung. Auch wenn sich Breunig mühte, seinem Gast von der CSU zu kritischen Bekenntnissen zu bewegen, ließ der sich nicht aus der Reserve locken und antwortete mit knappen Worten.

Nicht gerade leutselig gab sich der Minister, einsilbig antwortete er auf die meist harmlosen Fragen. Und auch als Fredi Breunig auf die Flüchtlingssituation zu sprechen kam, war das Thema rasch mit zwei Sätzen abgetan. Immerhin konnte Breunig den Justizminister zu der Aussage bewegen, dass er wohl auf der Liste möglicher Ministerpräsidenten nicht ganz oben stehe.

Mehr will Breunig auch nicht. Er weiß, wo die Grenzen liegen und dass politisches Kabarett nicht sein Ding ist. Das ist „Gebabbel“, unverbindlicher „Schmarrn“, der sich bestens eignet, knapp zwei Stunden lang das zum Bersten gefüllte Gästehaus zu amüsieren.

Fredi Breunig vermittelt vielmehr die Welt, dass man sie verstehen kann. In seiner Umschau erklärt er die großen Zusammenhänge nach dem Verständnis des einfachen Volkes. Wenn er den wissenschaftlichen Beweis von der unterschiedlichen Denkart von Frau und Mann klarmachen will, tut er es am Beispiel des Kesselfleischessens, und nicht anhand von Erkenntnissen über Gehirnwindungen.

Lieber nicht zu Pelzig

Dann ist da auch noch die familiäre Atmosphäre. Breunig scheint den halben Saal zu kennen, begrüßt namentlich, kennt kleine Anekdoten zu den Betreffenden. Dazu seine Spontanität, mit der er jede Sekunde Herr der Situation und auf der Bühne bleibt. Zwei auf der Straße patrouillierende Polizisten – die wohl die Aufgabe hatten, den Minister zu schützen – ließ er kurzerhand hereinrufen und lud sie zu Weißbier und -wurst ein.

Wegen solcher Aktionen lieben ihn seine Besucher. Mit seinen Gesten und Sprüchen erzeugt er nicht Spott auf Kosten anderer. Keiner muss fürchten, brüskiert zu werden. Wie anders sollte das Bekenntnis des Ministers zu verstehen sein: „Nein, zu Pelzig würde ich nicht gehen, zu ihnen gerne.“

Da half auch keine Bowle: Nicht gerade leutselig gab sich Minister Winfried Bausback bei Fredi Breunig in Wargolshausen. Der machte durch seine Schlagfertigkeit einiges wett, und so konnte das Publikum dennoch lachen.Foto: Eckhard Heise
| Da half auch keine Bowle: Nicht gerade leutselig gab sich Minister Winfried Bausback bei Fredi Breunig in Wargolshausen.
 
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