Wie kann der Badesee in Sulzfeld noch attraktiver werden? Das Badesee-Team hat sich Gedanken über sinnvolle Investitionen gemacht, die Harald Endres nun in der Gemeinderatssitzung vortrug. Urlaub Zuhause sei in Corona-Zeiten besonders gefragt, das Tourismusangebot in Sulzfeld schreibe schwarze Zahlen, berichtete Bürgermeister Jürgen Heusinger. Man müsse sich aber weiterentwickeln.
Endres trug unter anderem die Idee vor, durch einfache Blockhütten das Angebot zu erweitern. Die kleinen Holzhäuser würden die Miet-Wohnwagen ersetzen, die heiß begehrt und schnell ausgebucht, aber auch Reparatur intensiv seien. Vier Blockhütten direkt am Wasser, ausgestattet mit Ess- und Kochecke, einem Kühlschrank, vier Schlafplätzen und kleiner Elektroheizung für kalte Abende, würden sich in wenigen Jahren amortisieren. Kanal- und Wasseranschluss wären nicht notwendig, man befindet sich ja auf einem Campingplatz. Die Miet-Wohnwagen könnte man verkaufen. Man müsste Vergleichsangebot einholen. Eigenleistungen, zum Beispiel beim Herstellen der Bodenplatte, seien möglich.
Die Grillstation ist in die Jahre gekommen
Weitere Ideen für Investitionen betreffen die Grillstation, die in die Jahre gekommen ist, das Schaffen einer ruhigen Zone, den Bau eines Erste-Hilfe-Raums und eines Aufenthaltsraums für die Mitarbeiter. Ein wetterfester Aufenthalts- und Feierbereich für die Camper wäre ebenfalls wünschenswert, ein besser gestalteter Empfangsbereich und ein Büro vor Ort. Weil der Punkt nicht auf der offiziellen Tagesordnung stand, sondern unter "Informationen" konnte allerdings kein Beschluss gefasst werden, aber die Meinung der Gemeinderäte war gefragt.
Zweiter wichtiger Punkt war das Ergebnis der Bürgerbefragung bezüglich der Freiflächen-Fotovoltaik-Anlagen. Projektentwickler Thomas Jungkunz berichtete, dass 55 Prozent der Befragten zugestimmt und 45 Prozent abgelehnt haben. Allerdings gaben weniger als 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen ab, was der Bürgermeister bedauerte. "Rund 70 Prozent ist es anscheinend egal, ob gebaut wird oder nicht", kommentierte er. Laut Jungkunz sind damit alle "10 Gebote" der Gemeinde erfüllt, unter anderem auch die Zusicherung, eine jährliche Kommunalabgabe von 0,2 Cent pro erzeugtem Kilowatt an die Gemeinde zu entrichten, wie es der Gesetzgeber inzwischen zulässt.
70 Prozent interessiert das Thema Fotovoltaikanlagen nicht
Entschieden wurde während der Sitzung, dass die in Kleinbardorf bereits bestehende Fotovoltaik-Anlage als ein Teil der vier Prozent, die die Gemeinde für derartige Anlagen zur Verfügung stellt, gerechnet wird. Der Vertrag für diese Anlage, unter dem Vorgänger Heusingers als privilegierte Baumaßnahme errichtet, läuft nach 20 Jahren, also 2029 aus. Ob dann ein Rückbau verlangt werden kann, muss noch geprüft werden. Von den ursprünglich vom Investor, der Firma Südwerk, geplanten 17,6 Hektar Modulfläche in Kleinbardorf bleiben nach Abzug der bestehenden Fläche von rund 2,3 Hektar noch 11,6 Hektar übrig. Dafür will die Gemeinde nach einer Überprüfung ein Bauleitverfahren einleiten. Letzteres gilt auch für die Anlage Sandhof-Rothof mit 3,2 Hektar Modulfläche. Der Beschluss fiel mit zwei Gegenstimmen.
Einstimmig beschlossen wurde, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung in die bestehende Schule, den bestehenden Kindergarten und den Neubau samt Hort einzubauen. Dafür gibt es 80 Prozent Zuschuss, aber der Antrag muss bis 31. Dezember 2021 gestellt sein. Folgekosten, Stromverbrauch und Anschaffungskosten sind ähnlich hoch wie bei den mobilen Luftreinigern, wobei diese wegen der Lautstärke und zusätzlichem Fensteröffnen weniger praxistauglich seien, wurde festgestellt.
Kleinbardorf bekommt eine neue Bushaltestelle
Kleinbardorf bekommt eine neue Bushaltestelle, angenommen wurde das günstigste Angebot der Firma Weigand aus Bad Königshofen über rund 5000 Euro brutto, allerdings gehen die Gemeinderäte von einer eventuell gemauerten Rückwand aus, das muss noch genau geklärt werden. Das gemeindliche Einvernehmen wurde hergestellt für den Bau einer Garage, eines Carports und einer Terrassenüberdachung in Kleinbardorf, die erforderlichen Befreiungen von den Bauvorschriften wurden erteilt. Beschlossen wurde außerdem, eine Vereinbarung mit dem Zweckverband Obere Lauer zwecks Klärschlammentsorgung zu schließen. Jährlich fallen ungefähr bis zu 250 m³ Klärschlamm pro Jahr in der Kläranlage Kleinbardorf an, die getrocknet und verbrannt werden. Das kostet jährlich ungefähr 12 000 Euro. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, die Vereinbarung zu unterzeichnen.