Zur Delegiertenversammlung des Kreisverbandes der Imker Rhön-Grabfeld konnte die Vorsitzende Annette Seehaus-Arnold im Gasthof zum Wilden Mann in Mittelstreu ihre Vorstandskollegen und den Präsidenten des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske, begrüßen. Vertreten waren die Ortsvorsitzenden von Aub, Bad Königshofen, Bad Neustadt, Großbardorf, Mellrichstadt, Nordheim, Ostheim und Unsleben.
Aktuell hat der Kreisverband der Rhön-Grabfeld-Imker 332 Mitglieder mit 2390 Völkern, das bedeutet 7,1 Völker pro Imker (im Vorjahr waren es 5,8), es wurde also fleißig aufgestockt. Annette Seehaus-Arnold berichtete über Veranstaltungen: größtes Projekt war die Riesenaktion „erneuerbare Energien mit Blühflächen“. Bei den Jägern hat sie Werbung für das Blühflächenprojekt gemacht und vorgeschlagen, weitere Blühmischungen in Ostheim auszubringen. Höhepunkt war die Einweihung des API-Therapiezentrums in Bad Königshofen, des einzigen in Bayern.
Vorsitzende im Amt bestätigt
Kassier Johannes Diller gab den Rechenschaftsbericht ab. Annette Seehaus-Arnold bleibt Vorsitzende, ihr Stellvertreter wurde Heinz Endres, Kassier bleibt Johannes Diller und das Amt des Schriftführers übernahm Matthias Herterich. Kassenprüfer sind Markus Gütlein und Michael Kraus.
Jede Menge Informationen hatte Annette Seehaus-Arnold parat. Der Sperrbezirk für die Amerikanische Faulbrut besteht noch. Er reicht von Unsleben bis Heustreu und Hollstadt, bis zum Aussiedlerhof an der Autobahn und Richtung Mittelstreu. Sechs Imker sind betroffen. Wenig bekannt sind die Pyrrolezitinalkaloide, über die Dr. Thomas Gloger, Naturarzt und Heilpraktiker, referiert hatte. Für Bienen sind sie ungefährlich, sie bestehen aus 660 Verbindungen und sind unter anderem im Huflattisch, Boretsch und Beinwell zu finden. Sie sollten aber nicht überbewertet werden.
Ohne Bestäubung durch die Bienen gibt es keine nachhaltige Landwirtschaft. Mit dem Bee Award der CEMA (European Agricultury Machinery) für bienenfreundliche Landwirtschaft wurden 2016 das Doppel-Messer-Mähwerk und 2017 die Spritzenausrüstung „Drop-Legs“ ausgezeichnet. Mit der neu entwickelten digitalen Harke sollen keine Pflanzenschutzmittel mehr nötig werden. Digitaler Pflanzenschutz hat Zukunft, meinte dazu Peter Maske.
Laut Bienenschutzverordnung darf kein Einsatz von bienengefährlichen Mitteln in blühenden oder von Bienen beflogenen Pflanzen erfolgen. Allerdings werden nur einzelne Präparate an zehn Tagen an gesunden unbelasteten Völkern getestet. Landwirte müssten für Probleme bei der Bienenhaltung sensibilisiert werden, war der Wunsch. Eine neue Herausforderung stellt die Kirschessigfliege dar.
Blühende Energiepflanzen statt Mais ist ein Motto des Kreisverbandes. Im letzten Jahr wurden 23 Hektar in Bad Königshofen und 5 Hektar in Ostheim gesät. Positiv dabei ist die Nitratreduzierung, die von 121 kg/N/ha im Herbst 2016 auf 34 kg/N/ha im Herbst 2017 zurückgegangen ist. Neues Ziel ist, auf 50 Hektar am Haubach Wildpflanzenmischung auszubringen.
Engagierte Landwirte benötigt
Ein Problem in Unterfranken bereitet die Silphie bei zu trockenen und zu schlechten Böden. Erreichen will der Kreisverband die Verbesserung der Bienenweiden, des Grund- und somit Trinkwassers und die Stärkung der Biodiversität. Dazu braucht es engagierte Landwirte, Biogasanlagen, einen Deckungsbeitragsausgleich und Unterstützer.
Weitere Blühprojekte sind in Bad Königshofen geplant - die Stadt soll bunter werden. Und die Fa. Angermüller verteilt anlässlich ihres 70-jährigen Geschäftsjubiläums 7500 P. Saatgut, verbunden mit einem Fotowettbewerb. Für Imker und Jäger gibt es Beutel mit 500 Gramm Bienenweide.
Schließlich hat der Bauernverband die Idee, einen 500 Kilometer langen Blühstreifen von der Rhön bis Füssen anzulegen, ließ Peter Maske wissen. Die Imker nutzen diese Veranstaltung für einen regen Meinungsaustausch untereinander und mit der Vorsitzenden und dem Präsidenten.