Als Musiker hat Johannes Haaf einen guten Ruf. Dirigiert der 26-Jährige doch die Kapellen aus Stockheim und Nordheim bei eher klassischen Stücken. Jetzt startet der Mellrichstädter in seiner Heimatstadt ein neues Projekt: handgemachte Gitarrenmusik, einmal im Monat in der Gaststätte „Zum Holzwurm“. Die zunächst auf ein halbes Jahr angelegte Konzertreihe „BANDwurm“ startet an diesem Samstagabend.
Haaf hat an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen nicht nur das Leiten von Orchestern gelernt. Er spielt auch Schlagzeug, war und ist in verschiedenen Bands tätig, zum Beispiel bei „Surfin' Safari“ und aktuell bei „Chasing Iris“.
Als Kenner der Szene weiß er: Jungen Bands aus dem Rockbereich mangelt es in der Region an Auftrittsmöglichkeiten. Haaf kennt die Tanzabende in Mittelstreu. Dort würden aber immer dieselben Bands auftreten. Auch die vielen Bierzeltfeste böten nicht die passende Bühne.
Okay, in Mellrichstadt sind Rockbands immer mal im „Holzwurm“ aufgetreten. Doch das sei immer sehr unregelmäßig verlaufen, so Haaf. Eine Band habe Interesse gehabt zu spielen, Inhaber Udo Karpenko habe ihr dann den Auftritt ermöglicht. Karpenko war auch bereit, für „BANDwurm“ die Bühne zu bieten.
Für die Konzertreihe holte Johannes Haaf eine weitere Person ins Boot, eine mit vielen Kontakten und Organisationstalent – Brigitte Proß vom Verein Aktives Mellrichstadt. Sie erklärte sich bereit, die Veranstaltungsreihe im Rahmen der Kulturimpulse stärker an die Öffentlichkeit zu bringen. Von Proß kam übrigens der Vorschlag, die Konzerte regelmäßig zu organisieren. „Anfangs war an jeden dritten Samstag im Monat gedacht“, sagt Haaf. Doch diese Idee habe sich als schwer umsetzbar erwiesen. Am dritten Juni-Samstag beispielsweise stehe das Ostheimer Stadtfest auf dem Programm. Dazu wolle man nicht in Konkurrenz treten. Also einigte man sich auf die Formel: Einmal im Monat findet an einem Samstag ein BANDwurm-Konzert statt. Bis Juni stehen die Termine.
Die Konzertreihe startet an diesem Samstag, 17. Januar, mit „Raw Idol“ aus Bad Kissingen, die Eigenkompositionen vorstellt, und „Jamosophie“ aus Stockheim. Die Band covert Rock- und Blueslieder. Beginn ist um 20 Uhr.
Beim nächsten BANDwurm-Termin am 21. Februar treten die Alternative-Bands „Creamhild's Jazzpants“ und „A Taste of Affinitiy“ auf. Am 21. März folgt Ska mit „Rafiki“ und „Shit Happens When You Party Naked. Dem Funk verschrieben hat sich „Chasing Iris“, die Band tritt am 18. April auf. Ohne Strom spielen am 16. Mai „Lea“, „minimal“ und „Joustix“. Der 13. Juni mit „Surfin' Safari“ steht im Zeichen des Rock'n'Roll.
Johannes Haaf verbucht einige Anfragen von Bands, die bei „BANDwurm“ auftreten wollen. Ein Beleg für ihn, dass er mit der Konzertreihe eine Lücke füllt. Fünf Euro nimmt Haaf beim ersten Konzert Eintritt. Die Reihe, betont er, zielt nicht auf Gewinn ab. Mit den Einnahmen will der 26-Jährige lediglich die Bands bezahlen, Technik organisieren und gewisse Rücklagen bilden.
Nach dem Auftritt im Juni zieht er Bilanz: „Wenn die Sache halbwegs funktioniert, spricht nichts dagegen, sie weiterlaufen zu lassen.“