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Bad Königshofen
Blütenpracht und Vogelstimmen
Die Frühlings-Platterbse gehört zu den sehr attraktiven Blütenpflanzen im Spitalwald. Dieter Jetschni erklärt wie die Änderung der Farbe von rot bei den jungen  Blüten nach  blau bei den älteren zustande kommt.                                                                                      bei den älteren zustande kommt.
Foto: Silvia Jetschni | Die Frühlings-Platterbse gehört zu den sehr attraktiven Blütenpflanzen im Spitalwald. Dieter Jetschni erklärt wie die Änderung der Farbe von rot bei den jungen Blüten nach blau bei den älteren zustande kommt.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 18.04.2024 02:45 Uhr

"Was blüht denn da?" und "Welcher Vogel singt da?", diese Fragen wurden bei der naturkundlichen Wanderung durch den Spitalwald beantwortet, die der Bund Naturschutz traditionell im Frühjahr anbietet und die von Dieter Jetschni, dem 1. Vorsitzenden der Ortsgruppe und Barbara Schmitt geleitet wurde.

Dabei ging es bei den Pflanzen weit über das bloße Ansprechen der Arten hinaus. So erfuhren die Exkursionsteilnehmer viel über verschiedene Strategien, um Fremdbestäubung zu verhindern. Besonders anschaulich war das am Beispiel der Schlüsselblume zu erkennen, wo es bei den beiden heimischen Schlüsselblumenarten sowohl kurzgrifflige als auch langgrifflige Varianten gibt, die dadurch eine Selbstbestäubung verhindern.

Blütenbiologisch besonders ist auch der Gleitfallenmechanismus beim Aronstab, der die bestäubenden Schmetterlingsmücken durch einen intensiven Aasgeruch der Blüte, die bis zu 40 Grad warm werden kann, anlockt. Ganz anders der Pfeffergeruch der Haselwurz, deren Blüte in der Laubstreu steckt und die von Schnecken bestäubt wird.

Alle Gerüche des Waldes werden im Frühjahr überlagert durch den Bärlauch, der in großen Teilen des Spitalwaldes bestandsbildend ist. Vielfältig ist die Nutzung der Pflanze als Beigabe für Quark, Soßen, Salate und Suppen oder als Bärlauchpesto. Es wurde ausdrücklich auf die Verwechslungsgefahr mit den Blättern der Herbstzeitlose hingewiesen, von der bereits 60 Gramm tödlich giftig sind. Auch das Thema Fuchsbandwurm wurde angesprochen. Kaum jemanden sind die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Scharbockskrauts als Vitamin C- und Mehllieferant oder als Kapernersatz bekannt.

Insgesamt lernten die Exkursionsteilnehmer 30 verschiedenen Pflanzen mit ihren biologischen Besonderheiten kennen.

Die Vielfalt bei den Vogelstimmen ist im Wald nicht so groß wie in strukturreichen Heckenlandschaften. Es hat aber den Vorteil, dass die einzelnen Arten deutlicher zu identifizieren sind. So waren u.a. Grün- und Buntspecht, Kohl- und Blaumeise, Kleiber, Rotkehlchen oder der Zaunkönig zu hören.

Von: Dieter Jetschni (1. Vorsitzender, Bund Naturschutz, Ortsgruppe Bad Königshofen)

 
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