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Bad Neustadt
Blinkende kettenförmige Lichter am Rhöner Nachthimmel: Was hat es damit auf sich?
Die Starlink-Satelliten sorgen für viel Verwunderung bei einem Blick in den Sternenhimmel – was steckt dahinter und wann sind sie zu sehen?
Wie hier in Brandenburg sind auch am Rhöner Nachthimmel immer wieder kettenförmige Lichter zu sehen. Simon Manger vom Sternenpark Rhön erklärt, was es damit auf sich hat.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Wie hier in Brandenburg sind auch am Rhöner Nachthimmel immer wieder kettenförmige Lichter zu sehen. Simon Manger vom Sternenpark Rhön erklärt, was es damit auf sich hat.
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 15.07.2024 17:16 Uhr

Der Nachthimmel mit seinen zahlreichen Sternen kann beruhigend und faszinierend sein. Häufig sind in der Rhön der große Wagen, der Polarstern oder Sternschnuppen zu sehen. Doch Moment mal, was sind das für ungewöhnliche Sterne am Himmel? Wer in letzter Zeit in den Himmel geschaut hat, dem sind vielleicht diese komischen Lichter aufgefallen. Lichter, die unnatürlich in einer geraden Linie angeordnet sind. Dabei ist etwa nicht die Rede von speziellen Sternenbildern oder vorbeifliegenden Meteoriten. Nein. Es sind Satelliten, um genauer zu sein, sogenannte Starlink-Satelliten.

Elon Musks Satelliten-Netzwerk

Doch was sind überhaupt Starlink-Satelliten? Die Starlink-Satelliten gehören zu Elon Musks Firma SpaceX. Ziel des Starlink-Projekts ist es, Menschen überall auf der Welt einen schnellen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Unabhängig von der dort vorhandenen Infrastruktur. Hierfür kommunizieren die Satelliten untereinander und die Daten werden per Funk zurück zur Erde gesendet. So konnte beispielsweise in kriegszerstörten Gebieten in der Ukraine der Internetzugang wiederhergestellt werden.

An mehreren Standorten in den USA werden die mit Satelliten ausgestatteten Raketen in den Himmel geschossen. Simon Manger, 1. Vorsitzender des Verein Sternenpark Rhön, hat selbst so einen Start beobachten können: "Erst sieht man ein Licht, das der Rakete. Kurze Zeit später kann man beobachten, wie die Rakete die einzelnen Satelliten auslädt und aus dem einzelnen Licht eine ganze Kette an Lichtern wird", so der 30-Jährige.

Bereits jetzt befinden sich 3.300 dieser Satelliten in der Umlaufbahn. 12.000 weitere sind schon genehmigt und eine mögliche Erweiterung auf insgesamt 42.000 Satelliten steht im Raum. Doch nicht nur SpaceX will sich ein Netz aus Satelliten aufbauen, andere Firmen wie beispielsweise Amazon planen das gleiche.

"Künftig bewegen wir uns bestimmt im 6-stelligen Bereich an Satelliten in der Erdumlaufbahn", so Simon Manger. Auch andere Satelliten oder beispielsweise die internationale Raumstation ISS sind gelegentlich am Rhöner Nachthimmel zu sehen. Aktuell einzigartig sei jedoch die kettenförmige Anordnung der Starlink-Satelliten kurz nach ihrem Start.

Zerstören die Satelliten den Nachthimmel?

Nach gewisser Zeit lösen sich die Satelliten aus der Linien-Formation und Umkreisen einzeln die Erde. Zumindest so lange, bis sie verglühen und in kleinen ungefährlichen Teilen vom Himmel fallen. Auswirkungen auf die einzelnen Sternenbilder haben die Satelliten nicht. "Vom Optischen her, ist das mal schön anzuschauen. Doch mit der zunehmenden Anzahl der Satelliten wird es irgendwann störend", so der Hobby-Astronom.

Ein weiteres Problem sieht Simon Manger für Profi-Astronomen und -Astronominnen im Bereich der Forschung: "Durch die umherkreisenden Satelliten können bei Messungen Daten verfälscht und ungenau werden."

Mit der steigenden Zahl an Satelliten in der Erdumlaufbahn kommt es künftig immer häufiger vor, dass ungewöhnliche Lichter am Nachthimmel zu sehen sind. Genau das ist es aber, was Simon Manger an der Astronomie so begeistert: "Immer lässt sich am Himmel etwas Neues entdecken." Wann genau die SpaceX-Raketen starten, ist unterschiedlich. Manche Startzeiten lassen sich im Internet recherchieren. Mit ein wenig Glück und wenn die Sterne richtig stehen, lässt sich auch hier ein Start beobachten.

 
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Kommentare
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  • Jochen Behr
    Kann man dann weltweit WLAN über den Himmel machen? Endlich keine Funklöcher mehr!
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  • Peter Koch
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