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Bischofsheim
Blauschwarze Holzbiene und Trauer-Rosenkäfer gesucht
Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist – im Gegensatz zur Hummel – komplett schwarz.
Foto: Benno von Blanckenhagen | Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist – im Gegensatz zur Hummel – komplett schwarz.
Bearbeitet von Ralf Hein
 |  aktualisiert: 30.04.2021 02:14 Uhr

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Für einige wärmeliebende Insekten war die eher kühle Rhön bisher zu kalt, was sich jedoch in den letzten Jahren verändert hat. Die Blauschwarze Holzbiene und der Trauer-Rosenkäfer sind zwei Insektenarten, die sich mit zunehmenden Temperaturen deutschlandweit ausgebreitet haben, heißt es in einer Pressemitteilung. Um einen Einblick in die Verbreitung der beiden Insekten in der Rhön zu bekommen, sind alle ab dem 1. Mai aufgerufen, Beobachtungen dieser Arten zu melden.

Die exotisch wirkende Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) erinnert mit ihrer Größe von ungefähr 2,5 Zentimetern an eine Hummel. Ihre schwarze Körperfarbe und die blau-schillernden Flügel aber machen die friedliche Bienenart unverwechselbar, da es keine Hummelart gibt, deren Körper komplett schwarz gefärbt ist. Man kann die größte Wildbienenart Deutschlands vor allem in Streuobstwiesen, Parks und im eigenen Garten finden.

Nektar für die Aufzucht der Nachkommen

Die Holzbiene mag groß blühende Pflanzen mit viel Nektar, den sie für die Aufzucht ihrer Nachkommen benötigt. Für diese baut sie Brutgänge in abgestorbenes Holz. Den Ausgang dieser Brutgänge erkennt man an relativ großen, fingerdicken Löchern. Mit großblütigen Nektarpflanzen wie Garten-Salbei, Natternkopf, Stockrosen oder Staudenwicke kann man die Holzbiene in den eigenen Garten locken. Wer Altholz – vor allem von Laubbäumen – im Garten hat oder tote Äste an Obstbäumen belässt, bietet der Holzbiene wichtigen Lebensraum für ihre Larven. Sie fliegt von April bis September.

Den Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) erkennt man an seinem glänzend schwarzen Körper, seiner weißen Behaarung und den auf dem ganzen Körper verteilten weißen Punkten.
Foto: Benno von Blanckenhagen | Den Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) erkennt man an seinem glänzend schwarzen Körper, seiner weißen Behaarung und den auf dem ganzen Körper verteilten weißen Punkten.

Der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) ist durch seinen glänzend schwarzen Körper, seine weiße Behaarung und die auf dem ganzen Körper verteilten weißen Punkte eine ebenso unverwechselbare und auffällige Insektenart wie die Holzbiene. Der Rosenkäfer ist etwa einen

Zentimeter groß und gilt zumindest in Bayern als vom Aussterben bedroht, weil er lange Zeit nur sehr selten gefunden wurde. Als wärmeliebende Insektenart taucht der Trauer-Rosenkäfer jedoch in den letzten Jahren immer häufiger in Gärten und auf blütenreichen Trockenrasen auf. Der Trauer-Rosenkäfer ernährt sich von Pollen und bevorzugt weiße oder rote Blüten, aber man findet ihn auch auf gelben oder blauen Blüten. Mit etwas Glück kann man ihn so zuhause im eigenen Garten zum Beispiel an Rosen oder Margeriten sehen. Es lohnt sich allerdings auch, bei Spaziergängen an Wiesen- und Waldrändern nach dem Käfer Ausschau zu halten, der sich dort beispielsweise gerne auf Kratzdisteln oder Flockenblumen aufhält. Er ist hauptsächlich von Anfang Mai bis Ende Juli zu finden.

Menschen in der Rhön können mithelfen

Um herauszufinden, wie diese beiden wärmeliebenden Insektenarten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön verbreitet sind und um wichtige Aussagen über lokale Klimawandeleffekte treffen zu können, ist die Bayerische Verwaltung des Biosphärenreservats auf die Hilfe der Bürger aus allen Teilen der Rhön in Bayern, Hessen und Thüringen angewiesen.

Vom 1. Mai bis 31. Juli 2021 sind sie aufgerufen, Beobachtungen zu den beiden Arten mit möglichst genauem Fundort und Funddatum – bestenfalls mit Bestimmungsfoto- oder -video – zu melden. "Bei der Blauschwarzen Holzbiene sind wir auch sehr an Fotos von Totholzlöchern mit ungefährer Angabe des Durchmessers interessiert", erklärt die Projektverantwortliche Tina Bauer in der Pressemitteilung. "Die Mithilfe trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bei. Der Fund jedes einzelnen Tiers hilft uns weiter."

Die Steckbriefe der beiden Insektenarten mit Bestimmungshilfe finden Interessierte unter https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/insekten-gesucht. Fragen und Meldungen bitte an Tina Bauer von der Bayerischen Verwaltung, per Telefon (0931) 380 1673 oder E-Mail an artmeldungen@reg-ufr.bayern.de. Alle Beobachtungsdaten werden nur zum Zwecke der Artenverteilung gesammelt und anonymisiert ausgewertet.

 
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