Zur Abschlussfeier der Udo-Lindenberg-Mittelschule in Mellrichstadt begrüßte Konrektorin Melanie Dotzer auf dem wohltemperierten Pausenhof die Entlassschüler der Klassen 9a und 9b, dazu den Schulverbandsvorsitzenden Bürgermeister Michael Kraus und seine Verbandskollegen Fridolin und Martin Link.
Eine Schachtel Pralinen für den besonderen Anlass zog sich wie ein roter Faden durch diese Veranstaltung. Pralinen würden einfach glücklich machen. Sie passten also hervorragend zu diesem Tag. Alle seien glücklich, weil sie etwas erreicht hätten, einen weiteren Schritt in ihrem Leben geschafft hätten. Die Religionspädagoginnen Rippl und Eckert hatten zur religiösen Einstimmung besinnliche Gedanken in ein Gebet gekleidet und versprachen "Gott, bei dir ist alles gut aufgehoben."
Einsetzender Regen machte dann den Umzug in die Aula nötig. Schulverbandsvorsitzender Michael Kraus freute sich, dass die Feier wieder in gewohnter Tradition abgehalten werden konnte. 40 Schülerinnen und Schüler hätten den Abschluss mit Erfolg abgelegt – "eine tolle Leistung, Hut ab" – damit gratulierte er allen im Namen der Stadt, des Stadtrates und des gesamten Schulverbandes. Helmut Schmidt, ehemaliger Bundeskanzler, hätte vor mehr als 70 Jahren bei der Sturmflut in Hamburg gesagt: "Charakter beweist sich in der Krise". Auch sie hätten in einer Krise, nämlich Corona, Charakter bewiesen und sich unaufgeregt und souverän als gemeinsames Team allem gestellt und gemeinsam mit den Klassenlehrern an einem Strang gezogen. Auch die Eltern hätten sich krisenfest gezeigt. Kraus zitierte schließlich aus einem Song der Band "Die Ärzte": "Es ist nicht deine Schuld, wenn die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt".
Die Elternbeiratsvorsitzende, Natalie Stumpf, stellte fest, dass Freundschaften, schöne Erinnerungen und jede Menge Spaß die Schulzeit geprägt und dazu beigetragen hätten, die Persönlichkeit zu formen. Das Motto "Mach dein Ding" von Namensgeber Udo Lindenberg war ihr Wunsch.
Schulleiter Achim Libischer hatte sich als Verstärkung Charlie Chaplin als Bild mitgebracht, eine der berühmtesten Persönlichkeiten, die die Kinowelt jemals hervorgebracht hat. Am 6. Januar 1928 sollte die Premiere seines neuen Films "Der Zirkus" stattfinden. In der Nacht zuvor war er unruhig und hörte Stimmen, die ihn auslachten. Er fährt ins Filmstudio und schneidet den Film von 69 Minuten Länge auf 21 Minuten zurück. Die Premiere wurde ein großer Erfolg, weil seine Leute im Vorfeld Kopien gefertigt hatten und den Film in der Originallänge zeigten. "Kennt ihr das auch, dass sich Zweifel breit machen, dass ihr das Gefühl habt, ich kann das niemals bewältigen?", fragte der Schulleiter und spannte den Bogen zu die Abschlussklassen. Sie mussten die Prüfung punktgenau abliefern. Sie hätten Nervosität, Angst und Zweifel beiseitegeschoben, klare Gedanken gefasst und zu Papier gebracht.
Von 40 Schülern haben 33 am Quali teilgenommen, davon 22 bestanden. Das sei ein tolles Ergebnis. Dass sie das geschafft hätten, sei nicht nur ihrem unermüdlichen Fleiß zu verdanken, sondern auch den beiden Klassenlehrern, Christine Meyer und Markus Hartmann, die sie auf dem richtigen Weg begleitet und sie mit viel Geschick, Geduld, einer Mischung aus Herz und Härte zum Abschluss geführt hätten. Kein einziger habe die Schule ohne Abschluss verlassen. "Seid positiv, bleibt positiv, dann könnt ihr sehr vieles erreichen!", beendete der Schulleiter seine Ansprache.
Abschiedsworte der beiden Klassen sprachen Cheyenne Krumbeck und Emely Fritzges.
Die Klassenleiter, Markus Hartmann und Christine Meyer, als "Klassenpapa" und Klassenmama" machten spontan mit einem humorvollen Zwiegespräch eine Zusammenfassung aus den letzten drei bzw. zwei Jahren und der legendären Klassenfahrt. Über die ganze Zeit seien sie gut zusammengewachsen.
Nach der Zeugnisübergabe zeichnete Bürgermeister Kraus Lilly Löhler und Justin Klein für herausragende Leistungen aus. Anschließend wurde im Pausenhof weiter gefeiert.