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Wülfershausen
Brand von Heuballen: Was empfiehlt ein Experte der Feuerwehr und was tun Landwirte selbst für den Brandschutz?
Zu einem Heubrand in einer Halle wurden die Feuerwehren Mitte Mai gerufen. Sie konnten Schlimmeres verhindern. Warum es fatal ist, Heu nicht trocknen zu lassen.
Vor einem Jahr brannte im Außenbereich von Rappershausen eine Scheune, in der Heuballen gelagert waren (im Bild). Mitte Mai fing Heu in einem Lager in Wülfershausen Feuer. 
Foto: Hanns Friedrich (Archiv) | Vor einem Jahr brannte im Außenbereich von Rappershausen eine Scheune, in der Heuballen gelagert waren (im Bild). Mitte Mai fing Heu in einem Lager in Wülfershausen Feuer. 
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 07.06.2024 02:42 Uhr

Rechtzeitig entdeckt wurde am Vormittag des 12. Mai ein Brand in einem Heulager eines landwirtschaftlichen Betriebs in Wülfershausen. Dazu hatte die Integrierte Leitstelle ein Großaufgebot an Feuerwehren aus dem Umkreis alarmiert. Schließlich hätte bei einem Brand der Halle ein Großbrand entstehen können. Vor Ort zeigte sich, dass es sich um einen Schwelbrand handelt. Deshalb wurde ein Teil der Rettungskräfte wieder abgezogen. Nachdem das Heu nach und nach aus der Halle entfernt wurde, konnte der Brandherd lokalisiert und beseitigt werden.

Feuerwehrleute auf der Suche nach dem Schwelbrand in der Halle, in der das Heu gelagert ist.
Foto: Christoph Wohlfart | Feuerwehrleute auf der Suche nach dem Schwelbrand in der Halle, in der das Heu gelagert ist.

Kreisbrandrat Stefan Schmöger reduzierten sich die Fälle der Selbstentzündung von in Scheunen gelagertem Heu in den vergangenen Jahren. "Grund dafür sind wohl auch die Auflagen der Brandschutzdienststelle, die bei Neubauten von Stallungen und Scheunen mit einbezogen wird", sagt Schmöger auf Anfrage dieser Redaktion.

Dazu gebe es auch Vorschriften für "privilegierte Bauvorhaben" und es greife die Verordnung zur Verhütung von Bränden. Konkret geht es dabei laut dem Kreisbrandrat um die Lagerung leicht entzündbarer Ernteerzeugnisse sowohl im Freien als auch in Scheunen. Landwirte wissen von der Gefahr der Selbstentzündung, wobei die Feuchtigkeit eine große Rolle spielt. In den 1950er-Jahren und danach wurde das Heu auf den Feldern auf Holzstützen zum Trocknen aufgesetzt und kam dann in die Scheune.

Heu muss richtig durchgetrocknet sein, sonst wird es gefährlich

Heute sind es die Heuballen, die man auf den Feldern oder in und an landwirtschaftlichen Betrieben findet. In großen Hallen wird dann oft das Heu eingelagert. Landwirte aus Bad Königshofen erinnern sich an ihre Jugendzeit, als sie mit den Eltern auf den Feldern waren und das Heu zunächst immer wieder gewendet, dann zusammengerecht und auf Heustöcke gesetzt wurde.

Damit es auch richtig durchtrocknet, wurde es noch einmal gewendet und kam dann erst auf großen Wagen in die Scheune. Laut Schmöger ist es gefährlich, Heu, das nicht ganz durchgetrocknet ist, in Hallen zu lagern: "Hierbei spielt die Gärung der Bakterien eine Rolle, die dann zu Schwelbränden führen kann."

Weist das Heu dann noch Feuchte auf, kann es zur Selbstentzündung kommen. Mit einer guten Durchlüftung kann nach Aussage des Experten ein Schwelbrand verhindert werden, der dann in offenes Feuer übergeht. Um dies zu verhindern, sollte auf einen hinreichenden Trocknungsgrad des Heus geachtet werden. Außerdem gibt es heute Heubelüftungsanlagen.

Temperatur im Heu sollte unter 50 Grad liegen

Wird die Feuerwehr zu einem Schwelbrand in einer Halle gerufen, in der Heu gelagert wird, kommt die Heusonde zur Anwendung. So auch in Wülfershausen. Mit dem Gerät können Wehrleute an verschiedenen Stellen im Inneren des Heus die genaue Temperatur messen messen – sie sollte unter 50 Grad Celsius liegen – und damit die Gefahr eines Brandes minimieren.

In der Halle wurde an mehreren Stellen gemessen und man entschied dann gemeinsam mit dem Landwirt, das Heu abzutragen, um an den Hitzeherd zu kommen. "Dabei muss äußerst vorsichtig vorgegangen werden, da durch Luftsauerstoff eine sofortige Entzündung möglich sein kann", erklärt Stefan Schmöger. Immer sei es wichtig und richtig, die Feuerwehr rechtzeitig mit einzubeziehen, um Schlimmeres zu verhindern.

 
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